chance7 geht in die Umsetzungsphase – Rhein-Sieg-Kreis erhält Fördermittel

v.l.n.r. Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Horst Becker, Parl. Staatssekretär Umweltministerium NRW, Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, Landrat Sebastian Schuster und Dr. Joachim Schwab, Bezirksregierung Köln

Gestern (21.04.2015) lud Landrat Sebastian Schuster zur Auftaktveranstaltung ins Kloster Heisterbach nach Königswinter ein und konnte dort Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, den Parlamentarischen Staatssekretär des Umweltministeriums NRW, Horst Becker und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, begrüßen. „Wir kommen in den Genuss einer in NRW beispiellosen Naturförderung, wodurch Natur und Landschaft in unserer Region in den kommenden zehn Jahren nach vorne gebracht werden“, freut sich Landrat Sebastian Schuster nach Erhalt des Förderbescheides.

Im Dezember 2010 startete „chance7“ in die Phase I – die Planungsphase. In dieser Phase sind Pläne und Konzepte für die Entwicklung der Fördergebiete erarbeitet worden. Das Fördergebiet erstreckt sich über ca. 11.300 ha vom Siebengebirge über das Pleiser Hügelland, Oberhau/Eudenbach, das Krabachtal, Leuscheid, die Bläulingswiesen an der Sieg bis hin zum Ennert und Kohlkaul/Pützchen. Die Planungen erfolgten unter Einbindung von Behörden, Institutionen, Verbänden und der Öffentlichkeit. Denn eins ist klar: Ein Projekt solchen Ausmaßes funktioniert nur im Miteinander aller Akteure.

Die Planungen aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind bei Bund und Land, die derartige Naturschutzgroßprojekte nur in Gebieten fördert, in denen für Deutschland repräsentative und wertvolle Natur- und Kulturlandschaften geschützt und entwickelt werden können, auf breite Zustimmung gestoßen, so dass in den nächsten 10 Jahren rund 14 Mio € (davon 75% Bundesmittel, 15% Landesmittel und 10% Mittel des Rhein-Sieg-Kreises und der am Projekt teilnehmenden Kommunen) in die Region fließen – damit handelt es sich um das größte Förderprojekt des Bundes in dieser Art, das derzeit in den alten Bundesländern läuft. „Die Vulkanlandschaft des Siebengebirges zählt zu den spektakulärsten Landschaften Deutschlands. Sie zeichnet sich aus durch ein gelungenes Miteinander von Naturlandschaft und Kulturlandschaft. Wir brauchen Landschaften wie das Siebengebirge – nicht nur für uns, sondern auch als Zukunftsvorsorge für die Generationen, die nach uns kommen“, so Bundesumweltministerin Dr. Hendricks.

Ziel von chance7 ist es, eine reichhaltige und oft gefährdete Biodiversität zu erhalten und zu entwickeln bzw. wieder herzustellen.

Was bedeutet das im Einzelnen? Für die im Projekt bedeutsamen Tierarten, wie die Wildkatze, den Rotmilan, den Schwarzstorch, den Ameisen-Bläuling, die Zippammer, die Gelbbauchunke und die Mauereidechse sollen Lebensbedingungen verbessert werden. Für die Lebensräume ist geplant, die ökologische Situation in den Wäldern zu verbessern, was durch einen Umbau von Nadelwäldern in Laubwälder erfolgen kann. Auch soll der Anteil an artenreichen Wiesen und Weiden erhöht, zahlreiche Gewässer und Auenbereiche optimiert und Obstwiesen erhalten und gefördert werden.

Los gehen wird es schon in diesem Jahr, denn eine Vielzahl von Maßnahmen wurde bereits in der Planungsphase mit den Grundeigentümern und Bewirtschaftern besprochen. Hierzu zählen der Amphibienschutz im Bereich der Dollendorfer Hardt sowie Maßnahmen in der Komper Heide und der Siegschleife bei Windeck. Darüber hinaus gibt es schon zahlreiche Anfragen an das Projektbüro zum Erwerb bzw. Tausch von Grundstücken.

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