Tier des Jahres 2023 | Der Gartenschläfer | Nistkästen im Garten helfen der bedrohten Art

Logo Rhein Sieg KreisRhein-Sieg-Kreis (ps)Der Gartenschläfer ist „Tier des Jahres 2023“. Das Nagetier wird auch Schlafmaus genannt, da es gemeinsam mit dem Siebenschläfer und der Haselmaus zu den sogenannten Bilchen oder auch Schlafmäusen gehört. Der Gartenschläfer wird bis zu 14 Zentimeter groß und hat ein braun-rotes Rückenfell und einen weißen Bauch.

Seit 2020 steht der Gartenschläfer auf der Roten Liste der bedrohten Tiere und wird deshalb vom Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Der Lebensraum des kleinen Tieres ist in den letzten 30 Jahren um rund 50 Prozent zurückgegangen. Auch die Tatsche, dass er ihn mehreren Ländern und Gebieten, in denen er früher heimisch war ausgestorben ist, macht ihn schützenswert. Ursprünglich lebte der Gartenschläfer in Nadel- und Mischwäldern in fast ganz Europa.

Um die Schlafmaus zu schützen, kann man im heimischen Garten einiges tun: Die Regentonne abdecken, damit der Nager nicht darin ertrinkt oder auf Rattengift im Garten verzichten. Auch Nesthäuser oder Nistkästen für Bilche können dem Gartenschläfer helfen.

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Astlöcher dienen als Nistplätze | Foto von Ku shami auf Unsplash

Denn die Bilche sind bekannt für ihren besonders langen Winterschlaf, und auch der Gartenschläfer bildet da keine Ausnahme. Er schläft mindestens sechs Monate im Jahr, meistens im Zeitraum von Oktober bis März oder April. Vor diesem langen Schlaf frisst die Schlafmaus so viel, dass sie statt ihrer gewöhnlichen 45 bis 140 Gramm nun bis zu 210 Gramm wiegt. In den Gebieten, in denen ein solcher Winterschlaf aufgrund der warmen Temperaturen nicht notwendig ist, verkürzt er sich auf zwei Monate oder wird gar nicht gehalten. Allerdings hält der Gartenschläfer auch bei großer Hitze eine mehrtägige Siesta.

Tagsüber ist die Schlafmaus nur sehr selten anzutreffen, denn sie ist nachtaktiv. Der Gartenschläfer ist ein Allesfresser – auch wenn er Käfer, Tausendfüßler, kleinere Wirbeltiere und andere fleischliche Nahrung bevorzugt. Er frisst aber auch Beeren und Früchte. Allerdings ist die Nahrungssuche nicht der einzige Grund für seine Verstecke in Baumhöhlen, Spalten und Sträuchern, sondern dies ist auch ein Schutz vor seinen natürlichen Feinden wie dem Fuchs, dem Mader und der Eule.

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