Das Rektorat der RWTH geht neu aufgestellt in die Zukunft

Professorin Sandra Korte-Kerzel und Professor Joost-Pieter Katoen sind neue Mitglieder des Rektorats der RWTH Aachen. Foto: Thorsten Karbach

Professorin Sandra Korte-Kerzel zur Prorektorin für Forschung und Professor Joost-Pieter Katoen zum Prorektor für Lehre gewählt

Rwth LogoMit einem neuen Team stellt sich das Rektorat der RWTH den anstehenden Aufgaben. Allen voran der laufenden Bewerbung in der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern, aber auch der zunehmenden Digitalisierung in Lehre, Forschung und Betrieb, den formulierten Zielen und Ansprüchen in Sachen Nachhaltigkeit wie auch dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf das Studium der Zukunft.

Prof. Ulrich Rüdiger Rektor der RWTH Aachen
Professor Ulrich Rüdiger (Foto: Peter Winandy)

Die Hochschulwahlversammlung, die jeweils zur Hälfte aus Mitgliedern des Senats und des Hochschulrates besteht, hat nun für die kommende Amtszeit, die am 01. August 2024 startet, drei Prorektorinnen und Prorektoren wieder und zwei neu gewählt. „Wir haben viele spannende und fordernde Themen, ad hoc die laufende Beantragung der Exzellenzcluster als Weiterentwicklung der Schwerpunktbildung der RWTH. Zu diesen Schwerpunkten zählen die Stärkung der Life-, Data- und Simulation-Sciences sowie das Zusammenführen der Medizin und Ingenieurswissenschaften. Auch beim Thema Nachhaltigkeit erwartet die Gesellschaft, dass wir Wissen vermitteln und Impulse geben. Dieses Thema zieht sich durch all unsere Bereiche, von der Lehre über unsere Bauvorhaben – hier insbesondere die Erschließung des Campus West – bis zum Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Um diese Herausforderungen zu meistern, benötigen wir ein starkes Team, das wir mit den Neuwahlen zum Rektorat nun aufgestellt haben“, erklärt der Rektor der RWTH, Professor Ulrich Rüdiger.

Neu ins Rektorat gewählt wurden Professorin Sandra Korte-Kerzel und Professor Joost-Pieter Katoen. Sandra Korte-Kerzel übernimmt mit ihrer Wahl das Ressort Forschung von Professor Matthias Wessling, der wiederum das neue Ressort Translation (eine Weiterentwicklung des zuletzt vakanten Ressorts Wirtschaft und Industrie) übernimmt. Joost-Pieter Katoen wird zum 01. August 2024 Nachfolger von Professor Aloys Krieg als Prorektor für Lehre. Der Mathematiker Krieg wird dann nach 16 Jahren als Verantwortlicher für die Lehre an der RWTH in den Ruhestand gehen. Das Rektorat komplettieren in der kommenden Amtszeit neben Rektor Professor Ulrich Rüdiger und Kanzler Manfred Nettekoven die Professorinnen Sabine Brück, seit 2021 Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs, und Ute Habel, seit 2018 Prorektorin für Internationales.

Sandra Korte-Kerzel ist seit 2013 Inhaberin des Lehrstuhls für Werkstoffphysik und Leiterin des Instituts für Metallkunde und Materialphysik. Korte-Kerzel studierte Physik und Maschinenbau an der RWTH und promovierte an der University of Cambridge. Von 2011 bis 2013 war sie Juniorprofessorin für Werkstoffmikromechanik an der Universität Erlangen-Nürnberg. 2019 warb sie einen ERC Starting Grant für ihr Projekt „FunBlocks – Fundamental Building Blocks“ ein, mit denen sie komplexe Kristalle untersuchte. Im gleichen Jahr wurde seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft der Sonderforschungsbereich „Strukturelle und chemische atomare Komplexität – Von Defekt-Phasendiagrammen zu Materialeigenschaften“ bewilligt, dessen Sprecherin Korte-Kerzel ist. Dieser SFB wurde 2023 verlängert. Die 44-Jährige wurde unter anderem 2021 mit dem DGM-Preis der deutschen Gesellschaft der Materialwissenschaften ausgezeichnet. „Die RWTH ist ein fantastischer Ort zum Forschen – egal, ob eher grundlagen- oder praxisorientiert, theoretisch oder experimentell, oft sogar in beiden Bereichen und über verschiedene Fachdisziplinen hinweg. Als Prorektorin für Forschung freue ich mich darauf, dazu beizutragen, diese Möglichkeiten weiter voranzutreiben und sie für möglichst viele RWTHlerinnen und RWTHler zugänglich zu machen, angefangen von einzelnen Forschenden bis hin zu unseren großen Konsortien“, erläutert sie ihre Ziele.

Professor Joost-Pieter Katoen ist seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Informatik 2 (Softwaremodellierung und Verifikation) der RWTH Aachen. Der 59-Jährige zählt zu den wichtigsten Fachleuten Europas in diesem Feld der probabilistischen Programme, sein gemeinsames Buch mit der Dresdenerin Christel Baier „Principles of Model Checking“ ist ein Standardwerk seiner Disziplin. Katoen ist seit Mai 2022 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und wurde in diesem Jahr in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, aufgenommen. Zuletzt wurde er durch den Europäischen Forschungsrat mit einem ERC Proof of Concept-Grant gefördert, nachdem er 2018 bereits einen ERC Advanced Grant „FRAPPANT – Formal Reasoning about Probabilistic Programs: Breaking new ground for Automation“ (läuft noch bis November 2024) eingeworben hatte. „Ich bin sehr stolz und dankbar, die Lehre der Zukunft mitgestalten zu können und unsere Hochschule weiter attraktiv zu machen für die neuen Generationen“, sagt Katoen, der 2010 mit dem Lehrpreis seiner Fachgruppe ausgezeichnet wurde, zu den anstehenden Herausforderungen als nächster Prorektor für Lehre der RWTH.