„Baby, ich möchte, dass wir ewig leben“

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Ein Poem für jüdische Mütter

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Screenshot Animationsfilm über das Überleben der Jüdin Tamar Dreifuss (c) Junges Theater Köln e.V.

Premiere des Animationsfilmes über Tamar Dreifuss:
So, 24.09.2023 12.00 Uhr (in Anwesenheit von Tamar Dreifuss und des künstlerischen Teams)
Ort: FORUM VHS im Museum am Neumarkt, Cäcilienstraße 29–33, 50676 Köln
Eintritt frei, Spenden erbeten, Anmeldung unter: Junges Theater Köln – NEUES EUROPA 2023.

Wie ist es den als Jüdinnen verfolgten Jetta Schapiro und ihrer kleinen Tochter Tamar 1944 gelungen, der Verfolgung aus einem Lager der Nazis zu entfliehen? Was können wir von ihnen über jüdischen Mut und Widerstand lernen? Für diesen Animationsfilm hat die Kölnerin Tamar Dreifuss ihre Geschichte mit einer Gruppe Jugendlicher und mit der preisgekrönten Animationskünstlerin Yana Ugrekhelidze geteilt. Entstanden ist ein bildstarker, feministischer Film, zu dem die jüdische Aktivistin Tanya Raab, auch bekannt als „oy_jewish_mamma“, Poetry-Slam-Text verfasst hat. Der Film ist das Ergebnis eines Jahresprojektes von Junges Theater Köln e.V., die Premiere findet im Rahmen des Festivals NEUES EUROPA statt.

Im Anschluss an die Filmvorstellung gibt es noch die VR-Bildwelt  „In mir blüht ein brennender Wald“ zum Ausprobieren.

Festival NEUES EUROPA 2023

Das biennale Festival NEUES EUROPA findet vom 20. bis 24. September 2023 zum vierten Mal in Köln statt. Das Festival stellt – jeweils mit einem speziellen Blick nach Osteuropa – in jeder Ausgabe eine aktuelle Debatte in den Fokus: Im Jahr 2023 steht das Thema Angst im Mittelpunkt. Dieses Oberthema beinhaltet u.a. Aspekte wie Empowerment, Krieg, Flucht, aber auch Träume, Veränderungswunsch. 2016 ging es um Krieg und Frieden, 2019 um die Krise Europas und 2021 um Revolte. Zu sehen sind Gastspiele internationaler Ensembles sowie eigene Produktionen von Junges Theater Köln e.V.. In wechselnden Häusern nehmen außerdem regelmäßig um die 60 Jugendliche von 14 bis 27 Jahren an mehrtägigen Workshops internationaler Theatermacher:innen teil.

Das Programm im Überblick

Mittwoch, 20. September 2023

18.00 Uhr, Rufffactory: Eröffnung des Festivals

19.00 Uhr, Rufffactory: „Vertep“ (Krippe)
Eine musikalische Performance des staatlichen Afanasjew-Puppentheaters in Charkiw, Ukraine, in Kooperation mit dem Akademischen Puppentheater in Lwiw, Ukraine

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Foto © Yevhen Titov

Das Vertep, also die Krippe, ist nicht traditionell, denn es enthält keine Worte, sondern nur Musik – Lieder, die auf biblischen Texten und Weihnachtsliedern basieren. Das staatliche Puppentheater in Charkiw präsentiert mit „Vertep“ eine mystische Form des Puppenspiels in einer neuen Lesart, mit den Mitteln des Objekttheaters.
Darsteller:innen: Vladislava Arakelyan, Vitaliy Burleev, Victoria Mishchenko, Lilia Oseichuk, Pavlo Savelyev, Serhiy Smerechuk und Oleksandra Shlykova
Regisseurin und Produzentin: Oksana Dmitrieva
Ballettmeisterin: Inna Falkova
Bühnenbildner: Konstantin Zorkin
Kostümbildnerin: Natalia Denisova
Chorleiterin: Kateryna Kurdinovska

Ukrainisch mit englischen Übertiteln

Eintritt: Solidarisches Preismodell zwischen 4 und 20 Euro

Donnerstag, 21. September 2023

18.00 Uhr, Rautenstrauch-Joest-Museum: „STIMMEN“ (Premiere)
Eine Theaterperformance von Junges Theater Köln e.V. in Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum und dem Museumsdienst Köln

