Mit Erdmännchen zum Europamarkt

Der Europamarkt lockt Jahr für Jahr 200.000 Besucher in die Aachener Innenstadt. Archiv-Foto: Handwerkskammer Aachen

Katrin Gräfrath ist Steinmetzin und Bildhauerin. In ihrem Betrieb in Much im Süden von Nordrhein-Westfalen fertigt sie Grabmale, klar, das gehört zum Kerngeschäft in ihrem Gewerk. Aber eben nicht nur, das betont Gräfrath. Zu ihrem Angebot gehören auch handgefertigte Waschbecken, Brunnen und Skulpturen. Und bei den Kunden besonders beliebt ist die Darstellung eines Erdmännchens, in Stein gehauene Putzigkeit, wenn man so will. „Die verkaufe ich immer“, sagt die Steinmetzin.

Gräfrath wird mit den Erdmännchen jetzt ein neues Geläuf betreten, denn erstmals will sie ein Exemplar in Aachen präsentieren. Als eine von rund 300 Ausstellern ist sie beim 38. Europamarkt am 6. und 7. September in der Innenstadt dabei. Für jeden, der sich für die Themen Kunsthandwerk und Design interessiert, ist das ein Pflichttermin. Rund 200.000 Besucher kommen Jahr für Jahr zu der Veranstaltung.

In Stein gehauene Putzigkeit: Erdmännchen wie dieses gehören zu Katrin Gräfraths Angebot. Foto: privat

Neues Trends, alte Technik

Der Europamarkt ist längst eine feste Größe für Besucher und Aussteller geworden, was nicht allein am wunderschönen Altstadt-Flair liegt, sondern vor allem auf die Qualität des Angebots zurückzuführen ist. „Der Europamarkt bietet den Kreativen im Handwerk eine tolle Möglichkeit, auf sich und ihre einzigartigen Produkte aufmerksam zu machen“, sagt Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Aachen. Die Veranstaltung sei die größte ihrer Art in der Euregio. Das Angebot umfasst die neuesten Trends genau wie alte Techniken aus allen Bereichen der handwerklichen Gestaltung.

Gold- und Silberschmiede, Keramiker, Glasbläser, Korbflechter, Hutmacher, Weber, Schmiede, Bildhauer, Steinmetze und viele andere Gewerke präsentieren ihre Produkte und Leistungen. In den Werkstätten rund um Dom und Rathaus lassen sich die Kunsthandwerker bei der Arbeit über die Schulter blicken „Und nicht zuletzt ist der Europamarkt natürlich auch Wirtschaftsförderung in ihrer ansprechendsten Form“, sagt Tomys.

Dazu passt, dass sich auch eine Auswahl von Teilnehmern am von der Handwerkskammer initiierten Projekt „Erlebnis.Handwerk.Eifel“ auf dem Europamarkt präsentieren. Am Samstag und Sonntag werden an einem gemeinsamen Stand auf dem Markt Bogenbauer Devid Hörnchen, Drechsler Samuel Danke, die Ofenbauer Sandra und Gerd Kuhlmann, Sattler und Feintäschner Klaus Schwecht sowie Gold- und Silberschmied Thomas Göbel mit ihrer Arbeit und ihren Produkten auf sich aufmerksam machen. Natürlich können die Besucher bei ihnen auch alles über „Erlebnis.Handwerk.Eifel“ erfahren, eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, handwerkliche Fertigkeiten von höchster Qualität als Zeugnisse regionaler Identität erfahrbar zu machen.

Sorgt für Andrang: Der Europamarkt lockt Jahr für Jahr 200.000 Besucher in die Aachener Innenstadt. Archiv-Foto: Handwerkskammer Aachen

Forum für den Nachwuchs

Neben der Wirtschafts- ist auch an die Nachwuchsförderung gedacht. Im Design-Forum, das diesmal in der Citykirche (Großkölnstraße) zu sehen ist, präsentieren die Studierenden der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg ihre Arbeiten. Das hat Katrin Gräfrath übrigens in bester Erinnerung. Sie war selber Studentin an der Akademie, bestand dort nach dreijährigem Studium ihr Examen als Meisterdesignerin. Sie zeigte ihre Arbeiten auch im Design-Forum. So lernte sie den Europamarkt kennen – und schätzen. Sie sagt: „Die Atmosphäre ist klasse und es ist eine Menge Publikum da.“

Der Europamarkt der Kunsthandwerker und das Design-Forum in der Citykirche St. Nikolaus, Großkölnstraße, sind am Samstag, 6. September, von 10 bis 19 Uhr, und am Sonntag, 7. September, von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen im Internet: www.europamarkt-aachen.de, www.erlebnis-handwerk-eifel.de, www.hwk-

Schreibe einen Kommentar