Wuppertaler „Engels-Preis“ geht an Schülergenossenschaft in Remscheid

Coronakonform mit Maske vor dem Engels-Gemälde: (v.l). Künstler (H.O. Schmidt), Lena Gradante, Chiara Carbonaro, Iman Boumlal und Nisa Malkoc vom Tante „Ema“ Laden. Foto: Peter Köster

Wuppertal. Das facettenreiche Veranstaltungsjahr der Stadt Wuppertal zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels wird nach erfolgter Wiederöffnung des umfangreich sanierten Engels-Hauses und der neuen Dauerausstellung zu „Leben und Werk Friedrich Engels“ mit einem weiteren Highlight fortgesetzt. Die Rede ist vom „Friedrich-Engels-Preis für solidarische Wirtschaften“ den der Förderverein Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ in Wuppertal an die Schülergenossenschaft „Tante Ema“ Laden des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in Remscheid verlieh. Die Jury würdigt dabei besonders, dass junge Menschen bereits mit der Idee „Solidarischen Wirtschaftens“ vertraut gemacht werden und dass hier ganz im „Sinne der Genossenschaftsidee Kooperationsbeziehungen“ ernst genommen werden.

Porträt von Friedrich Engels

Den Preis, es zeigt das Porträt von Friedrich Engels, schuf der Remscheider Künstler H.O. Schmidt. Anstoßgeber war das Vorstandsmitglied der Genossenschaft „Vorwärts“, Dr. Arno Mersmann. Er erläuterte den Hintergrund des Preises. Das Lebenswerk von Friedrich Engels sei die Analyse des unsolidarischen kapitalistischen Wirtschaftssystems, dem Marx und Engels die „zwangsläufige Ersetzung durch ein solidarisches Wirtschaftssystem prophezeiten“. Karl Marx war der kongeniale Partner

des Sozialrevolutionärs Friedrich Engels. Mersmann erinnerte daran, dass die ehemalige Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ Barmen bzw. die Konsumgenossenschaftsbewegung überhaupt das bislang bedeutendste und erfolgreichste praktisch verwirklichte solidarische Wirtschaftssystem in Deutschland war. Das werde vielfach vergessen. „Allein im heutigen Wuppertal beteiligte sich bis 1933 mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung an dem Unternehmen.“ Genossenschaften sind populärer denn je, befand Wolfgang Ebert, Vorsitzender des Fördervereins, „Vorwärts“. „Allein im Bergischen wurden in letzten zwölf Jahren etwa 20 neue Genossenschaften in den Bereichen Wohnen, Energie, Konsum, Soziales und Kultur gegründet, zuvor in einem halben Jahrhundert nur einzelne.“ Genossenschaften und mithin ihr solidarisches Credo seien in, nicht zuletzt auch bei jungen Menschen.

Da der Preis an eine Remscheider Schule geht, war bei der Zeremonie auch der Remscheider Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, zugegen. Sein Kommentar: „Die Ideen von Engels – nach 200 Jahren sind aktuell wie nie. Ihr könnt stolz auf Euch sein. Ihr seid Vorbild für viele (junge) Menschen“, gratulierte der OB den Genossenschaftsmitgliedern des „Tante-Ema-Ladens“. Peter Köster