Marc Chagall | Geträumte Welten in der Kunsthalle Messmer in Riegel

Marc Chagall, Die Bucht der Engel, 1961 Lithographie. © VG-Bildkunst, Bonn 2023

Riegel am Kaiserstuhl. Unter dem Titel „Geträumte“ Welten zeigt die Kunsthalle Messmer in Riegel am Kaiserstuhl vom 21. Oktober bis zum 25. Februar 2024 eine hochkarätige Auswahl aus dem Schaffen des weltberühmten Künstlers Marc Chagall. Zu sehen sind rund 120 Werke – darunter zehn Originale, die von Träumen, Erinnerungen und religiösen Symbolen inspiriert sind.

Vielbeachtete Bilderschau  

Die Ausstellung knüpft an die vielbeachtete Bilderschau „Chagall – Poesie und Traum“ aus dem Jahr 2013 in der Kunsthalle Messmer an und präsentiert mehrere bisher in Deutschland noch nie gezeigte Arbeiten des „Maler-Poeten“.

Gezeigt werden Werke aus allen wichtigen Schaffensperioden des Künstlers, darunter Arbeiten aus Chagalls bedeutenden grafischen Zyklen wie „Arabische Nächte“, „Fabeln von La Fontaine“, „Daphnis und Chloé“, die „Bibel“, „Poèmes“ und „Zirkus“ sowie Bilder, die Paris und der Côte d’Azur gewidmet sind. Die Werkschau schärft den Blick für die besonderen Farbnuancen und die Vielfalt der verschiedenen Druckpapiere und Techniken (Aquarelle, Monotypien, handkolorierte Radierungen und Farblithographien).

Originalaufnahmen

Ein weiteres Highlight der Ausstellung sind die Originalaufnahmen von Marc Chagall u.a. im Atelier seines Hauses in St. Paul de Vence – einmalige private Fotos der Fotografin Suzie Maeder (geb. 1948) sowie der Kunstsammlerin und Museumsleiterin Angela Rosengart (geb. 1932). Angela Rosengart, Zeitzeugin und Leiterin der Stiftung Rosengart – einer umfassenden Sammlung von Kunst der Klassischen Moderne -, die Marc Chagall persönlich kannte, wird auf der Vernissage anwesend sein. „Unsere Ausstellung soll die Besucher auf eine visuelle Reise durch die surrealen und magischen Traumwelten Chagalls, die sich über fast ein Jahrhundert entfalten, mitnehmen“, betont Museumschef Jürgen Messmer. Er fährt fort: „Chagalls farbgewaltige Kompositionen in Blau, Grün, Rot und Gelb lösen die strenge Logik und die Schwerkraft auf, die Realität verliert ihre Bedeutung und wir beginnen zu träumen.“

Marc Chagall (1887-1985)

Chagall wurde in Witebsk (Weißrussland) als ältestes von neun Kindern geboren und zog 1906 nach St. Petersburg, um an der dortigen Kunstschule zu studieren. Geprägt durch seine Pariser Jahre (ab 1910) setzten sich seine Werke aus Elementen des Fauvismus, Expressionismus, Kubismus und Surrealismus zusammen. Seine Kunst war aber nie wirklich einer einzigen dieser Richtungen zuzuordnen, blieb immer unverwechselbar und eigenständig. Aufgrund seiner Motive, die sich aus Traumwelten speisen, wurde er auch als „Maler-Poet“ bezeichnet. Während des zweiten Weltkrieges übersiedelte Chagall 1941 zusammen mit seiner Frau Bella ins Exil in die USA. Nach Bellas Tod im Jahr 1944 war Chagall über lange Zeit außerstande, weiter künstlerisch zu arbeiten. 1948 kehrte der Künstler nach Paris zurück und zog 1950 nach Vence in Südfrankreich und 1966 nach St. Paul de Vence, wo er 1985 im Alter von 97 Jahren verstarb. pk