Klartext und „Rheinenergie“ -Binnenschifffahrts-Forum auf dem Rhein-

Dank der Lage am Rhein wurde Köln zu einer bedeutenden Stadt mit über 2000 Jahren wirtschaftlichem Wohlstand. Foto: Klaus Ridder

Es war nicht die übliche Sonntagsrede eines Politikers – die Begrüßungsrede des Ministers anlässlich des 4. Forums Binnenschifffahrt hatte „Hand und Fuß“. 

Die Reparatur maroder Brücken sei wichtiger als der Bau von Umgehungsstraßen, weil davon mehr Bürger betroffen sind.

Die Binnenwasserstraßen müssen vorrangig ausgebaut werden und es ist dringend erforderlich, die teilweise 100 Jahre alten Schleusen modern zu erneuern. Es darf nicht sein, dass vorhandene Haushaltsmittel nicht abgerufen werden (das sind immerhin 50 %), weil in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Ingenieure für die Planung fehlen. Groschek forderte das Ausbaggern von Elbe und Rhein. Einen besonderen Seitenhieb bekamen die zahlreichen Bürgerinitiativen ab, die praktisch gegen alles sind. Wortwörtlich: „Da wird gegen den Neubau der Leverkusener Autobahnbrücke protestiert und ein Tunnel gefordert. Und schon gibt es eine Initiative, die gegen den Tunnelausgang protestiert.“.

Eingeladen hatten die beiden führenden maritimen Publikationen „Binnenschifffahrt“ aus dem Schifffahrts-Verlag „Hansa“ und „Schifffahrt und Technik“.

Der NRW-Verkehrsminister Michael Groschek sprach Klartext und hält nicht viel von den zahlreichen Bürgerinitiativen gegen notwendige Verkehrsprojekte. Foto: Klaus Ridder

Die Binnenschifffahrt sieht sich einer anhaltend schwierigen Marktsituation ausgesetzt. Zwar stieg zuletzt das Transportaufkommen, und auch in den kommenden Jahren ist mit einem Anstieg der Gütermengen auf den Wasserwegen zu rechnen. Doch die Margen sind angesichts des niedrigen Ratenniveaus weiter gering, die Kosten im täglichen Schiffsbetrieb dagegen nehmen nicht ab. Wie lassen sich die vielfältigen Herausforderungen am besten bewältigen? Darauf gaben die Referenten in 3 Workshops eine Antwort.

Tagungsort war das „Eventschiff“ Rheinenergie, ein Katamaran auf dem so alles stattfinden kann: Kongresse, Firmenpräsentationen, Disco-Veranstaltungen und sogar Papst Benedikt ließ sich auf der Rheinenergie Köln von der Wasserseite aus zeigen. Die Rheinenergie kann auch bei Flachwasser fahren und bietet etwa 1800  Personen Platz. Das Angebot des Restaurants kann sich sehen lassen, ein Tag auf dem Superschiff macht 1 kg Gewichtszunahme aus. Bei schönem Wetter gibt’s ganz oben auf dem Schiff Kölsch und Grillspezialitäten. Wenn man dann noch das Panorama von Köln genießen kann, dann kommt Freude auf.

Die Rheinenergie wurde vor 10 Jahren als „Event- und Partyschiff“ gebaut, eine Bereicherung für die Stadt Köln. Foto Klaus Ridder

Nicht nur Kongresse in Hotels, sondern auch auf einem Schiff ist das möglich! Technik und Raum sind vorhanden und wenn dann noch über Binnenschifffahrtsthemen gesprochen wird und draußen Container-, Tank-, Passagier- und Stückgutschiffe vorbeifahren, dann kann man als Veranstalter und Teilnehmer zufrieden sein.

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