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Foto: © Polina Kluss

Grundlage für diese dokumentarische Theaterarbeit sind Interviews mit Mädchen und Frauen aus Deutschland und der Ukraine. Auf unterschiedliche Weise sind sie in ihrem Leben oder ihrem familiären Umfeld Flucht und Vertreibung, Krieg und Gewalt begegnet. In „STIMMEN“ kommen sie zu Wort. Vier Räume des Rautenstrauch-Joest-Museums am Neumarkt bilden den Rahmen für diese vielschichtigen Erlebnisberichte. Von ihnen selbst erfahren wir, wovon sie träumen, was sie sich wünschen und worüber sie sich Sorgen machen. Dabei geht es gleichermaßen um Träume und Traumata, Verlust und die Suche nach Identität, um Hoffnung und die Zukunft.
Darstellerinnen: Helen Abdulmunem, Emma Animashaun, Maryna Bilova, Sophie Dannert, Kseniya Lazorenko, Iryna Leiko, Wilma van Nüß, Adriana Tymochko, Daria Vystavkina, Tamara Zhyvotchenko, Sarah Zielinka
Künstlerische Leitung, Regie, Dramaturgie: Svetlana Fourer
Musik: Matthias Bernhold
Choreographie: Ilona Pászthy
Psychologische Betreuung: Stella Shcherbatova
Theaterpädagogik: Samira Clausius
Dramaturgie: Karolin Berg
Texte: unter anderem von Daria Vystavkina, Kseniya Lazorenko
Kostüm: Hannah Beeck
Organisation und Verwaltung: Olga Moldaver
Produktionsleitung: Jasmina Toh
Technik: Lukas Hoffmann

Deutsch und Ukrainisch mit Übertiteln

Eintritt frei, Spenden erbeten

19.00 Uhr, Rufffactory: „Ya Norm“ (Ich bin ok)
Ein Theaterstück aus der Kriegszeit, Staatliches Afanasjew-Puppentheater Charkiw, Ukraine

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Foto © Oleksandr Osipov

Teenager in der ukrainischen Stadt Bucha: Plötzlich ist Krieg und nichts mehr wie vorher. Was erleben sie in den ersten Tagen eines großen Krieges? Worüber sprechen sie, was schreiben sie sich in Chats? Basierend auf dem gleichnamigen Stück der ukrainischen Dramatikerin Nina Zachozenko.
Darsteller:innen: Oleksandra Kolesnichenko, Jakov Ozerov, Lilia Oseichuk und Serhiy Smerechuk
Regie: Oksana Dmitrieva
Komposition: Kateryna Palachova, Ruslan Kashirtsev, Lilia Oseichuk
Lichtdesign: D. Prasolov

Ukrainisch mit englischen Übertiteln

Eintritt: Solidarisches Preismodell zwischen 4 und 20 Euro

Freitag, 22. September 2023

19.00 Uhr, Rufffactory: „The Hour of Death“ (Die Stunde des Todes)
Ein dokumentarischer Bericht von und über politische Gefangene, Bokshi Theater, Pristina, Kosovo

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Foto © Rilind Beqa-Artpolis

Was haben politische Gefangene in Albanien während des kommunistischen Regimes im Kosovo und während der serbischen Besatzung erlebt? „The Hour of Death“ berichtet davon, einschließlich des Massakers im Dubrava-Gefängnis, erzählt von den Überlebenden selbst.
Darsteller:innen: Adrian Morina, Albulena Kryeziu, Arben Derhemi, Kushtrim Sheremeti
Regie: Ilir Bokshi
Text: Ulpianë Maloku und Agnesa Mehanolli

Albanisch mit englischen Übertiteln

Eintritt: Solidarisches Preismodell zwischen 4 und 20 Euro

Samstag, 23. September 2023

15.00 Uhr, Rautenstrauch-Joest-Museum: „STIMMEN“
Eine Theaterperformance von Junges Theater Köln e.V. in Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum und dem Museumsdienst Köln

19.00 Uhr, FORUM VHS im Museum am Neumarkt: „Responsibility“ (Verantwortung)
Ein dokumentarischer Theaterabend über die Flüchtlingskrise an der polnisch-belarussischen Grenze von CENTRALA Theater und Powszechny Theater, Warschau, Polen

