Neujahr – Karneval- Ostern und dann fängt das Jahr 2024 so richtig an, wenn es Frühling wird und der Osterhase kommt. Und um den Osterhasen, da gibt es viele Geschichten und die Kinder freuen sich, wenn der Osterhase Eier bringt und vielleicht auch noch kleine Geschenke.
Doch woher kommt der Osterhasenkult überhaupt? Ich habe mich mal schlau gemacht:
„Hasen galten in heidnischer Zeit als Boten der Frühlingsgöttin Ostara. Wer noch an den Weihnachtsmann glaubt, vermutet den Osterhasen hinter den bunten Eiern. Der Hase ist seit Jahrhunderten ein Fruchtbarkeitssymbol, denn er ist eines der ersten Tiere, die im Frühling Nachwuchs bekommen.
Und wir sammeln so allerlei Österliches und dazu gibt es auch kleine Geschichten“
Osterhase aus Helstorf
Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, es gab weder was zu essen noch zu kaufen – an Spielzeug für Kinder war schon gar nicht zu denken. Da kam ein findiger ehemaliger Soldat aus meinem Heimatort Helstorf (Leine) auf die Idee, aus alten Wehrmachtsbeständen Spielzeug zu machen. So habe ich aus dieser Zeit noch eine alte Holzlok und einen Osterhasen. Der Osterhase wurde mit einer Laubsäge aus einer ehemaligen Munitionskiste gesägt und hatte eine Kiepe, aus der gemalte Eier herausschauten. Bezahlt wurde der Hase, das hat mir meine Mutter später mal erzählt (mein Vater war noch in englischer Kriegsgefangenschaft), mit Naturalien in Form von selbst hergestellter Knappwurst – denn das Geld war ja vor der Währungsreform nichts mehr wert.
Ich fand den Holzosterhasen in einem Osternest aus Moos im Garten und war glücklich und zufrieden. Der Osterhase wird bis heute aufbewahrt und ist Teil der Eiersammlung meiner Geschi. In der Osterzeit bekommt er einen besonderen Platz.
Osterhase Pappmache
Osterhasen aus Pappmache, die gab es früher häufig – aber auch heute noch. Man kann den Kopf abnehmen und den Hohlraum mit allerlei Süßigkeiten füllen. Früher wurden sie überwiegend in Thüringen hergestellt – und heute wahrscheinlich in Fernost. Die antiken Osterhasen aus Pappmache können beachtliche Preise im online-Handel erzielen. Meine Frau Geschi hat einige davon, sowohl uralte aus der Vorkriegszeit – jedoch auch neue aus jüngster Produktion. Sie müssen halt schön sein.
Hasenbuch
Mein erstes Buch, das ich nach Schulbeginn 1948 geschenkt bekam, war das Buch mit der Häschenschule. Es hatte wohl schon Vorbesitzer gehabt, zumal ich ja der Jüngste in der Familie war, und hatte schon einige Gebrauchsspuren. Warum ich das aber in guter Erinnerung habe ist das Erlebnis, dass ich dieses Buch mit meinen ersten Leseerfahrungen durchgelesen habe – nicht nur einmal, weil ich die Geschichte von dem Lehrer Lampe, der die Kinder unterrichtet, einfach spannend fand. Besonders aufregend war die Stelle, wo der ‚böse Fuchs‘ hinter einem Busch auf die von der Schule heimkehrenden Kinder auflauert.
Das Originalosterhasenbuch aus dem Jahre 1948 ist bei den vielen Umzügen irgendwann mal untergegangen – aber, meine Geschi schenkte mir 1988 eine Neuausgabe.
Tochter Mara
Tochter Mara ist künstlerisch sehr aktiv und auch kreativ. Nach anstrengenden Arbeitstagen zieht sie sich zurück und malt oder formt auch Schönes, so Eier für die Eiersammlung ihrer Mutter Geschi oder auch einen Osterhasen. Den gab es im letzten Jahr zu Ostern. Zu Weihnachten gab’s einen Adventskalender mit allerlei Bildern, darunter war auch ein Osterhase.
Feldhase Dürer
Der Feldhase von Albrecht Dürer hat mit dem heutigen Osterhasenkult nichts zu tun. Das Original ist ein Aquarell Ende des 15.Jahrhunderts und in der Albertina zu Wien zu bewundern. Es gibt viele Nachahmungen. Wir haben einen ‚Goldhasen‘ a la Albrecht Dürer, der sitzt ganzjährig im Esszimmer und schaut geduldig zu, wenn wir essen. Wertvoll? Sicher nicht, aber wir haben unsern Spaß mit ihm.
Spielzeug
Es gibt so allerlei Hasen als Spielzeug. Hergestellt aus Holz, mit einer Laubsäge ausgesägt. Eigentlich zum Spielen zu schade und so sind diese Raritäten in Sammlerschränken zur Deko zusammen mit hunderten kunstvoller Ostereier untergebracht und werden zur Osterzeit zur Deko herausgenommen.
Osterkarten
Zur Sammlung gehören auch uralte Osterkarten. Ja, das war mal üblich, sich zu Ostern Grüße per Post zu schicken. Und ein solches Album mit Postkarten um 1900 habe ich von meinem Opa geerbt und meine Geschi geht vorsichtig mit diesen alten Raritäten um.
Osterhase im Ei
Das ist schon kurios. Eni Osterhase schaut aus einem Pappei. Ob er das selbst gelegt hat? Eigentlich sammelt meine Frau Geschi ja Eier – aber dies Exponat hat seine besonderen Reiz.
Klaus Ridder – Text und Fotos
