RWTH Aachen feiert gemeinsam mit den NRW Hochschulen 50 Jahre Zentrale Studienberatung

Festakt mit Wissenschaftsministerin Ina Brandes in Wuppertal  

Von Ägyptologie bis Zahnmedizin! Aus mehr als 2500 unterschiedlichen Studiengängen in 180 Fachrichtungen können junge Menschen beim Start ihrer Hochschulkarriere in Nordrhein-Westfalen wählen. Bei der Orientierung hilft die Zentrale Studienberatung mit Beratungsstellen an den Hochschulen – und das seit nunmehr 50 Jahren. Nun wurde der runde Geburtstag mit Gästen von 34 nordrhein-westfälischen Hochschulen und mit Wissenschaftsministerin Ina Brandes in Wuppertal gefeiert. Die Zentrale Studienberatung an der RWTH Aachen zählt dabei zu den Pionieren.

Mandana Biegi
Dr. Mandana Biegi, Leiterin ZSB | Quelle: RWTH

Der Start im September 1972 erfolgte dabei eher im Stillen. Mit einer Handvoll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde an der RWTH vor bereits 52 Jahren die Zentrale Studienberatung (ZSB) als erste Anlaufstelle für alle Studieninteressierten, für Schülerinnen und Schüler, für Studierende, aber auch für Eltern, Lehrkräfte und Angehörige aufgebaut. Mehr als 50 Jahre später arbeiten an der Ecke Templergraben/Pontstraße rund 40 Beschäftigte in einem multiprofessionellen Team in den Bereichen Studienberatung, Psychologische Beratung, Koordination der Programme für Schülerinnen und Schüler sowie Beratungsarbeit zur Studienorientierung, bei Studienzweifeln und Studienschwierigkeiten, bei Lernproblemen, aber auch bei persönlichen Krisen und Belastungen. „Unsere Beratung ist dabei immer vertraulich, ergebnisoffen und klientenzentriert“, erläutert die Leiterin der ZSB, Dr. Mandana Biegi. Über die 50 Jahre hinweg konnten mehr als 500.000 junge Menschen bei ganz unterschiedlichen Herausforderungen unterstützt werden.

Die Arbeit der Beraterinnen und Berater hat sich überall im Land seit den Anfängen deutlich gewandelt. In den 1970er Jahren galt es, vornehmlich die Vielzahl neuer Studienangebote zu erläutern und besonders junge Menschen aus Nicht-Akademikerfamilien sowie junge Frauen zu beraten. Heute verstehen sich die 650 Beraterinnen und Berater als Lotsen rund um das Leben von Studentinnen und Studenten.

Das beginnt mit Hochschulinformationstagen, „Wochen der Studienorientierung“, Beteiligung an Bildungsmessen, Schulveranstaltungen sowie dem „Girls‘ und Boys’ Day“ und Beratungsangeboten für Eltern von Studienwilligen und Studierenden. Außerdem helfen die Beraterinnen und Berater Studienabbrechern und -zweiflern bei der Neuorientierung – entweder an der Hochschule oder in einer Berufsausbildung, die den Neigungen und Interessen der jungen Menschen entspricht. Allein im vergangenen Jahr gab es in Nordrhein-Westfalen 520.000 Beratungskontakte.

„Die Einzelberatung bleibt unsere Kernaufgabe und der Großteil unserer Arbeitszeit wird für die vertrauliche Beratung im Vier-Augen-Gespräch aufgewendet. Trotzdem müssen und möchten wir als Beratungseinrichtung vielfältiger handeln und wirken, denn auch die Lebenswirklichkeit von Studieninteressierten und Studierenden ist unübersichtlicher und komplexer geworden. Darauf reagieren wir mit passgenauen Angeboten und digitalen Zugangswegen“, erläutert Biegi.

Ina Brandes
Ministerin Ina Brandes | ©MKW/Anja Tiwisina

Wissenschaftsministerin Ina Brandes erklärte bei der zentralen Feier, bei der Dr. Malte Persike, Leiter des Centers für Lehr- und Lernservices (CLS) der RWTH, eine Keynote hielt: „Studentinnen und Studenten, Eltern und Hochschulen können sich auf die kompetente Hilfe und die zuverlässige Unterstützung der Zentralen Studienberatung verlassen – und das seit beeindruckenden 50 Jahren. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es gelungen, ihr Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln und den Bedürfnissen anzupassen. So gelingt es mit guter Beratung, mehr Studentinnen und Studenten zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen oder sie in eine andere Ausbildung zu vermitteln. Davon profitiert auch der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen, weil junge Fachkräfte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“

 Prof. Dr. Birgitta Wolff
Professorin Birgitta Wolff, Rektorin Bergischen Universität Wuppertal | Quelle

Professorin Birgitta Wolff, Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal und zugleich Gastgeberin des Festaktes, brachte es für die Hochschulen Nordrhein-Westfalens auf den Punkt: „Die Zentrale Studienberatung ist ein hoch professionalisiertes Arbeitsfeld! Aufmerksamkeit und Ergebnisoffenheit, Vertraulichkeit, Handlungs- und Lösungsorientierung – diese, für landesweit fast 500 hauptamtliche und rund 150 studentische Mitarbeitende verbindlichen Standards bedeuten für Studieninteressierte und unsere Studierenden tagtägliche Beratungszuverlässigkeit und -sicherheit.“