URBÄNG! 2023 Festival für Darstellende Künste in Köln

Logo: URBÄNG. Quelle: FREI HANDELS ZONE

Eintritt:
Einzeltickets: Normal 16 € / Ermäßigt 10 € / Köln-Pass 8 € / Kinder 6 €
Tagesticket: Normal 20 € / Ermäßigt 12 € / Köln-Pass 10 € / Kinder 6 €


Tickets: Qultor, Telefon: 0221 952 27 08, E-Mail: info@orangerie-theater.de

Logo FHZ kleinURBÄNG! – Das Festival für performative Künste in Köln präsentiert dieses Jahr ein Programm, das inhaltlich und ästhetisch sowohl herausragend als auch herausfordernd ist: Es wird laut, ekstatisch, widerständig, gewaltig, utopisch und experimentell. Die Ensembles der FREIHANDELSZONE haben Künstler*innen eingeladen, deren Performances und Konzerte sie aus unterschiedlichsten Gründen beeindruckt haben– darunter sind internationale Akteur*innen ebenso wie geschätzte Kolleg*innen aus der direkten Umgebung.

URBÄNG! will auch 2023 ein Fest der Gemeinschaft feiern und schafft Raum für Gespräche und Begegnungen: Mit Talkrunden und dem URBÄNG-Dschungel im Garten des Orangerie Theaters, wo alte und neue Bekannte diskutieren und feiern.

Das Programm

 

Mittwoch,
13.09.2023
 
 Shelly Quest (1) web.jpg 19.30 Uhr
Shelly Quest in concert
im Garten des Orangerie Theaters 
Geboren in der Bronx, NYC, lebt und arbeitet Shelly Quest heute als Musikerin, Produzentin und Designerin in Köln. In ihrer künstlerischen Arbeit nutzt sie vielfältige Mittel wie Farbe, Sound und Bewegung, um ihren aktivistischen Ansatz zum Ausdruck zu bringen. Im Vordergrund steht dabei die Forderung nach der gesellschaftlichen Stärkung und Einbeziehung marginalisierter Personen, insbesondere in der Kultur. Auch als Rapperin fordert sie ihr Publikum mit empowernden und provokativen Lyrics heraus und hinterfragt bestehende Rollen- und Gesellschaftsbilder.Im Anschluss offizielle Eröffnung des URBÄNG!-Festivals
web_Mette_Ingvarsten_The_Dancing_Public_(c)Katja_Illner.jpg 20.30 Uhr
Mette Ingvartsen (DK): The Dancing PublicEin tänzerisches Fest, ein Spoken-Word-Konzert, eine körperliche Raserei Inspiriert vom historischen Phänomen der mittelalterlichen Tanzwut widmet sich die dänische Choreografin Mette Ingvartsen dem plötzlichen Auftreten von kollektivem und offenbar ansteckendem Tanzen. Ihr Solo „The Dancing Public“ ist eine intensive Mischung aus unaufhaltsamen Bewegungen, stampfenden Beats und rasanten Rhythmen aus Worten und Gesängen. Ein tänzerisches Fest, ein Spoken-Word-Konzert, eine körperliche Raserei bis hin zur völligen Erschöpfung – „The Dancing Public“ sprengt die soziale Isolation und wirft Fragen auf: Welches Bedürfnis nach Exzess und Bewegung verspüren wir heute? Sind wir bereit, wieder high vom Leben zu sein?Keine Sitzplätze.
Sprache: Englisch
 

Donnerstag, 14.09.2023

 
web_LinaBo_Credit_Marcel Brell.jpg 18:45 Uhr
Lina Bó (DE) in Concert
Weltmusik mit Temperament

Mit viel Frische und Temperament spielt das Duo Lina Bó eine Melange aus deutschem Street-Pop, politischem Singer-Songwriting und Weltmusik mit vornehmlich spanischen Einflüssen. Die feministische Hymne “Weiblich” ist ein frühes Glanzstück dieser noch jungen Band, die sich beim Studium an der University of Art in Arnheim (NL) kennenlernte und zu den spannendsten Neuentdeckungen der deutschen Popmusik 2023 gehört.

 

web_GlossyPain_Bang.jpg 20:00 Uhr
Glossy Pain (DE): BANG!
Let’s unfuck the patriarchy out of our bodies!
Die Erotik aus den Fängen des Patriarchats befreien und loslegen: Das international besetzte Kollektiv Glossy Pain nimmt sich diese Kraft zur Brust und impft uns gehörig gegen toxische Männlichkeit. … aber fickt das Patriarchat nicht immer noch am besten? Ein Blick durch das feministische Kaleidoskop der Verwirrungen des 21. Jahrhunderts offenbart die ideologischen Parallelen in den antifeministischen, rassistischen und faschistischen Bewegungen der Alt Right, #TradWives, Pick-Up-Artists und Incels.Glossy Pain, gegründet 2021, gehören zu den Senkrechtstartern der deutsche Theaterszene: Ihre Produktion SISTAS! an der Berliner Volksbühne wurde zu den Mülheimer Stücketagen 2023 eingeladen und war für das diesjährige Berliner Theatertreffen in der engeren Auswahl.Auf Deutsch, Englisch und Französisch mit englischen und deutschen ÜbertitelnVideotrailer BANG!:
 

