Ausstellung mit hochkarätigen Exponaten aus dem Umfeld und der Nachfolge von Abraham und David Roentgen

Aufsatzschreibtisch von David Hacker, um 1798, Frank C. Möller Fine Arts Hamburg, Foto: Frank C. Möller

roentgen_logoNeuwied. Eine hochkarätige Möbelschau präsentiert vom 13. August bis zum 12. November das Roentgen-Museum Neuwied. Unter dem Titel „Möbel à la Roentgen.

Inspirationen aus der Neuwieder Manufaktur“ zeigt das Haus eine Sonderausstellung mit rund 40 besonderen Möbeln aus dem Umfeld und der Nachfolge von Abraham und David Roentgen. Diese galten im 18. Jahrhundert als die europaweit bedeutendsten Kunstschreiner.

Einlegetechnik von Blumen

Über 40 Jahre lang bestand die Manufaktur der Roentgens, in der begabte Handwerkerinnen und Handwerker, Künstlerinnen und Künstler und Erfinderinnen und Erfinder tätig waren und ihr spezifisches Können in die Erzeugnisse des Unternehmens einbrachten. Neben dem Stilwechsel vom Rokoko zum Klassizismus kam es zu weiteren Entwicklungen in der Einlegetechnik von Blumen und Chinoiserien, in der Zuwendung von der englischen zur französischen Möbelkunst oder auch bei der Ausstattung der Möbel mit höchst komplizierten mechanischen Einrichtungen.

Gestaltung und Ausstattung

Für all diese Eigenheiten gab es Handwerkerinnen und Handwerker, Künstlerinnen und Künstler, deren oft einzige Aufgabe es war, eine spezielle Tätigkeit auszuführen und sich und ihre Technik immer weiter zu perfektionieren. Von diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Roentgens waren manche nur kurz in der Manufaktur, andere sehr lange Zeit. Auch sind nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter namentlich bekannt. Über einige weiß man viel, andere werden nur kurz erwähnt. Werden meist die Namen der Roentgens mit den Möbeln in Verbindung gebracht, so war es doch die Gesamtheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese besonderen Möbel nicht allein nach Vorgaben produzierte, sondern auch zu ihrer Gestaltung und Ausstattung in hohem Maß beitrug.

Die Möbel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Nachfolger Roentgens sowie aus dem Umfeld der Manufaktur, unter diesen Johann Gottlieb Frost, Heinrich Gambs, Christian Härder, Johannes Höfflin, Johannes Klinckerfuß, Johannes Kroll, oder aus der Karlsruher Hofwerkstatt und der Brüderhaus-Schreinerei Neuwied, werden heute in Museen, Schlössern und Privatsammlungen aufbewahrt. Eine Auswahl dieser Exponate, prachtvolle Zylinderbureaus, Kommoden, Tische, Sitzmöbel und Uhren, präsentiert die bevorstehende Ausstellung, die gemeinsam von Museumsdirektor Bernd Willscheid und Kunsthistorikerin Christine Cornet kuratiert wird. Im Kontext mit der ständigen Roentgenmöbel-Sammlung zeigt das Haus während der Ausstellungszeit eine Schau von insgesamt rund 80-100 Prunkmöbeln. pk

Bild 2 Aufsatzschreibtisch Klinkerfuss Kopie
Aufsatzschreibtisch von Johannes Klinckerfuß, um 1804/05, Privatbesitz, Foto: Stephan Koller