Mittelalter in Siegburg

Man zahlt in „Talern“, trinkt Met und schaut sich auf der Bühne so allerlei Kunststücke an – und natürlich wird auch Holzspielzeug und alter Schmuck feilgeboten. Vom ersten Adventwochenende, 29. November, bis zum Vierten Advent, 21. Dezember, werden „Krämerzunft und Kurtzweyl“ wieder für die Kinder und Erwachsenen so allerlei zur vorweihnachtlichen Unterhaltung beitragen.

Nur natürliches Kernzenlicht oder Olfunzellicht wird den Markt beleuchten, dazwischen brennen Holzscheite in einem Eisenkorb, man kann sich daran wärmen. Ansonsten werden zum innerlichen Wärmen auch glühweinähnliche Getränke angeboten. Hochbetrieb herrscht auch in der offenen Backstube. Die Stuten oder das mittelalterliche Brot gehen rasend schnell weg, man steht in Schlangen an. Rund 50 Stände, meistens alte Zelte, sind im westlichen Teil des großen Marktplatzes, praktisch vor dem Stadtmuseum, aufgebaut.


In 4Steinöfen wird mittelalterliches Brot gebacken. Der Duft lockt die zahlreichen Käufer an. @ Klaus Ridder

Chef der mittelalterlichen Marktbetreiber ist „Büttl“, allen Besuchern bekannt als „Märchenerzähler“ und der Mann mit der Fanfare. Morgens und mittags führt er Schulklassen persönlich über den mittelalterlichen Markt und erklärt den Schülern das mittelalterliche Leben. Seine Sprache ist mittelalterlich und deftig. Wenn er vom „duftenden Magenwind“ spricht, haben die Kinder schnell erkannt, dass damit ein „Pups“ gemeint ist und freuen sich.

Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt kommt zum 23. Mal in die Kreisstadt Siegburg – die Verträge laufen noch bis 2015. Doch was kommt danach? Siegburg muss sparen und so ist die Zukunft ungewiss. Bürgermeister Franz Huhn dazu: Wrüden die Verträge nicht bestehen, so würde der Weihnachtsmarkt wegen der bestehenden Haushaltssperre schon in diesem Jahr nicht stattfinden.


Drechseln auch ohne Motor – es geht. Angetrieben wird die Drechselbank mit den Füssen. © Klaus Ridder

Neu ist, dass der Markt abends am Freitag und Samstag von 11.00 bis 21.00 Uhr geöffnet hat, ansonsten nur bis 20.00 Uhr. Am besten parkt man auf dem großen Parkplatz am Mühlentor, am Fuße des Michaelsberges.

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