Siemens Healthineers baut Standort in Rudolstadt aus und schafft neue Arbeitsplätze

  • Bau einer Fertigungsanlage für Komponenten für Strahlentherapiegeräte
  • In den nächsten fünf Jahren entstehen 50 neue Arbeitsplätze
  • Fertigung soll Mitte 2024 beginnen
  • Investition von etwa 25 Millionen Euro ist ein starkes Bekenntnis zum Standort Rudolstadt in Thüringen

Siemens Healthineers baut seinen Standort in Rudolstadt aus. Bis Mitte 2024 entsteht eine neue Fertigungshalle für Elektronenbeschleuniger, die als Strahlenquellen der Krebstherapiegeräte von Varian eingesetzt werden. Varian ist seit 2021 ein Unternehmen von Siemens Healthineers. In der Halle soll auch die Fertigungslinie für sogenannte Flüssigmetall-Gleitlager erweitert werden, eine Kerntechnologie von High-End- Computertomographie- und Angiographie-Systemen.

Mit dem Ausbau des Standorts sollen bis 2027 etwa 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Siemens Healthineers investiert etwa 25 Millionen Euro in die 2100 Quadratmeter große Fertigungsanlage. Das neue Gebäude soll CO2-neutral gebaut und möglichst nachhaltig betrieben werden. „Der Ausbau in Rudolstadt ist ein starkes Bekenntnis für den Standort und die gesamte Region. Wir wollen hier wachsen, Arbeitsplätze schaffen und weiter ein attraktiver Arbeitgeber bleiben“, sagt Peter Schardt, Chief Technology Officer von Siemens Healthineers und verantwortlich für den Standort Rudolstadt.

Um die steigende Nachfrage nach Strahlentherapiegeräten von Varian bedienen zu können, benötigt das Unternehmen neben Palo Alto in den USA einen zweiten Fertigungsstandort für Kernkomponenten ihrer Strahlentherapiegeräte. In Rudolstadt verfügt Siemens Healthineers über das nötige Know-how und fertigt bereits solche Komponenten. Die Elektronenbeschleuniger aus Rudolstadt sollen für die Strahlentherapie-Systeme vom Typ

Halcyon und TrueBeam eingesetzt werden, die teilweise am deutschen Standort Kemnath gefertigt werden.

Die Strahlentherapie über sogenannte Linearbeschleuniger gehört zu den wichtigsten Verfahren der modernen Krebstherapie und kommt heute bei mehr als der Hälfte aller Krebsbehandlungen zum Einsatz. Linearbeschleuniger werden sowohl im ambulanten Bereich als auch in Krankenhäusern zur gezielten Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt.

Etwa 270 Mitarbeitende entwickeln und produzieren heute im Werk Rudolstadt Vakuumkomponenten, Röntgenröhren und -komponenten für den medizinischen und industriellen Einsatz. Die Komponenten kommen beispielsweise in Computertomographen, Angiographie-Anlagen oder Mammographiegeräten zum Einsatz. Der Standort ist im Fertigungsverbund bei Siemens Healthineers auch das Fertigungszentrum für industrielle Elektronen-Linearbeschleuniger-Systeme, die zum Beispiel in der zerstörungsfreien Materialprüfung und bei der sicherheitstechnischen Durchleuchtung von Containern, LKWs und Zügen eingesetzt werden. Das Werk in Rudolstadt wurde bereits im Jahr 1919 gegründet.