Dreiteilige Klanginstallation “Entferntes Wasser” eröffnet in Bonn

Quelle: Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn

Zwei Bonner Stadtklangkünstler tauchen in das Thema des globalen Wassermangels und dessen Auswirkungen auf Pflanzen ein. Ein dringendes und fesselndes Thema in unserer Zeit. Am 30. August werden die Klanginstallationen “Entferntes Wasser” im Kurfürstlichen Gärtnerhaus enthüllt. „Was wir in der Wüste erlebt haben, hat Augen und Ohren geöffnet“, sagt Roswitha von den Driesch.

Beethovenstiftung Bonn lädt am 30. August zur Ausstellungseröffnung mit den diesjährigen beiden Bonner StadtklangkünstlerInnen ins Kurfürstliche Gärtnerhaus im Baumschulwäldchen am Beethovenplatz ein. Thematisiert wird die Situation der Pflanzen angesichts des voranschreitenden Wassermangels auf der Erde.

Bonn. Am 30. August wird um 19 Uhr die dreiteilige Klanginstallation “Entferntes Wasser” eröffnet. Diese bildet den Abschluss des Klangkunst-Projektes „echoes – soundforum bonn 2023“. Die von der Beethovenstiftung Bonn berufenen Bonner StadtklangkünstlerInnen Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort werden ihre Installation im Kurfürstlichen Gärtnerhaus Bonn (Beethovenplatz 1, 53115 Bonn) vorstellen. Ihre Erkenntnisse haben sie u.a. im Austausch mit WissenschaftlerInnen in der chilenischen Atacama-Wüste und in Bonn gesammelt. Nach der Eröffnung sind alle Interessierten zu einem kleinen Empfang der Beethovenstiftung eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Ausstellungsort kein Zufall
Die neue Klanginstallation “Entferntes Wasser” ist das Ergebnis intensiver künstlerischer Forschung im Austausch mit Bonner WissenschaftlerInnen, die die StadtklangkünstlerInnen Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort in der chilenischen Atacama-Wüste und in der Umgebung des Ausstellungsortes machen durften.

Chile Exkursion von den Driesch und Dyffort Beethovenstiftung. Credit- Carsten Seiffarth
Chile Exkursion von den Driesch und Dyffort Beethovenstiftung. Credit- Carsten Seiffarth

Ort der Ausstellung ist das Kurfürstliche Gärtnerhaus am Beethovenplatz in Bonn – und zwar aus speziellen Gründen: Die Historie des Hauses, seine eher städtische Prägung, die Architektur und die umgebenden Pflanzen im ehemaligen Baumschulwäldchen werden in die Ausstellung mit einbezogen. Dadurch eröffnen die beiden Künstler faszinierende Seh- und Hörperspektiven. Die Ausstellung verbindet auf visuelle und akustische Weise das Innere des Gebäudes mit dem Außenraum und enthüllt bislang Verborgenes. Jens-Uwe Dyffort sagte während des Aufbaus der Klanginstallation: „Ich bin gespannt, wie die Ausstellung klingen wird und welche Verbindungen die Besucher herstellen werden – zwischen der Installation im Raum, den Klängen und dem aktuellen Ort.“

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit begeistert

Das außergewöhnliche Ausstellungsprojekt “Entferntes Wasser” wird noch bis zum 24. September 2023 – parallel zum Beethovenfest – zu erleben sein. Es entstand in einem inspirierenden Austausch mit WissenschaftlerInnen des Nees-Instituts für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn.

Im Vorfeld der Ausstellung führte Ende 2022 eine gemeinsame Forschungsexkursion mit Biologen, Geologen und Klimaforschern des internationalen Sonderforschungsprojekts CRC1211 “Earth Evolution at the dry limit” die StadtklangkünstlerInnen in die extreme Trockenheit der Atacama-Wüste in Chile. Gabi Berg, Geschäftsführerin der Beethovenstiftung Bonn, äußert sich begeistert über die Arbeit und Ergebnisse von Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort: „Der Wassermangel im Zusammenhang mit der Pflanzenevolution ist ein weltweites Thema und wird in einigen Regionen immer dramatischer. Das Projekt bietet eine neue künstlerische Sicht- und Hörweise auf dieses aktuelle Thema. Wir freuen uns auf die neue Ausstellung und sind stolz auf die Zusammenarbeit mit zwei fantastischen KünstlerInnen.“

Über Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort

Roswitha von den Driesch absolvierte ein Studium der Freien Kunst bei Inge Mahn an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und ergänzte ihre Ausbildung durch die Teilnahme an Seminaren im Elektroakustischen Studio der TU Berlin. Jens-Uwe Dyffort wiederum studierte Komposition bei Franz Martin Olbrisch und Walter Zimmermann an der Universität der Künste Berlin. Beide Künstler erhielten für die Realisierung ihrer künstlerischen Werke eine Vielzahl von Förderungen, darunter 2019 das Hill End Artist Stipendium in New South Wales, Australien, 2018 das Kulturaustausch-Stipendium Global des Landes Berlin und 2012 das Residenzstipendium der Villa Aurora in Los Angeles. Im Jahr 2006 wurden sie mit dem renommierten Deutschen Klangkunst-Preis ausgezeichnet.

"Entfernte Rhythman" Klanginstallation von Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort, am 20.08.2021 im ehemaligen Torhaus der Firm MATO
“Entfernte Rhythman” Klanginstallation von Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort, am 20.08.2021 im ehemaligen Torhaus der Firm MATO. Credit-A.P.-Englert

Die Klanginstallationen von von den Driesch und Dyffort enthüllen Aspekte, die sich nicht unmittelbar erschließen lassen. Dabei dienen spezielle Situationen oder die Charakteristik eines Ortes oft als Ausgangspunkte – beispielsweise Umgebungsgeräusche, historische Hintergründe sowie landschaftliche oder urbane Bezüge. Gleichzeitig setzen sie sich intensiv mit den umgebenden Umweltbedingungen, ihren Ursachen und Zuständen auseinander. Ihre Installationen verstehen sie als Erweiterung des Raums, die neue Hör- und Seherfahrungen eröffnen. Sie haben zahlreiche Klanginstallationen für Kunstorte, Parks, Seen, Industrie- und Kirchengebäude sowie öffentliche Plätze und Straßen in Städten entwickelt.

Weitere Informationen zu den KünstlerInnen und ihren Werken stehen auf ihrer Website unter Dyffort-Driesch zur Verfügung.