Köln | Noch bis zum 05. Oktober erstrahlt das Kölner Palais Oppenheim in einem ganz besonderen Glanz. Hier treffen sich bald Kunstkenner aus der ganzen Welt, um an der größten internationalen Rotary Charity-Auktion teilzunehmen, die jemals ausgerichtet wurde. 208 Kunstwerke von 200 Künstlern aus 53 Ländern wurden zusammengetragen – von Australien über Marokko bis Puerto Rico und Zimbabwe. Prinzessin Birgitta von Schweden ist die Schirmherrin für die Auktion dieser erlesenen Kunstwerke.
Persönlich am Herzen liegt der Prinzessin, dass der Erlös der Benefiz-Auktion von Demenz betroffenen Familien zu Gute kommt. Der Erlös aus dieser einmaligen Auktion fließt dem Münchener Verein Desideria Care e.V. zu. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Angehörige von Menschen mit Demenz in ihrer oft belastenden Rolle bei der Betreuung und Pflege zu unterstützen. Dies umfasst die persönliche Beratung, sowie professionelles Coaching.
Bei einer Demenzerkrankung stehen hinter dem Erkrankten mindestens drei Angehörige, die mitbetroffen sind. Allein in Deutschland sind 5,5 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Diese Erkrankung, die bis zu 15 Jahre dauern kann beeinflusst die Lebenswelt vieler Familien in unterschiedlichster Weise.
Die Inspiration für die Gründung von Desideria Care im Jahr 2017 kam von der schwedischen Stiftung “Silviahemmet“, die Königin Silvia von Schweden vor über 30 Jahren ins Leben rief, als ihre eigene Mutter an Demenz erkrankte. Königin Silvia ist die Tante von Désirée von Bohlen und Halbach, der Gründerin und Vorstandsvorsitzenden des Vereins. Ein Hauptziel dieser Stiftung ist es, das Tabu-Thema Demenz aus seinem Schattendasein zu heben und das Verständnis innerhalb der Gesellschaft für diese Erkrankung durch Bildungsangebote und Initiativen zu fördern.
Désirée von Bohlen | Quelle: Desideria Care e.V.Zu verdanken haben wir diese einzigartige und beeindruckende Kunstsammlung dem engagierten Kurator und Kunstberater Michael Schmidt-Ott. In den letzten zwei Jahren hat er jede nur erdenkliche
Anstrengung unternommen, um die gespendeten Kunstexponate für die Auktion nach Köln zu Sotheby’s zu bringen. Am Rande erwähnt – eine logistische Meisterleistung, die er und sein Team vollbracht haben. Seine Reisetätigkeit führte ihn in 80 Tagen quer durch Europa und umfasste beachtliche 25.000 Kilometer. Dabei bereiste er 14 Länder in denen er KünstlerInnen in 46 Städten in ihren Ateliers persönlich besuchte. Vor Ort sichteten sie gemeinsam die Kunstschätze und in einem intensiven Dialog mit den KünstlerInnen wurde eine Auslese der attraktivsten Kunstwerke vorgenommen. Die KünstlerInnen, die Michael Schmidt-Ott auf seinen Reisen getroffen hat, sind besonders sensibel für das Thema Demenz, da viele von ihnen selbst Angehörige mit dieser Erkrankung haben. “Demenz ist ein Tabu-Thema, das spüre ich selbst.”
KünstlerInnen deren Terminkalender vollständig ausgebucht waren, wurden per Videocall kontaktiert, damit auch wirklich jedes bedeutsame Kunstwerk seinen Weg zu Sotheby’s nach Köln fand.
Man muss schon eine ganz besondere Leidenschaft für Kunst und Menschlichkeit haben, um solch ein Projekt zu bewerkstelligen, bemerkte ein rotarischer Freund über Schmidt-Ott.
In der Ausstellung die noch bis zum 05. Oktober bei Sotheby’s im Palais Oppenheim in Köln am Rheinufer zu bestaunen ist, können Sie Gemälde, Skulpturen, Grafiken, NFT’s und Fotografien von renommierten KünstlernInnen ebenso wie von aufstrebenden Talenten bewundern und erwerben. Es dauerte ganze zwei Tage, um die Räumlichkeiten für die Auktion mit den Kunstwerken zu arrangieren.
Für die Auktion liegen die Startgebote für die Kunstwerke zwischen 165,00 und 43.000 Euro, obwohl ihr Galeriewert auf 1,4 Millionen Euro geschätzt wird. Die Auktionatoren bei Sotheby’s sind Andrea Jungmann, Philipp Demeter und Gallus Pesendorfer.
Demenz ist ein Thema, welches in die Mitte der Gesellschaft gehört. Deshalb finde ich dieses Projekt unglaublich wichtig”, sagt der Künstler Volker Hermes, dessen Werk den Titel des Ausstellungskatalogs ziert.
Besuchen Sie die bewegende Ausstellung und erleben sie die einmaligen Kunstwerke im Palais Oppenheim, Gustav-Heinemann-Ufer 136-138, noch bis zum 05. Oktober. Jedes Kunstwerk hat seine eigene Geschichte. Die Öffnungszeiten sind werktags von 10.00 bis 18.00 Uhr und am Wochenende von 12.00 bis 16.00 Uhr. Bitte beachten Sie, dass die Ausstellung am Feiertag, dem 03. Oktober, geschlossen bleibt. Tauchen Sie ein in die Welt der Kunst und unterstützen Sie mit Ihrem Gebot das Engagement für Menschen mit Demenz.