„Beethoven Moves! – Drei Fragen: Glück“ LVR-LandesMuseum Bonn überrascht mit einer bemerkenswerten Ausstellung

Beethoven Moves in Medellín. Fotos: Judith Döker

„Beethoven Moves! – Drei Fragen: Glück“, ist die aktuelle Ausstellung im LandesMuseum Bonn überschrieben, die bis zum 19. September gezeigt wird.

Sehenswerte Fotoausstellung

Ins Zentrum des mehrteiligen Projekts rücken die großformatigen schwarz-weiß-Porträts der Berliner Fotokünstlerin Judith Düker. Was bedeutet Glück für dich? Mit diesem Arbeitstitel bereiste Düker während der letzten Jahre unterschiedlichste Länder, darunter selbst Krisengebiete wie Syrien, Iran und stellte den Menschen folgende drei Fragen: Wann warst Du das letzte Mal glücklich? Was kannst Du tun, damit du häufiger Glück erlebst? Was müsste in Deinem Land passieren, damit Menschen dort glücklicher zusammenleben? Judith Döker: „Wenn es irgendetwas gibt, dass uns Menschen rund um den Erdball miteinander vereint, dann ist es wohl der Wunsch nach einem glücklichen, friedlichen Leben. Viele von uns warten ja nicht erst jetzt in Zeiten von Corona, darauf, dass sich die äußeren Umstände wieder gnädiger zeigen.“ Die Fotoausstellung, Prädikat absolut sehenswert, dokumentiert auf zweierlei Art, fotografisch und textlich die Antworten von 18 Personen aus Großbritannien, Iran, Syrien, Kolumbien, Indien, Ukraine, USA und Deutschland.

Plakat zur Ausstellung „Beethoven Moves! – Drei Fragen: Glück“

Beethovenorchester mit  5. Sinfonie im Gepäck

In der Gesamtschau „Beethoven Moves!“ Kuratiert von Rita Baus, begegnet Beethovens Musik urbaner Straßenkultur, festgehalten in Fotos, Videos und Graffitis. „Beethoven Moves! mit der Erweiterung “Was bedeutet Musik für dich?, steht als Ergebnis einer Begegnung des Beethoven-Orchesters Bonn mit Jugendlichen der Ciudad Don Bosco in Medellín, Kolumbien. Die Musik Beethovens berührt auch ehemalige Kindersoldatinnen oder Kindersoldaten, oder Straßenkinder aus den Brennpunktvierteln der kolumbianischen Metropole Medellín. Gemeinsam mit ihrem Dirigenten Dirk Kaftan besuchten die Musikerinnen und Musiker des Bonner Beethoven Orchesters 2019 die Jugendhilfeeinrichtung Ciudad Don Bosco. Im Gepäck führten sie mit, die berühmte 5. Sinfonie von Beethoven. Die Musik des berühmten Komponisten interpretierten die kolumbianischen Jugendlichen mit ihren eigenen urbanen Ausdrucksweisen Tanz, Rap und Graffiti. Dabei spielten auch die Erfahrungen von Gewalt und Ausgrenzung, aber auch von Gemeinschaft, Solidarität und Glück eine wichtige Rolle. In Filmen, in denen Musikinstrumente vorgestellt werden, in denen Interviews der Beteiligten gezeigt werden, dazu intensiven Momentaufnahmen in Form von Fotos oder Videos, wird eindrucksvoll die verbindende und universelle Kraft von Kunst, Tanz, (Herzschlag) und Musik (als Motor dafür) gezeigt.

In einem partizipativen Raum betreut durch „Don Bosco macht Schule“, können die Besucherinnen und Besucher darüber hinaus den zentralen Fragen des Projektes nachgehen: Wie ist ein gelungenes Leben möglich? Welche Rolle kann Musik und Kunst dabei spielen und was brauche ich sonst noch dafür? Im Sommer vervollständigt eine Graffiti-Aktion im Skulpturenhof des LVR-LandesMuseums die Ausstellungsteile. Die beiden Graffiti-Künstler Moritz Etorena aus Hamburg und Chota 13 aus Medellín verwandeln am 13. und 14. August gemeinsam mit Jugendlichen aus Bonn eine 20 Meter lange Wand im Skulpturenhof des Museums in ein öffentliches Kunstwerk. Peter Köster / Fotos: Judith Döker

Drei Fragen: Glück. Kefah (38) aus Syrien.