Ausstellung zum „Mies van der Rohe Award 2022“ beim LVR in Köln

Die Ausstellung zum „Mies van der Rohe Award 2022“ im Mai in Barcelona. Foto: Antoni Alles

Köln. Der Mies van der Rohe Award – Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur – ist der wichtigste europäische Architekturpreis und zeigt alle zwei Jahre die aktuellen Entwicklungen in der Architektur. Das Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen präsentiert die Ausstellung zum „Mies Award 2022“ vom 11. Juni bis zum 13. Juli im Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), der einzigen Station in Deutschland. Die Kölner Schau ist ein Kooperationsprojekt des Museums der Baukultur Nordrhein-Westfalen, der Fundació Mies van der Rohe Barcelona, Creative Europe, dem LVR und der TH Köln.

Pionier des Minimalismus

Der deutsch-amerikanische Architekt und Designer Mies van der Rohe gilt als Wegbereiter der modernen Architektur und Pionier des Minimalismus und International Style. Man könnte auch sagen, das Motto „Weniger ist mehr“ wurde von ihm maßgeblich geprägt. Mit diesem Credo stellte er sich gegen die damals vorherrschende Bauphilosophie „geschlossener“ Räume. Große Glasflächen sollten Innen und Außen verschmelzen lassen, die Grenze zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Gebäudes auflösen. Damit war er seiner Zeit weit voraus. Wie zeitlos seine Bauwerke und Möbelentwürfe sind, zeigt ein Blick auf einige seiner herausragendsten Projekte. Bis heute ist seine Formsprache unübertroffen und seine Architektur wirkt moderner denn je. Zu seinen Meisterwerken zählt nicht zuletzt die Neue Nationalgalerie in Berlin.

Wurzeln im Handwerk

Mies van der Rohe wurde als Maria Ludwig Michael Mies) am 27. März 1886 als jüngster Sohn einer Steinmetzfamilie in Aachen geboren. (Gestorben am 17. August 1969 in Chicago). Die Wurzeln im Handwerk hat er mit einigen anderen zeitgenössischen Architektur- und Designergrößen wie dem Dänen Arne Jacobsen gemeinsam. Seine eigentliche Karriere begann 1908 im einflussreichen Atelier von Peter Behrens, wo Mies van der Rohe neben zwei anderen Vertretern der Moderne, Walter Gropius und Le Corbusier, arbeitete.

Mit dem „Mies van der Rohe Award 2022“ zeichnete die Jury das Town House der Kingston University in London von Grafton Architects (Dublin) aus: ein Campusgebäude mit offener Struktur und ineinandergreifenden Räumen. Den Nachwuchspreis „Emerging Architecture 2022“ erhielt die Wohnanlage La Borda von Lacol in Barcelona, in ihr werden neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens erprobt werden. Insgesamt wurden knapp 532 Projekte nominiert, von denen die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz der mexikanischen Architektin Tatiana Bilbao 40 Bauten für die Shortlist auswählte. Die zwei Gewinner sowie die Finalisten des Hauptpreises und des Nachwuchspreises sowie die Projekte der Shortlist werden mit Texten, Fotos, Videos, Zeichnungen und Modellen in der Ausstellung ausführlicher vorgestellt. pk