Sozialer Wohnungsbau braucht gemeinsame Kraftanstrengung

Gruppenfoto nach Spitzengespräch der Bauwirtschaft: Architekten und Baufachleute des Landes mit NRW-Bauminister Michael Groschek (3. v.li.).

Das betonte Groschek jetzt am Rande des Spitzengespräches mit dem Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen, den Baugewerblichen Verbänden Rheinland und Westfalen, der IG BAU sowie der Architektenkammer Nordrein-Westfalen und Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen.

Alle beteiligten Akteure kamen überein, die „Wohnungsbauoffensive“ gemeinsam angehen und umsetzen zu wollen. Hierfür bedarf es einiger weiterer Maßnahmen. Erste Ansatzpunkte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sind Bauland- und Leerstandsmobilisierung, Bauerleichterungen und Tilgungsnachlässe oder steuerliche Vergünstigungen.

„Die nordrhein-westfälischen Bauunternehmen stehen bereit, Ihre Kapazitäten auszuweiten und die zusätzliche Nachfrage der Wohnungsbauoffensive zu stemmen. Klug eingesetzt helfen zudem Bauteile aus serieller Produktion und die Modulbauweise, die Bauzeit im modernen Massivhausbau zu verkürzen, Baukosten zu senken und dabei die maßgebenden architektonischen und städtebaulichen Ansprüche zu halten. Für Investitionen in Personal und Technik benötigen unsere leistungsfähigen Unternehmen und Betriebe jetzt vor allem eine langfristige Perspektive und eine nachhaltige Nachfrageausweitung“, so Dipl.-Kfm. Walter Derwald, Präsident der Bauverbände Westfalen stellvertretend für die NRW-Bauwirtschaft.

Dipl.-Ing. Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW dazu: „Die Kostenspirale muss gestoppt werden. Gerade die neu hinzukommenden technischen Vorgaben bieten dazu immenses Potential. Barrierefreie Wohnungen und Stellplatzanforderungen müssen am Markt und an den realen Gegebenheiten vor Ort orientiert werden. Eine Engstelle bilden langwierige Genehmigungsverfahren. Die Bauaufsichtsbehörden müssen mit ausreichend Personal besetzt sein, um die Fülle an Bauanträgen und Genehmigungsverfahren schnellstmöglich abzuarbeiten. Eine Anhebung der AfA und eine grundsätzliche Neukonzeption der EnEV würden Investitionen in den Wohnungsbau darüber hinaus noch einmal deutlich attraktiver werden lassen.“

Auch die durch den „Grundstücksgipfel“ am 30.11.2015 herausgestellte landesweite Flächenmobilisierung im Innenbereich und auf Brachen wurde von allen Beteiligten begrüßt. Die IG BAU betont im Zuge der Wohnungsbauoffensive insbesondere die Chancen für mehr Beschäftigung in der Baubranche und gleichzeitig die verbesserte Integration von Flüchtlingen. „Wir brauchen in NRW schon lange mehr preiswerten Wohnraum, durch die aktuelle Situation ist dieser Bedarf noch zusätzlich gestiegen“, so Holger Vermeer, Regionalleiter der IG BAU Rheinland. „Jetzt wird es Zeit zu handeln“, sagte Vermeer weiter.

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