Unwetterkatastrophen | Stadt Bonn erinnert an Notfallvorsorge und Selbsthilfe

Hochwasser | Foto von Museums Victoria auf Unsplash
Logo Bonn GrünOb die Rheinhochwasser in den 1990er Jahren, Sturzfluten am Mehlemer Bach im Jahr 2013 oder Starkregen im Sommer 2021 – diese und andere Unwetterkatastrophen sind vielen Menschen in Bonn noch eindrücklich in Erinnerung. Aktuell überarbeitet die Stadt Bonn ihre Katastrophenschutzplanung für mögliche Rheinhochwasser sowie große Unwetterlagen. Aus diesem Anlass informiert sie über Änderungen und erinnert an die Eigenvorsorge der Menschen.
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Rheinhochwasser

So sieht die Aktualisierung unter anderem vor, dass bei Rheinhochwasser überflutete Wohngebiete in Zukunft evakuiert und Menschen in diesen Bereichen aufgefordert werden, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Denn in überfluteten Bereichen sind sie nicht nur durch das Wasser selbst gefährdet, sondern auch einem erhöhten Risiko für Schadensereignisse in Folge des Wassers ausgesetzt. Weder Feuerwehr noch Rettungsdienst können bewohnte Gebäude in Überflutungsgebieten ausreichend schnell und mit Einsatzfahrzeugen und-mitteln erreichen, um notwendige Hilfe zu leisten. Daher ist es aus Sicht der Stadt Bonn unausweichlich, die Menschen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

Die Prognosen für den Pegel des Rheins ermöglichen die Umsetzung von Evakuierungsmaßnahmen innerhalb von ein bis zwei Tagen, über die die Stadt auf den bekannten Wegen der Bevölkerungswarnung informieren wird. Bei ihren Planungen geht die Stadt davon aus, dass die meisten Menschen im Rahmen einer Evakuierung bei Freunden oder Verwandten unterkommen. Für diejenigen, die keine Bleibe finden, sieht die Katastrophenschutzplanung der Stadt eine Notunterbringung vor. Dies kann in regulären Beherbergungsstätten oder eigens hergerichteten Einrichtungen, wie beispielsweise Turnhallen, erfolgen.

In einem entsprechenden Anschreiben an die EigentümerInnen von Objekten, welche zuletzt bei den Rheinhochwassern in den 1990er Jahren über den Stegebau erschlossen waren, wird die Stadtverwaltung in den kommenden Tagen informieren.

Eigenvorsorge bei Unwettern oder Starkregen

Immer wieder zeigen die Folgen von Unwettern und Starkregen deutlich, wie notwendig Eigenvorsorge neben den durch die Stadt Bonn eingeleiteten Schutzmaßnahmen ist.  Überflutungen von privaten Grundstücken und Gebäuden können am effektivsten verhindert werden, wenn die notwendigen Schutzmaßnahmen im Vorfeld so getroffen werden, dass im Ereignisfall Schäden erst gar nicht entstehen oder gemindert werden. Dies erfordert individuelle Vorkehrungsmaßnahmen der EigentümerInnen und Bewohnenden für ihre Gebäude. Da die Eigenvorsorge Aufgabe aller EigentümerInnen bzw. aller BewohnerInnen ist, sieht die aktualisierte Katastrophenschutzplanung der Stadt Bonn keine vorbereitete Sandsackausgabe mehr vor.

Mobile Systeme für den Hochwasserschutz werden auch weiterhin zur Nutzung durch Einheiten des Katastrophenschutzes vorgehalten. Der Einsatz erfolgt nach einer Priorisierung durch die Einsatzleitung an Einsatzstellen, wo auf Grund der Gefahrenlage eine konkrete Notwendigkeit besteht.  Die Verfügbarkeit von Ressourcen für Hilfeleistungen ist nicht nur abhängig vom Ausmaß des Ereignisses, sondern insbesondere auch vom Umfang der Selbsthilfefähigkeit der betroffenen Bevölkerung.

Informationen im Internet

Zum Thema Notfallvorsorge und Selbsthilfe hat die Stadt Bonn umfangreiche Informationen auf den Internetseiten unter Bonn Notfallvorsorge und Bonn Hochwasser bereitgestellt. Allgemeine Informationen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auch im Ratgeber „Notfallvorsorge“ zusammengefasst, welcher hier zu finden ist.

Katastrophenschutztag am 28. Oktober

Informationen zum Themenbereich Hochwasser und Starkregen erhalten die BürgerInnen auch beim 4. Katastrophenschutztag am Samstag, 28. Oktober 2023, von 10 bis 17 Uhr auf dem Münsterplatz. Dort stellen die Bonner Katastrophenschutzeinheiten von Feuerwehr, verschiedenen Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk (THW) sich, ihre Arbeit und Technik vor und zeigen bei spannenden Vorführungen ihr Können.

Zum Thema Notfallvorsorge und Selbsthilfe hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen Infostand. Ebenso informieren Tiefbauamt und „HochwasserKompetenzCentrum“ (HKC) gemeinsam zur baulichen Eigenvorsorge vor Starkregen und Hochwasser.

Erfahren Sie, ob Ihr Wohnort überflutungsgefährdet ist und wie Sie sich selbst und Ihr Gebäude vor Überflutungen durch Hochwasser und Starkregen schützen können. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Internet unter Starkregen. Vorsorge.