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Foto © Karol Grygoruk

Warum konnte Polen Millionen von Flüchtlingen aus der Ukraine aufnehmen, während es tausende Menschen aus Syrien, die über Weißrussland geflohen waren, skrupellos zurückdrängte und ihre Menschlichkeit verleugnete? „Responsibility“ des Centrala Theater aus Warschau sucht Antworten und dokumentiert die Flüchtlingskrise an der polnisch-belarussischen Grenze.
Darsteller:innen: Arkadiusz Brykalski, Barbara Wysocka, Michał Zadara
Regie: Michał Zadara
Text: Michał Zadara, Małgorzata Andruszkiewicz, Agata Andrzejewska, Zofia Królak, Milena Kuchnia, Aleksandra Łukomska, Aleksandra Majewska, Filip Płuciennik, Barbara Rojek, Julia Rygielska, Maja Sanak, Hanna Stacewicz, Michał Stańczak, Gabriela Tokarska, Katarzyna Trzeciak
Rechtliche Analyse: Jacek Dubois, Marta Górczyńska, Rafał Kozerski, Maciej Nowicki, Mikołaj Pietrzak
Fotos: Karol Grygoruk
Regieassistent: Maksymilian Nowak

Polnisch mit englischen Übertiteln

Eintritt: Solidarisches Preismodell zwischen 4 und 20 Euro

Sonntag, 24. September 2023

12.00 bis 14.00 Uhr, FORUM VHS im Museum am Neumarkt: Ein fantastischer VR-Wald und ein Poem für jüdische Mütter
Präsentation der Jahresprojekte von Junges Theater Köln e.V.

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Screenshot Animationsfilm über das Überleben der Jüdin Tamar Dreifuss © Junges Theater Köln e.V.

„Baby, ich möchte, dass wir ewig leben“: Ein Poem für jüdische Mütter
Wie ist es den als Jüdinnen verfolgten Jetta Schapiro und ihrer kleinen Tochter Tamar 1944 gelungen, der Verfolgung aus einem Lager der Nazis zu entfliehen? Was können wir von ihnen über jüdischen Mut und Widerstand lernen? Für diesen Animationsfilm hat die Kölnerin Tamar Dreifuss ihre Geschichte mit einer Gruppe Jugendlicher und mit der preisgekrönten Animationskünstlerin Yana Ugrekhelidze geteilt. Entstanden ist ein bildstarker, feministischer Film, zu dem die jüdische Aktivistin Tanya Raab, auch bekannt als „oy_jewish_mamma“, einen Poetry-Slam-Text verfasst hat. Filmpremiere in Anwesenheit von Tamar Dreifuss und des künstlerischen Teams.

 „In mir blüht ein brennender Wald“: VR-Bildwelt zum Ausprobieren
Mit einer VR-Brille können die Zuschauer:innen durch einen urbanen Dschungel spazieren, in dem jeder bunte Baum die innere Welt eines Teenagers zeigt. Wir sehen ihre Herkunft in den verborgenen Wurzeln, ihre Zukunft in der Pracht der Baumblüten oder ihre Traurigkeit in der Kargheit der Äste, während ihre Stimmen uns von Freude, Einsamkeit und Wachstum berichten. Ein Projekt in Kooperation mit der Ferdinand-Lassalle-Realschule und VAMOS Animation.

Eintritt frei, Spenden erbeten

Das Festival findet an folgenden Orten statt:
Rufffactory, Marienstraße 71–73, 50825 Köln
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29–33, 50676 Köln
FORUM VHS im Museum am Neumarkt, Cäcilienstraße 29–33, 50676 Köln

Karten und Anmeldung:
Für alle Veranstaltungen unter JTK Köln – Festival Neues Europa

Gefördert von Aktion Mensch, RheinEnergieStiftung Kultur, Kulturamt der Stadt Köln und Sparkasse KölnBonn.

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In Kooperation mit VHS Köln und Ukrainian Institute.

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Medienpartner: Känguru

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Über Junges Theater Köln e.V.
Der Verein Junges Theater Köln entwickelt dokumentarische Theaterperformances mit Jugendlichen, veranstaltet das internationale Theaterfestival NEUES EUROPA und inszeniert professionelles Theater. Die multimedialen Stücke mit Jugendlichen sind dokumentarisch, politisch, im JETZT! Die Expertise der jungen Leute wird ergänzt durch Begegnungen mit spannenden Zeitzeug:innen, beispielsweise der NS-Zeit oder mit Aktivist:innen politischer Bewegungen für das Klima, für den Feminismus oder gegen Antisemitismus und Rassismus.
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