Verdienstmedaille an Heinrich Krautscheid aus Hennef

(v.l.n.r.) die stellvertretende Landrätin, Notburga Kunert, mit Heinrich Krautscheid, Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland | Urheber: Rhein-Sieg-Kreis

Logo Rhein Sieg KreisRhein-Sieg-Kreis (hei)Notburga Kunert, stellvertretende Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises, überreichte jetzt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Heinrich Krautscheid aus Hennef. Im Siegburger Kreishaus begrüßte sie Heinrich Krautscheid mit Familie und Freunden sowie Hennefs Bürgermeister Mario Dahm. 

Vizelandrätin Notburga Kunert
Vizelandrätin Notburga Kunert © Bildrechte Rhein-Sieg-Kreis

„Herr Heinrich ´Heiner´ Krautscheid hat durch sein jahrzehntelanges Engagement im heimatlichen und berufsständischen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben“, zitierte die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert die amtliche Ordensbegründung.

Fest verwurzelt im Rhein-Sieg-Kreis war der gelernte Bäcker- und Konditormeister sowie Chef-Patissier von 1999 bis 2017 Fachlehrer am Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef. Hier war seine Liebe zur Handwerkskunst Inspiration für Generationen von Schülerinnen und Schülern. Als kreativer Ideengeber und Organisator von spektakulären Aktionen war es sein Anliegen, junge Menschen für den Beruf zu begeistern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Über mehrere Jahrzehnte hinweg erteilte Heinrich Krautscheid lernschwachen Schülerinnen und Schülern kostenlos Nachhilfe. Auch initiierte er den jährlichen, beliebten Konditoren-Wettbewerb zur Zuckerkunst am Carl-Reuther-Berufskolleg.

Seit den 1980-er Jahren nutzte Heinrich Krautscheid seine Handwerkskunst zusätzlich regelmäßig auch für karitative und soziale Zwecke, indem er zum Beispiel überdimensioniertes Backwerk, wie Riesenhochzeitstorten oder ein begehbares Lebkuchenhaus herstellte und Segmente davon auf Weihnachtsmärkten oder anderen Brauchtumsfesten medienwirksam verkaufte. Alle Erlöse (im mittleren fünfstelligen Bereich) flossen diversen wohltätigen Zwecken und Institutionen zu, wie zum Beispiel der Kinder- und Jugendstiftung Hennef. Als besonderes Highlight sei hier der Bau der „weltgrößten Pralinen Pyramide” im Jahr 2014 genannt. Aus etwa 20.000 handgefertigten Pralinen, die unter seiner Leitung als Gemeinschaftsaktion mit 100 Auszubildenden und dem Carl-Reuther Berufskolleg hergestellt worden waren, wurde die sechs Meter hohe Pyramide gebaut und die Pralinen anschließend zugunsten der Kinder- und Jugendstiftung Hennef und der Bürgerstiftung Altenhilfe Hennef verkauft.

Im Jahr 1999 nahm der in Hennef-Lichtenberg wohnende Krautscheid sein   kommunalpolitisches Engagement als Mitglied der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Hennef auf und bringt sich seither vielseitig und mit hohem Verantwortungsbewusstsein als Sachkundiger Bürger und von 2000 bis 2020 als Stellvertreter einer Direktkandidatin ein. Darüber hinaus engagierte er sich als Jugendschöffe am Amtsgericht Siegburg und nahm alleine in den Jahren 2007 und 2008 an 15 Verfahren teil. Mehr als 33 Jahre verkörperte er den „Sankt Martin“ für die Heimatpfarrei Sankt Johannes und den Bürgerverein Lichtenberg. Als Fahrer des Bürgerbusses machte sich Heinrich Krautscheid um die Bürgerstiftung der Altenhilfe Stadt Hennef verdient.

„Herr Krautscheid, dieser Orden ist die Würdigung ihrer Leistungen und Verdienste, auf die Sie mit Recht stolz sein dürfen“, mit diesen Worten händigte die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert die Ordensinsignien an Heinrich Krautscheid aus. Ebenfalls überbrachte Notburga Kunert die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und des Regierungspräsidenten Dr. Thomas Wilk.

„Als ich den Brief mit der Post erhalten habe, konnte ich es gar nicht realisieren. Ich fühle mich unheimlich geehrt und bin sehr dankbar und stolz, dass ich diese Auszeichnung verliehen bekommen habe. Meine Projekte und Engagements, die ich seit vielen Jahren ausübe, waren und sind für mich immer eine Selbstverständlichkeit und Freude. Nie hätte ich damit gerechnet, dass mir nun diese Ehre zu Teil wird. Umso mehr freue ich mich nun darüber.“, zeigte sich Heinrich Krautscheid gerührt angesichts der Auszeichnung.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige und damit höchste allgemeine Verdienstauszeichnung. Er wurde 1951 als Instrument des Dankes für herausragendes Engagement zum Wohle der Allgemeinheit vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und wird seitdem durch den amtierenden Bundespräsidenten verliehen – bis heute über 260.000 Mal.

Den Verdienstorden gibt es in acht verschiedenen Stufen: Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Als weitere Ausführungen folgen das Verdienstkreuz 1. Klasse, das Große Verdienstkreuz, das Große Verdienstkreuz mit Stern, das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, das Großkreuz und die Sonderstufe des Großkreuzes.