Der Schulweg – kleine Schritte mit großer Wirkung

Logo Stadt Bonn GoldDie Sommerferien neigen sich dem Ende zu – und bald sind wieder viele Schulkinder auf den Geh- und Fahrradwegen unterwegs. Besonders für die Erstklässlerinnen und Erstklässler, die sogenannten i-Dötzchen, ist der Schulstart ein großer Schritt in einen neuen Lebensabschnitt und einen neuen Alltag, der jeden Morgen mit dem Schulweg beginnt.Linie

Ob zu Fuß, mit dem Tretroller oder später auch mit dem Fahrrad – Kinder, die den Weg zur Schule allein oder zusammen mit SchulfreundInnen bewältigen, profitieren durch die Bewegung an der frischen Luft. Aktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad in den Tag zu starten, hält körperlich fit und ist gut für die geistige Entwicklung der Kinder. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen, im Unterricht konzentrierter sind als Kinder, die mit dem Auto gefahren werden. Sie sind zudem selbstständiger und erlernen wichtige Fähigkeiten.

Die Stadt Bonn ermutigt deshalb gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS NRW) Eltern dazu, ihre Kinder dabei zu unterstützen, den Schulweg aktiv und möglichst selbstständig zurückzulegen.

Gemeinsamer Schulweg stärkt Freundschaften

Ohne Begleitung der Erwachsenen sammeln die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Schulweg wichtige Erfahrungen, sie knüpfen Freundschaften, lösen Probleme und erkunden ihre Umwelt – sie schaffen sich so einen eigenen kleinen Erlebnisraum.

„Sich im öffentlichen Raum zu bewegen, ist für Kinder wichtig, um von Anfang an ein sicheres Miteinander mit anderen Verkehrsteilnehmern zu erfahren“, sagt Stadtbaurat Helmut Wiesner.  „So lernen sie, Abstände und Geschwindigkeiten im Straßenverkehr richtig einzuschätzen. Wir als Stadt Bonn wollen Kindern ermöglichen, sich eigenständig fortzubewegen. Deshalb verbessern wir die Gehwege und bauen mehr sichere Radwege.“

So können Sie Ihre Kinder unterstützen

Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie mit ihnen im Vorfeld einen sicheren Schulweg üben und ihnen erklären, was es z.B. beim Überqueren der Straße zu beachten gilt. Gemeinsam die neue Umgebung zu erkunden und aktiv wahrzunehmen, hilft Kindern bei der Orientierung.

Nach der Phase der Eingewöhnung, bei der die Eltern die Kinder noch den ganzen Schulweg zu Fuß oder per Rad begleiten, können die Kinder nach einer Weile den Schulweg auch ohne elterliche Unterstützung zurücklegen. Ob die Kinder bereits so weit sind, können Eltern mit einem Rollentausch testen: Das Kind begleitet die Eltern zur Schule und erklärt den Erwachsenen mögliche Gefahrenstellen und worauf zu achten ist.

In kleinen Schritten gehen die Kinder dann bald selbstständig zur Schule, während sie zeitgleich für ihrer persönliche Entwicklung einen großen Sprung nach vorne machen.

Mobilitätswende für sichere Schulwege

Ein zentrales Ziel der Mobilitätswende in Bonn ist, allen zu ermöglichen sicher und angenehm von A nach B zu kommen. Kinder brauchen breite Gehwege, übersichtliche Kreuzungen und gute Radwege, um sicher zur Schule zu gelangen, aber auch um in ihrer Freizeit selbstständig unterwegs zu sein. Eine der städtischen Maßnahmen, insbesondere auch für die sichere Mobilität von Kindern, ist, für ausreichend breite Gehwege in Bonn zu sorgen. Dafür nimmt die Stadtverwaltung z.B. an Engstellen die Erlaubnis für das Gehwegparken wieder zurück und verlegt die Kfz-Parkplätze, wenn möglich auf die Fahrbahn.

Die AGFS

Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS NRW) setzt sich seit 1993 für die Förderung aktiver Mobilität ein. Die Basis dafür bildet eine sichere, durchgängige und komfortable Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr. Bei deren Umsetzung unterstützt der kommunale Verein seine Mitglieder mit Fachinformationen, Beratungsangeboten, Kampagnen sowie Aktionen und bietet ihnen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Als Sprachrohr vertritt die AGFS NRW die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der Landes- und Bundespolitik und steht zudem im intensiven Austausch mit AkteurInnen der Wirtschaft, der Wissenschaft und anderer Verbände.

Weitere Infos unter: AGFS