Burkhard Mohr präsentiert sein neues Werk im Universitätsclub Bonn

v.l. Burkhard Mohr, Prof. Dr. Günther Schulz, Chef Uni-Club, Dr. Helge Matthiesen, CR General-Anzeiger © Burkhard Mohr

Besucher können sich bis zum 31.01.2023 seine Werke im Foyer betrachten. Sein Meisterwerk trägt den Titel „Keine Angst vor dem Morgengrauen“. Seine Karikaturen sind wie gewohnt doppeldeutig und spiegeln seine Arbeit im Atelier wider, so der Künstler. Er möchte sichtbar zum Ausdruck bringen, was im menschlichen Bewusstsein schlummert und dort emotional und geistig verborgen liegt.

Sinnbildlich für sein Wirken ist das Gemälde „das Meer umgraben“. Dieses Werk entstand in diesem Jahr und allegorisiert laut Mohr den Akt des Schöpfens aus der Tiefe. Auf dem Bild sieht man einen Mann mit einem Spaten in der Brandung stehen. Die Wellen umspülen seine Knöchel und sollen das Unterbewusste darstellen. Mohr möchte damit den Akt des Schöpfens aus der Tiefe darstellen.

Wirbelstürmer, 2022, Öl auf Nessel, 155 cm x 110 cm

„Die Malerei ist ein ganz anderer Weg, mich auszudrücken“, so Mohr. „Es hilft, wenn ich zu viel Kopfarbeit über die Karikaturen geleistet habe. Da merke ich, wie ich einseitig werde. Und dann greife ich zur Farbe und matsche herum.“ Vor einigen Jahren habe er sich noch in der Schmiede ausgetobt. Dabei ist unter anderem die handgeschmiedete Plastik „Gas“ entstanden, ebenfalls im Universitätsclub ausgestellt. In einem Wagen ohne Lenkrad sitzt ein Mann und tritt auf ein unsichtbares Gaspedal. Die Plastik wurde 2006 geschaffen und passt in das aktuelle Zeitgeschehen.

Das Meer umgraben, 2022, Öl auf Nessel, 155 cm x 110 cm

„Wir sind im Dauerkrisenmodus, und da kommen wir auch so bald nicht mehr raus“, sagt Mohr. „Es kann sein, dass sich das alles noch verschlimmert und verstärkt. Und da ist es gut, wenn Austausch stattfindet und es Inseln der Erholung gibt.“ Darauf bezogen beobachtet Mohr, dass die Gesellschaft den großen Wunsch hegt, sich zusammenzufinden, miteinander zu plauschen und sich auszutauschen.

Weg in die Felder, 2022, Öl auf Nessel, 140 cm x 110 cm

Die sehenswürdige Ausstellung bewirkt einen Erholungseffekt beim Betrachten von Mohrs Karikaturen. Dabei locken sie beim Betrachter die unterschiedlichsten Emotionen hervor: Verwunderung, Nachdenklichkeit und Schmunzeln. Seine handsignierten Karikaturen sind durchnummeriert und werden im DIN-A3-Format gedruckt und mit einem „Magic Pen“ auf seinem Tabletcomputer gezeichnet. In seinem Buch sind alle Karikaturen mit einer Legende versehen, um den politischen Zeitgeist nachvollziehen zu können. Die Debatte über den Strom wird genauso thematisiert wie der russische Überfall auf die Ukraine.

Den Amboss heben, 2022, Öl auf Nessel, 140 cm x 110 cm

Mohrs Werke regen zum Austausch an und lassen einen beim Betrachten innehalten. Es wird einem bewusst, dass die persönlichen Sorgen einen Widerhall in der Gesellschaft finden. Keiner braucht „Angst vor dem Morgengrauen“ oder einem Grauen vor dem Morgen zu haben, dies zeigt Mohrs Ausstellung.

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