Städtische Beschäftigte spenden 25.000 Euro – Summe ermöglicht Röntgengerät für einziges Krankenhaus im philippinischen Tacloban

von links: Linda Bolima-Stein (Vorsitzende Philippinische Gemeinde Köln), Jörg Dicken (Gesamtpersonalrat Stadt Köln), Oberbürgermeister Jürgen Roters, Pfarrer Rudolf Holzgartner (Philippinische Gemeinde Köln) (© Stadt Köln)

Köln, 13. Januar 2014. Am 8. November 2013 richtete Taifun „Haiyan“ heftige Verwüstungen über den östlichen Philippinen an. Die offiziellen Zahlen gehen von rund 7.000 Todesopfern, rund 1.800 Vermissten, mehr als 27.000 Verletzten und rund vier Millionen Obdachlosen aus. Das Unwetter hat ein Gebiet der Größe Portugals zerstört. Nach Behördenangaben werden die Schäden in der Landwirtschaft und an der Infrastruktur auf mehr als 826 Millionen Dollar geschätzt (knapp 600 Millionen Euro).

Unmittelbar nach der Naturkatastrophe wollten viele Beschäftigte der Stadt helfen. Von Beginn an war klar, dass keine Soforthilfe geleistet, sondern ein Projekt zur nachhaltigen Verbesserung der Lebenssituation auf den Philippinen unterstütz werden soll. Um ein geeignetes Projekt ausfindig zu machen, nahm das Büro für Internationale Angelegenheiten im Amt des Oberbürgermeisters Kontakt zur Philippinischen Gemeinde Köln auf.

Pfarrer der 200-köpfigen Philippinischen Gemeinde ist Rudolf Holzgartner, der selbst 36 Jahre dort für die Steyler Mission im Einsatz war. Die Kölner Gemeinde hat er im vergangenen September übernommen und wurde kurz darauf zum Koordinator von Hilfsaktionen. Die Kontakte in das Katastrophengebiet sind auch deshalb sehr gut, weil die Steyler-Mission schon seit Jahrzehnten vor Ort tätig ist.

Die Steyler Mission ist eine Gemeinnützige Gesellschaft für Auswärtige Missionen mit Sitz in Sankt Augustin und ist der siebtgrößte katholische Männerorden weltweit. Missionare unterhalten das einzige Krankenhaus in Tacloban, eine Schule und eine Radiostation.

Das Gebäude des Krankenhauses wurde stark beschädigt, war aber, wenn auch eingeschränkt, weiter funktionsfähig. Es ist lebenswichtige Anlaufstelle für die Verletzten und zur Gewährleistung der ärztlichen Grundversorgung. Arzneispenden aus der ganzen Welt ermöglichen die Behandlungen der Taifun-Opfer. In der ersten Dezemberwoche wurde das Krankenhaus wieder an das normale Stromnetz angeschlossen, was die Bedingungen deutlich verbesserte. Noch immer arbeiten viele freiwillige ärzte und Pflegepersonal aus verschiedenen Ländern dort. Dringend notwendig ist jetzt die Anschaffung kostspieliger medizinischer Geräte, die in dem hoch stehenden Wasser zerstört wurden.

Die ebenfalls beschädigte Schule dient als Logistikzentrum für Hilfskräfte. Mittlerweile wurde der Unterricht wieder aufgenommen, so dass die Kinder nach knapp zwei Monaten wieder in den Alltag zurückfinden können. Die Radiostation wurde durch den Taifun vollkommen zerstört. Der Wiederaufbau gilt als wichtig, weil besonders die einfachen Bevölkerungsschichten am besten über das Radio erreicht werden können.

Die Spende der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Köln trägt dazu bei, die Situation vor Ort entscheidend zu verbessern. Städtische Beschäftigte spenden jeden Monat den Centbetrag „hinter dem Komma“ ihres Gehalts für einen guten Zweck. Diese Restcentspende wird den Kauf eines dynamischen Röntgengerätes (Flouroskop) ermöglichen. Das einzige Krankenhaus in Tacloban kann mit Kölner Hilfe hoffentlich an seinen Standard vor den Verwüstungen anknüpfen und eine qualifiziertere Behandlung der Bevölkerung gewährleisten.

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