Deutsche Oper Berlin | Programm-Highlights im Dezember

Quelle: Deutsche Oper Berlin

Die Suche nach ‘wahren’ Geschichten auf den Opernbühnen | Gaetano Donizettis ANNA BOLENA – am 15. Dezember Premiere an der Deutschen Oper Berlin

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Zur Premiere von Gaetano Donizettis ANNA BOLENA unter musikalischer Leitung von Enrique Mazzola und in der Regie von David Alden laden wir Sie schon heute herzlich für den 15. Dezember in die Deutsche Oper Berlin ein! Die Titelpartie interpretiert die gefeierte italienische Sopranistin Federica Lombardi. (Auch am 19., 22. und 26.12.) 

Mit ANNA BOLENA gelang es dem 33-jährigen Gaetano Donizetti, aus dem Schatten Rossinis herauszutreten und dessen brillanter vokaler Virtuosität einen neuen, dramatisch expressiveren Stil entgegenzusetzen. Als Grundlage hatten sich Donizetti und Felice Romani, der bedeutendste Librettist seiner Zeit, einen der tragischsten und mithin auch wirkungsvollsten Stoffe der britischen Geschichte ausgesucht: den Prozess wegen angeblicher Untreue, mit dem der englische König Heinrich VIII. die Scheidung von seiner zweiten Frau Anne Boleyn betrieb und der mit der Hinrichtung der Königin endete. Damit befriedigten Donizetti und Romani einerseits die steigende Nachfrage nach „echten“, historisch verbürgten Stoffen, knüpften andererseits aber auch an die durch die Romane Walter Scotts ausgelöste Mode an, die England und Schottland als Hort blutrünstiger, tragischer Historiendramen etabliert hatten. Diesen Weg sollte Donizetti später mit Werken wie MARIA STUARDA und ROBERTO DEVEREUX fortsetzen, die sich zusammen mit ANNA BOLENA auf den Spielplänen als Tudor-Trilogie etabliert haben und seit ihrer Wiederentdeckung in den 1950er/60er-Jahren immer wieder großen Operndiven wie Joan Sutherland, Montserrat Caballé, Leyla Gencer, Edita Gruberová und Diana Damrau Gelegenheit gaben, die Kunst des dramatischen Belcanto weiterzuentwickeln.

An der Deutschen Oper Berlin verkörpert nun eine junge Sängerin die junge Königin. Federica Lombardi, ehemals Stipendiatin an der Deutschen Oper Berlin, beeindruckte Publikum und Presse, als sie in dieser Partie an der Mailänder Scala debütierte. Seither ist sie ein sehr begehrter Gast an den großen internationalen Häusern.

Auch die Rollen von Henry VIII. und seiner Geliebten Giovanna Seymour sind mit dem Bass Riccardo Fassi (der sich dem Berliner Publikum bereits als Assur in SEMIRAMIDE vorgestellt hat) und der Mezzosopranistin Vasilisa Berzhanskaya (ebenfalls ehemalige Stipendiatin am Haus) zwei herausragenden Belcanto-InterpretInnen der jungen Generation anvertraut.

Präsentiert wird ANNA BOLENA in einer Produktion des Opernhaus Zürich, die dort im Rahmen von Donizettis „Tudor-Trilogie“ als Gemeinschaftsarbeit zweier Künstler entstand, die beide auch der Deutschen Oper Berlin eng verbunden sind:

Der New Yorker David Alden gehört seit drei Jahrzehnten zu den gefragtesten Musiktheaterregisseuren und hat im Haus an der Bismarckstraße bereits Brittens PETER GRIMES, BILLY BUDD und Meyerbeers LES HUGUENOTS inszeniert.

Enrique Mazzola wird für seine Interpretationen der italienischen und französischen Oper des 19. Jahrhunderts weltweit gefeiert. Der Chefdirigent der Chicago Lyric Opera und Erste Gastdirigent der Deutschen Oper Berlin hat an der Bismarckstraße unter anderem Meyerbeers DINORAH, VASCO DA GAMA und LE PROPHÈTE sowie zuletzt Verdis LES VÊPRES SICILIENNES geleitet.

Besetzungs-Highlights: LUCIA DI LAMMERMOOR, RIGOLETTO und LA TRAVIATA  
 
Die junge russische Ausnahme-Koloratursopranistin Aigul Khismatullina kann im Dezember in gleich zwei exponierten Rollen erlebt werden: Am 1. und 16. Dezember wird sie die Titelpartie in LUCIA DI LAMMERMOOR an der Seite von Ioan Hotea (Edgardo) und Michael Bachtadze (Enrico) gestalten. Die musikalische Leitung übernimmt Carlo Montanaro.

Als Gilda wird sie in den RIGOLETTO-Vorstellungen am 08., 10. und 18. Dezember mit Roman Burdenko in der Titelpartie und Andrei Danilov als Herzog von Mantua auf der Bühne stehen. Wir freuen uns auf das Doppelportrait dieser profilierten Künstlerin.

Der international gefeierte Tenor und in Berlin an der Staatsoper als Mozarts Mitridate bereits triumphierende Pene Pati gibt am 21. Dezember sein Hausdebüt an der Deutschen Oper als Alfredo in Verdis LA TRAVIATA. Nina Minasyan interpretiert die Partie der Violetta Valéry und Thomas Lehman Giorgio Germont. Weitere Vorstellungen in der Besetzung am 27. und 29. Dezember, am Pult Ivan Repušić.