„Encounters in an Archive“: Migration – Objekte – Fotografien Massimo Ricciardo zeigt Installation im Rheinischen Bildarchiv

Das Historische Archiv mit Rheinischem Bildarchiv lädt am Samstag, 20. Mai 2023, zu einer besonderen Führung an den Eifelwall ein. Unter dem Titel „Begegnungen im Bildarchiv. Migration – Objekte – Fotografien“ präsentiert der italienische Künstler Massimo Ricciardo eine neue Version seiner Installation „Encounters in an Archive: Objects of Migration/Photo-Objects of Art History“. Das Projekt entstand in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut.

Die globale Migration ist eines der brennendsten Themen der heutigen Zeit, aber auch ein Leitmotiv im Werk von Massimo Ricciardo. Für sein jüngstes Projekt initiierte der sizilianische Künstler einen Dialog zwischen fotografischen Objekten aus der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz und Objekten der Migration: Reiseutensilien, aber auch identitäts- und erinnerungsstiftende Gegenstände wie Pässe und Seekarten, Familienfotos, Tagebücher oder ein Stück verpackte Heimaterde. Diese Begegnung der Objekte generiert aktuelle Fragen: Wem gehören diese „sprechenden“ Objekte? Sind sie Teil unseres kulturellen Erbes? Welche sind die angemessenen künstlerischen und kuratorischen Praktiken, wenn man beschließt, sie zu sammeln, zu archivieren, auszustellen, zu transformieren?

Die Dialoge, die rund um Ricciardos Installation in Florenz begannen, fanden mit einer Vielzahl verschiedener Stimmen Eingang in ein Buchprojekt und setzen sich nun im Rheinischen Bildarchiv fort. Hier stellt der Künstler Objekte der Migration in den Kontext ausgesuchter Exponate aus den Beständen des Rheinischen Bildarchivs und lädt zur Diskussion ein. Ergänzt wird die Präsentation durch eine Installation des Sounddesigners Luca Morino, welche die vielschichtige Gegenüberstellung der Objekte auch akustisch erlebbar macht.

Massimo Ricciardo (Darmstadt, 1979) lebt und arbeitet in Turin. Er studierte Malerei und Grafik an der Accademia delle Belle Arti in Florenz und an der Fachhochschule in Potsdam. In seiner künstlerischen Arbeit widmet er sich vor allem den persönlichen und kollektiven Erinnerungen von Migrant*innen und ihren Reisen über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa, wobei er sich hauptsächlich auf Archivmaterial stützt: Fotos, Objekte, Töne, Amateurvideos und Geschichten. Er ist Gewinner mehrerer Wettbewerbe von nationalem Rang, darunter Cantica21, Italian Contemporary Art Everywhere (2020) und Italian Council X – Direzione Generale Creatività Contemporanea del Ministero della Cultura (2021).

Luca Morino (Turin, 1992) studierte elektronische Musik am Konservatorium von Turin und unterrichtet Musiktechnologien am Istituto Statale A. Monti in Asti. Er ist Mitglied von ALMARE, einem 2017 gegründeten künstlerisch-kuratorischen Kollektiv. Ebenfalls seit 2017 ist er Resident Sound Engineer beim Festival für zeitgenössische Musik Musica in Prossimità (Pinerolo).

Bevor das Projekt Halt im Historischen Archiv mit Rheinischem Bildarchiv macht, wurde „Encounters in an Archive: Objects of Migration / Photo-Objects of Art History“ bereits bei einer Reihe von Veranstaltungen in Italien und Deutschland vorgestellt. Darunter in Palermo (Goethe-Institut), Florenz (Kunsthistorisches Institut in Florenz und Villa Romana) und in Düsseldorf (Heinrich-Heine-Universität, Kunsthistorisches Institut).

Das Buch zur Installation ist im Verlag Viaindustriae publishing erschienen: Massimo Ricciardo. Encounters in an Archive. Objects of Migration / Photo-Objects of Art History, hg. v. Costanza Caraffa und Almut Goldhahn, Foligno 2023.

Das Projekt und die Veranstaltungsreihe werden gefördert vom italienischen Ministero della Cultura im Rahmen des Programms Italian Council X – 2021.

Die Führung durch die Installation findet im Lesesaal des Archivgebäudes am Eifelwall 5, 50674 Köln, zu drei Uhrzeiten statt: 11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr. Die Führung wird in deutscher und italienischer Sprache mit Simultan-Übersetzung durchgeführt.

Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt, um Anmeldung per E-Mail an anmeldungarchiv@stadt-koeln.de wird gebeten.