Schöne neue Welt in 3D

Schöner als die Wirklichkeit? Ein computergeneriertes Rendering zeigt, was technisch möglich ist. © RenderThat

Was überzeugt, ist die Idee hinter der jungen Unternehmensgründung: eines jener Start-ups oder Spin-offs aus dem Umfeld der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Dabei machen nicht immer nur die Ingenieurswissenschaftler von sich reden.  So sind es überwiegend Architekten, die sich nach dem Studium mit einer eigenen Geschäftsidee den Sprung in die Selbständigkeit gewagt haben. Seit 2013 ist die Mitarbeiterzahl bei RenderThat in Aachen, Köln und Magdeburg von drei auf fünfzehn gewachsen. In Zeiten weltweiter Vernetzung ist der Standort zwar fast schon egal, aber jeder Mensch braucht erstens ein Stückchen Heimat und zweitens Sachverstand von externen Partnern.


Im aufstrebenden Aachener Büro von RenderThat: Nazim Yildiz und Thorsten Rolf Orendi (re.). © Frank Fäller

Pool von rund tausend internationalen Designern

Zurück zur Idee: Die RenderThat-Keimzelle ist das Aachener Büro, erzählen David Wischnieswki, einer der Gründungspartner sowie Projektleiter Thorsten Rolf Orendi und Mitarbeiter Nazim Yildiz. „Die Idee war, eine Plattform zu schaffen, die Designer und Kunden zusammenführt. Wir verstehen uns als Projektmanager, die gezielt sowohl B-2-B Lösungen anbieten als auch kleinere, private Kundenaufträge erfüllen können“, betont Orendi. Besonders sei, dass RenderThat weltweit aus einem internationalen Pool von rund tausend Designern schöpfen kann. Die besten fünfzig darunter werden als “Gold Talents” bezeichnet, das sorgt für Anerkennung und Wettbewerb. Außerdem garantiere das einerseits den State oft the Art und biete andererseits Kostenvorteile: den gesamten Prozess vom Marketing bis zur High-End-Produktion füge man schließlich zu einer Leistung zusammen.
Stimmungsvolles Interieur. Das Rendering oben wirkt ein bisschen wie verzaubert.   © RenderThat

Bei Visulisierungen (Renderings) geht es darum, darzustellen was ist – und was sein kann. Häufig merken wir den Unterscheid schon gar nicht mehr. Wer weiß schon, dass nahezu 70 Prozent der Szenen, etwa aus einem IKEA-Katalog, nicht einfach fotografiert, sondern computergeneriert und animiert entstanden sind. Autohersteller, Architekten, Maschinenbauer, Hotelketten und viele mehr wie der Bereich der Erneuerbaren Energie nutzen die fortschreitende Technik, die die Wirklichkeit simuliert und so zum Beispiel Testräume und  Versuchsbauten erspart, oder Modelle in zig Varianten zur individuellen Auswahl stellt. Darstellen könne man praktisch alles, von der Fußleiste bis zum Solardach. „Sogar kleine Fehler könnten wir einbauen, damit es echt aussieht“, sagt Geschäftsführer Wischniewski.

Verblüffender Blick durch die 3D-Brille

Die Qualität der Renderings ist verblüffend gut, der Blick durch die 3D-Brille eine neue Erfahrung: fast ein bisschen schöner als die Wirklichkeit. Aber, „die Welt soll nicht perfekt werden, nur die Darstellung der Realität möglichst perfekt sein“, ergänzt Nazim Yildiz. Damit das auch funktioniert, müssen schon für kleine Visulisierungen oft gewaltige Datenmengen hin und her transportiert werden. Auch dazu haben die jungen Unternehmer eine Lösung parat. Unter dem bezeichnenden Namen sharepa findet man ein hilfreiches Portal, das kosten- und werbefrei den Transfer von bis zu fünf Gigabyte erlaubt. Noch eine prima Idee. (Frank Fäller)
www.renderthat.de
www.sharepa.com

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