Galerie „Basement 16” zeigt künstlerisches Œuvre  von Hendrina Krawinkel

Bergisch Gladbach-Bensberg. Ein außergewöhnliches Leben hat seine Resonanz in einem breitgefächerten künstlerischen Œuvre  gefunden. Die Galerie „Basement 16” in Bergisch Gladbach-Bensberg zeigt bis zum 27. Mai eine umfassende Auswahl der in den letzten Jahren entstandenen Gemälde und Objekte der Künstlerin Hendrina Krawinkel, darunter Paintings, Boxes, Collagen und Installationen.

„Wild Energy“

„Wild Energy“ lautet das Thema der Ausstellung mit der Hendrina Krawinkel ihr erstes Solo – eine opulente Werkschau – in der Galerie „Basement 16” bestreitet. „Die kraftvollen Kunstwerke von Hendrina Krawinkewl überraschen immer wieder erneut die Betrachter. Denn diese werden von der wilden Energie (Wild Energy) der Werke regelrecht herausgefordert. Die Sinnlichkeit der Kunst erfordert starke Nerven, die Inhalte suchen den mitdenkenden Partner. In der Kunst Krawinkels ist nichts still oder romantisch. Sie sucht den gleichberechtigten Betrachter, der ihre Werke weiter führt, sie in die eigenen Konnotationen einführt“, schreibt Dieter Ronte im Katalogtext über die Künstlerin.

Die Künstlerin ihrem Atelier. Foto: Peter Köster

Natur als zentrales Thema ihres Werkes

Die Künstlerin arbeitet, wie eingangs beschrieben, mit unterschiedlichen Techniken, mal abstrakt, mal konkret und erschafft dabei Gemälde, Collagen, Objekte, Skizzen und Installationen. Mit ihren häufig farbenprächtigen Kunstwerken möchte Hendrina Krawinkel, wie sie sagt, „Freude schenken, aber auch mahnen. Mahnen, dass Umwelt und Natur nicht unendlich belastbar sind, dass der Mensch sich das Leid der Tiere bewusst machen soll. Die Natur liegt mir sehr am Herzen, sie ist für mich gleichbedeutend mit Entspannung.“ Ihr künstlerischer Anspruch ist nicht die Genauigkeit der Darstellung, vielmehr überträgt sie ihre Gedankenwelt zweidimensional auf Leinwände oder stellt sie gekonnt in Objekten dar. Oder sie präsentiert uns skulpturale Kreaturen und Installationen gesellschaftlicher Momentaufnahmen der Idee: Daher taucht die Natur in vielen ihrer Werke auf. Ihr künstlerischer Anspruch ist nicht die Genauigkeit der Darstellung, vielmehr liegt ihr Ziel im individuellen Ausdruck. Die Bilder entspringen ihrer Phantasie, die geprägt ist von Erlebnissen. Den Urwald benutzt sie als Bühne, der ihr Ursprünglichkeit, Vielfalt und Farbigkeit, Leben und Tod, Ordnung und Chaos bedeutet. Sie transponiert ausgefallene Szenen in eine exotische Tier- und Pflanzenwelt. Einzelne Schilderungen erreichen dabei metaphorischen Ausdruck. „Ich wehre mich mit farbiger Vehemenz gegen die Zerstörung des Regenwaldes”, so die Künstlerin.

Atelier in ehemaliger Kinderarztpraxis

Hendrina Krawinkel, geboren 1942 in Bonn, lebt und arbeitet in Bergneustadt. Dort betreibt sie in einer ehemaligen Kinderarztpraxis ihr Atelier. Schon in ihrer Kindheit interessierte sie sich für Kunst. Mit ihrem Vater, einem Professor der Archäologie an der Universität zu Köln, entdeckte sie die Kunst der Antike. Dann war es der Expressionismus, der sie faszinierte, später folgte die Begeisterung für die Moderne – ausgelöst durch eine großartige Picasso-Ausstellung in Köln.

„Stuhl Kindheit“. Objekt Mix Media 110 x 70 x 65 cm. Foto: Peter Köster

Traum auf Umwegen realisiert

Schon früh entschied sich Krawinkel Künstlerin zu werden. Ihren Traum realisierte sie allerdings auf Umwegen. Sie besuchte eine Modeschule in Paris und ließ sich in die Malerei und Bildhauerkunst einführen. Nach dem Abschluss als Modedesignerin gründete sie eine Familie und entschloss sich zum Studium der Kunstgeschichte. 18 Jahre lang schrieb sie Rezensionen über Kunst und Kultur für den „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ebenso engagierte sie sich für das Museum Schloss Homburg und leitete 24 Jahre lang dort den Förderverein. Dann endlich entschloss sich Hendrina Krawinkel, sich ganz der bildenden Kunst zu widmen, und besuchte die Klasse von Professor Werner Schriefers an der Kölner Fachhochschule für Kunst und Design. Dort ließ sie sich als Malerin ausbilden. Um besser und besser zu werden, besuchte die Künstlerin die Klassen der Akademie in Salzburg von Sandro Chia, Nancy Spero, Leon Golub und Bernd Zimmer. Sie ist beteiligt an Ausstellungen im In- und Ausland und in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Ausstellungen führten sie in die USA (Miami, Houston), nach China (Hangzhou) und Italien (Turin).

„Liebchen“. Objekt. Mixed Media 180 x 60 x 36 cm. Foto: Peter Köster

Kleine Universen hinter Glas

Neben der Malerei und ihren Collagen erweitern seit geraumer Zeit Objektkästgen das Œuvre der 80jährigen Kunstschaffenden. Hendrina Krawinkel schafft kleine Universen hinter Glas, indem sie Abfall in Bauschaum einbettet. Mit ihren Kreationen stellt sie in der heutigen Überflussgesellschaft das Weggeworfene in einen neuen Kontext  und verleiht ihm einen anderen Sinn.  So verwendet die Künstlerin eine große Dosis an unterschiedlichsten Materialien, die auch stark bildbestimmend wirken können.: Acrylfarben, Paletten, Leuchtfarben, verschiedene Lacke, Papiere aller Art, Stoffreste, Recycling Materieleien, Abfall, Verpackungsmaterialien, Leuchtdioden, Kaninchendraht, alte Kleidungsstücke und und…

Die außergewöhnlichen Arbeiten im Krawinkelschen Kosmos laden zu einem kontrastreichen Kunsterlebnis ein, das für Staunen, Reflektion, Genuss und nicht zuletzt für das eine oder andere Schmunzeln sorgt. Peter Köster

„Attentat“. Mixed Media Acryl , Canvas 123 x 104 x 24 cm. Foto: Peter Köster

Öffnungszeiten der Galerie BASEMENT16 :
Donnerstag und Freitag 15-18,
Samstag, 11-15,
Sonntag 12-15 Uhr. Schlossstraße 16,
51429 Bergisch Gladbach-Bensberg

Nach Terminabsprache – Telefon: 0170 9234 512