Freitag,
15.09.2023

 
web_Nils Amadeus Lange.jpg 19.00 Uhr
Nils Amadeus Lange (CH): Hildegard von Bingen
Eine Performance zu zeitgenössischen, performativen Ritualen aus dem 12. JahrhundertNils Amadeus Lange bewundert die Komponistin, Äbtissin, Heilerin, Botanikerin und Dichterin Hildegard von Bingen seit langer Zeit. Gerade in ihren Texten zum weiblichen Orgasmus, ihrer Auslegung der Bibel und der Art und Weise Musik zu komponieren erkennt er queere Handlungsweisen, die bis heute visionär sind. Als wichtige Figur des 12. Jahrhunderts haben ihre Schriften und Partituren bis heute überlebt. Nils Amadeus Lange untersucht in der Performance die Verwendung der phytologischen Forschung und der mittelalterlichen und avantgardistischen musikwissenschaftlichen Sprache Hildegard von Bingens innerhalb zeitgenössischer performativer Rituale.
Citizen Kane Kollektiv_ The house of Crinoline (1).jpg 21.30 Uhr
Citizen.Kane.Kollektiv & House of Crinoline (DE): Salon – umgezogen
Ein queerfeministischer Salon zum Thema Mode

Frei diskutieren und sich künstlerisch ausdrücken, ohne patriarchale Beobachtung: Dafür schufen FLINTA*-Personen im 18. Jahrhundert Salons – als öffentlicher Raum in privater Sphäre. Das Citizen.Kane.Kollektiv lädt nun ein zu einem modernen queerfeministischen Salon, bei dem die Mode von damals bis heute untersucht wird. Mode war über die Jahrhunderte Instrument und Zeichen patriarchaler Unterdrückung. Der Reifrock (Crinoline) als sogenannter ‘Tugendwächter’ kostete z.B. vielen Frauen durch Unfälle das Leben.
Das Citizen.Kane.Kollektiv will in einer illustren Runde mit dem Publikum und aktivistischen Expert*innen herausfinden, wie utopische Mode aussehen kann und wann Körper wirklich frei sind, in öffentlicher Intimität und privater Sichtbarkeit.
Wir probieren uns im Posieren in noch nie Getragenem.
Wir erhaschen Blicke in bisher unbekannte Kleiderschränke.
Wir versuchen uns in einer modischen Musikperformance.
Wir diskutieren und ziehen uns an, aus und um.
 

Samstag,
16.09.2023

 
web_Pintozor Prod_Kit de survie.jpg 11.00 Uhr, 14.00 Uhr, 17.00 Uhr
Pintozor Prod. (CH): Kit de survie en territoire masculiniste(Handbuch zum Überleben in einem männlichen Territorium)

Trigger-Warnung: Gewalt gegen Frauen.
Das multidisziplinäre Künstlerinnenkollektiv Pintozor Prod. setzt sich mit der Stellung von Frauen im öffentlichen Raum und sexueller Belästigung auseinander: Das Publikum folgt einer Frau und begibt sich mit ihr auf einen Spaziergang durch die Kölner Südstadt. Dabei hört es über Kopfhörer die Geschichte eines Incels – so bezeichnen sich heterosexuelle Männer, die unfreiwillig keinen Sex und keine romantischen Beziehungen haben. Online diskutieren sie ihr Selbstmitleid und ihren Hass und rechtfertigen Gewalt gegen Frauen mit ihrem vermeintlichen Recht auf Sex. Diese Geschichte kreuzt sich mit der Schilderung einer Frau, die versucht, diese gewaltbereite Community zu verstehen. Eine intensive Erzählung – und begrenzte Teilnehmer:innenzahl!Deutsch/Englisch
web_Promo brick suit Hi res.jpg 20.00 Uhr
Dunstan Bruce (GB): Am I Invisible Yet?

Eine persönliche und respektlose One-Man-Show
In dieser One-Man-Show nimmt Dunstan Bruce, ehemaliger Frontmann der Chartstürmer-Band Chumbawamba, das Publikum mit auf eine existenzielle Reise, erzählt durch Poesie, Prosa, Musik und Projektion. Das Stück ist kein gemütliches Kamingespräch, sondern ein lebendiger Ausbruch von Angst, Wut und Verzweiflung. Es ist Theatre du Coeur, ein Liebesbrief an die Hoffnung, die Menschlichkeit und das willkürliche Herz. Dunstan fühlt sich in der heutigen Welt immer unsichtbarer, machtloser und apoplektischer und fragt sich, ob wir alle mit einem Handkarren zur Hölle fahren. Auflösung und Desillusionierung im Alter.Sprache: Englisch

Täglich
13.-16.09.
 
web_Citizen Kane_Zuhause ist es doch am sc honsten (6).jpg Citizen.Kane.Kollektiv (DE): Zuhause ist es doch am …

Audioinstallation zum Thema Femizid*

CONTENT NOTE: Gewalt, Mord, sexualisierte Gewalt, Tod

Die Installation dokumentiert 25 Fälle von Femiziden sowie die mediale Berichterstattung darüber. So werden einerseits Zahlen visualisiert und andererseits mediale Berichte kritisiert, welche die Fälle zu „Familiendramen“ oder „Beziehungstaten” verklären. Die 25 Berichte wurden zufällig ausgewählt und sollen zeigen, dass Femizide bundesweit sowie durch alle Gesellschafts- und Altersschichten geschehen. 2019 wurden in Deutschland 135 Fälle dokumentiert, also 5,4-mal so viele, wie in der Installation gezeigt. Und die Zahlen steigen weiterhin an.

*Unter Femizid wird allgemein der vorsätzliche Mord an Frauen verstanden, weil sie Frauen sind. Femizide werden normalerweise von Männern begangen. Femizide unterscheiden sich vom herkömmlichen Mord in bestimmten Punkten: Zum Beispiel dadurch, dass die meisten Femizide von Partnern oder Ex-Partnern begangen werden. Zusätzliche Faktoren sind anhaltender Missbrauch zu Hause, Drohungen oder Einschüchterungen, sexuelle Gewalt oder Situationen, in denen eine finanzielle Abhängigkeit besteht.

Gefördert durch:

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Kooperationspartner:

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