Ausgezeichneter Hoffnungsträger

Die Verleihung der Martin Buber-Plakette an den rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis (li.) ist auch für den Herzogenrather Bürgermeister Christoph van den Driesch ein wichtiges Ereignis, das abendlich seine Fortsetzung in der niederländischen Partnergemeinde Kerkrade findet. Zuvor treffen in der Burg Rode stets Jugendliche auf die Preisträger. Auf kurze Distanz gibt es dann Bilder mit Promis - unterm Kronleuchter. © Frank Fäller

Die Martin Buber-Plakette wird jährlich an Menschen verliehen, die sich in besonderer Weise mit dem „Dialogischen Prinzip“ des Philosophen identifizieren können. In der Abtei Kloster Rolduc (NL) wurde deshalb dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis dieser Preis verliehen, den schon viele namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft getragen haben.

Klaus Johannis war rund 15 Jahre Pädagoge, Physiklehrer. Vielleicht fiel es ihm deshalb leicht, schon vor der festlichen Preisverleihung den Jugendlichen auf der Burg Rode in Herzogenrath ruhig und besonnen Rede und Antwort zu stehen. International auf Englisch, mit kleinen Bemerkungen in deutscher Sprache, die er beherrscht. Viele Jahre als Oberbürgermeister von Sibiu (ehemals Hermannstadt), der einzigen Stadt in Rumänien, die bislang den Titel Kulturhauptstadt Europas getragen hat, „haben mich geprägt“, sagte Johannis . „Besuchen Sie diese charmante Stadt mit mittelalterlicher Architektur, vor allem aber wegen ihres künstlerischen Flairs“, warf der Staatspräsident kurzweilig in die Diskussion ein.

Dieser Willkommensgruß ist ein Hinweis darauf, dass der Dialog zwischen Kulturen, besonders aber unter jungen Menschen die Zukunft für die Idee  Europas bedeutet. Das ist das Ziel der Euriade Stiftung, die Jugendliche aus gegensätzlichen Kulturen zusammenbringt. Deutsche, Niederländer, Rumänen, Russen, Serben – „die Welt könnte ein bisschen besser werden, wenn die Jugendlichen über Grenzen hinweg  in einen Dialog treten“, ist Professor Werner Janssen als Vorsitzender der Euriade überzeugt.

Offen für Gespräche sein: „Das bin ich“, unterstrich Klaus Johannis, der als Angehöriger einer ethnischen Minderheit  der Siebürgen (0,4% der Bevölkerung) mit einer Mehrheit von 55 Prozent 2014 zum rumänischen Staatspräsident gewählt worden sei. Ein klares Bekenntnis seiner Heimat für die EU, sagte er. Liegt die Zukunft im Osten des Kontinents, wie der Präsident im Gespräch mit den Jugendlichen hervorhob. „Es liegt an Ihnen, die Zukunft Europas mitzubestimmen.“

Mutig muss die Jugend sein, daher war unter vielen anderen auch die Frage einer jungen Dame aus Rumänien erlaubt: „Wie steht es um die Korruption im Land“? „Korruption ist schmutzig und schadet unserer Gesellschaft. Wenn wir in Europa Erfolg haben wollen, müssen wir die Anti-Korruption weiter vorantreiben“, antwortete der Staatspräsident, dem sicher keine leichte Aufgabe aufgebürdet worden ist.  (Frank Fäller)

www.euriade.net

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