Tony Cragg-Skulptur bereichert historisches Zentrum von Lennep

Posieren neben der Skulptur u.a. mit dem Stifter-Ehepaar Ingrid und Gerd-Hermann Lullic (Mitte), Bildhauer Tony Cragg mit Pilgerstab, daneben OB Burkhard Mast-Weisz. Ganz rechts Hans-Willi Oberlis, Vorsitzender des Pilgervereins. Foto: Peter Köster

Remscheid-Lennep. Die Altstadt mit seinem Kulturensemble Roentgen Museum, Rotationstheater, Rotationscafé, Klosterzentrum, Tuchmuseum etc. ist seit wenigen Tagen um eine bedeutende Position reicher.

Eine fast dreieinhalb Meter hohe geschwungene Edelstahl-Skulptur von Tony Cragg markiert nun den Münsterplatz im Herzen Lenneps. Die Plastik ist eine Hommage an das Pilgern, explizit das Pilgern auf dem „Bergischen Jakobsweg“.
Die sich in die Höhe windende Skulptur markieren zwei Kreuze, die den Anfang und das Ende der Pilgerroute verdeutlichen.

Wichtiges Zeichen

Der weltberühmte Wuppertaler Bildhauer wollte es sich nicht nehmen lassen vor seinem New York-Trip, dort bereitet der in Liverpool geborene 73-Jährige gegenwärtig eine große Ausstellung vor, persönlich der Enthüllung seiner Skulptur beizuwohnen. Sehr zur Freude von Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, der zu diesem Anlass ein kunstinteressiertes Publikum begrüßen durfte. Besonders groß war die Freude beim Lenneper Pilgerverein, der maßgeblich für die Aufstellung der Plastik verantwortlich zeichnet. In seiner Festrede unterstrich Remscheids OB die Bedeutung eines solchen Kunstprojekts. Kunst und Kultur nach Lennep zu holen sei ein wichtiges Zeichen. „Dieses Kunstwerk leitet einen solchen Prozess wunderbar ein.“

Diese Tony Cragg-Skulptur auf dem Munsterplatz bereichert fortan die Altstadt Lenneps. Foto: Peter Köster

Pilgerjahr

Die Idee eine Skulptur in Lennep zu installieren, entstand im Rahmen der Vorbereitungen zum Pilgerjahr. „Das war der erste Schritt auf einem langen Weg“, so Hans-Willi Oberlis, Vorsitzender des Pilgervereins. Sein persönlicher Dank richtete sich dabei an das Stifter-Ehepaar Ingrid und Gerd-Hermann Lullic. Ohne diese Spende sei die Skulptur nicht denkbar gewesen. Material, Fundament, Sockel, all das habe viel Geld gekostet. Und so dankte er nicht zuletzt auch der Stadt für deren problemlose Zusammenarbeit. „Das Werk von Tony Cragg soll ein Zeichen setzen, dass man in der Gemeinschaft viel schaffen kann.“ Als Dank für die große Freude, die der berühmte Bildhauer „dem kleinen Lennep“ gemacht hat, schenkten die Pilgerfreunde dem in Wuppertal lebenden Künstler einen Ehrenplatz in ihrer Runde und einen Pilgerausweis nebst Pilgerstab. „Damit kommen Sie an allen Pilgerstationen auf dem Jakobsweg weiter“, so die Einladung Oberlis an den „neuen Pilgerfreund“ Cragg.

Formensprache

Der Jakobsweg ist Tony Cragg wohl vertraut, wie er verrät. Seine Arbeit sei so eine Abbildung von einem Weg, der sich über eine ganz bestimmte Topografie windet. „Das ganze ist eine Anlehnung aus meiner Erinnerung an den Jakobsweg“. Die Skulptur von Tony Cragg verrät durch ihre Formensprache die bekannte Handschrift des Maestros. Die Lenneper Arbeit, die, gestützt auf eine Bodenplatte auf einem massiven Fundament ruht, besteht aus zum Teil hochwertigem polierten Edelstahl, versehen mit einer mattierten Oberfläche. Die sich in die Höhe windende Skulptur markieren zwei Kreuze, die den Anfang und das Ende der Pilgerroute verdeutlichen. Peter Köster