Freundschaft historisch besiegelt: Aachener Vertrag 2019

Vor der Unterzeichnung der „Aachener Verträge 2019“ grüßten auf dem roten Teppich: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (v.li.). © Marcel Matthias-Koepper

Das Kriegsbeil ist längst begraben. Deutsche und Franzosen schauen gemeinsam in die Zukunft: Der Aachener Vertrag, unterzeichnet am 22.01.2019 im Rathaus der Stadt Aachen, manifestiert nach 56 Jahren einen neuen Meilenstein der deutsch-französischer Partnerschaft. Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Macron schreiten voran. Die Zeichen stehen auf Digitalisierung.

„Die Europäische Union habe sich verändert“, darauf müsse man reagieren, sagte Kanzlerin Merkel. Das schließe auch militärische Verbundenheit ein. Präsident Macron betonte im Bürgerdialog in der Aachener Aula Carolina, „dass die Jugend in Europa Zukunft braucht“. Vor allem werden wirtschaftliche Projekte in den Grenzregionen weiter gefördert, der Arbeitsmarkt soll stärker gefördert werden, darüber hinaus schließen sich die Universitäten entlang der der 500 Kilometer langen Grenze stärker zusammen. 15 Punkte besiegeln einen Vertrag, der eine Atommacht mit der größten Wirtschaftsnation Europas zusammenschließt.

Von ab A bis Z, wie ungelösten Budgets der Agrarindustrie, der Betreibung von Atomkraftwerken über die Harmonisierung zwischen föderalisiert und zentralisiert orientierten Strukturen der Verwaltungen? Wie sollen Wege künftig gemeinsam beschritten werden? Parlez vous francais?, fragen sich osteuropäische Länderchefs innerhalb der kriselnden EU. Donald Tusk aus Polen (Präsident des Europäischen Rates) und Klaus Johannis, Staatspräsident und derzeitiger EU-Ratsvorsitzender aus Rumänien sind Befürworter der Aachener Verträge. Freundschaftsverträge gelten auch außerhalb der NATO-Mitglieder.

Fragen zum Klimaschutz, zur militärischen Aufrüstung beantwortete der Präsident ebenfalls. Viele Studenten in der Stadt hätten sich Großbildschirme gewünscht, wenn sich sie schon nicht live vor Ort sein dürften. Aber, nach vielen Umfragen steht ein Urteil fest: Für Aachen sei das Ereignis wichtig. Verständnis auch für die starken Sicherheitsmaßnahmen. Paul Kemen, Sprecher der Aachener Polizei, zieht daher ein positives Resultat: „Angemeldete Demonstrationen waren zwar lautstark, aber friedlich.“ Die sogenannten „Gelbwesten“ wie die Bewegung „Pulse of Europe“ haben in Aachen gejubelt und gepfiffen. Menschen in der Demokratie … (Frank Fäller)

Zuschauer Aachener Vertrag
Generationen und Grenzen überschreiten Beate Roderburg (35) und das deutsch-französische Ehepaar Christine (76) und Heinrich Kluck (82) für „Pulse of Europe“. © Frank Fäller