Zum Tod von Franz Xaver Ohnesorg | Oberbürgermeisterin Henriette Reker kondoliert Angehörigen

Franz Xaver Ohnesorg | Quelle: KÖLNER KAMMERORCHESTER e. V.

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Der ehemalige Intendant der Kölner Philharmonie, Franz Xaver Ohnesorg, ist überraschend im Alter von 75 Jahren gestorben.

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Henriette Reker Oberbürgermeisterin von Köln | Photo © Jens Koch

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod Franz Xaver Ohnesorgs erfahren.

Als Gründungsintendant der Philharmonie hat er unserem 1986 eröffneten Kölner Konzertsaal schnell zu internationalem Ruhm verholfen. Unvergessen bleibt sein Meisterstück: Für die von ihm jahrelang geplante Musik-Triennale 2000 konnte er alle ‚Big Five‘-Orchester gewinnen, die binnen weniger Tage in der Philharmonie gastierten. Ohnesorg hat Star-Dirigenten und erstklassige Sängerinnen und Sänger auf die Bühne gebracht, er hat die Philharmonie in die erste Liga der Konzerthäuser der Welt geführt. Die Stadt Köln hat Franz Xaver Ohnesorg viel zu verdanken, er war ein Kulturmanager durch und durch. In Gedanken bin ich bei seiner Familie, der ich im Namen der Stadt Köln und auch persönlich für die kommende Zeit viel Kraft wünsche.“

© Kölner Kammerorchester e.V./Franziska Ohnesorg Das Foto zeigt Franz Xaver Ohnesorg 3.v.l. mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim Empfang zum 100. Jubiläum des Kölner Kammerorchesters im Hansasaal des Historischen Rathauses

Mit gerade einmal 30 Jahren wurde Franz Xaver Ohnesorg Orchesterdirektor der Münchner Philharmoniker und gewann 1979 Sergiu Celibidache als neuen Generalmusikdirektor. Nach fünf Jahren zog es den gebürtigen Bayern nach Köln, zunächst als Direktor, danach als Intendant der neu gebauten und 1986 eröffneten Kölner Philharmonie. Ohnesorg prägte ihr unverwechselbares Profil als Konzerthaus für die Weltelite ebenso wie für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker und vor allem als Haus für jeden Kölner und jede Kölnerin und das interessierte Publikum aus dem Umland. Mit der Gründung der MusikTriennale Köln 1994 gelang es Ohnesorg, ein Festival für zeitgenössische Musik in Köln zu etablieren, welches das Publikum neugierig auf viele verschiedene musikalische Formen machte. In Dreijahresabständen holte er die großen amerikanischen und europäischen Orchester aus Chicago, New York, Berlin, Wien, Amsterdam und vielen anderen Musikmetropolen nach Köln. „Als Intendant eines solchen Hauses sollten Sie sich als großer ‚Ermöglicher’ begreifen“, sagte Ohnesorg über seine Aufgabe in Köln.

Seinen hervorragenden Kontakten in die internationale Musikwelt verdankte Ohnesorg 1999 den Ruf an die New Yorker Carnegie Hall, sodass er Köln und seine Kölner Philharmonie nach 16 Jahren verließ. 2002 zog es ihn zurück nach Europa, er wurde Intendant der Berliner Philharmoniker. Schon seit 1996 war Franz Xaver Ohnesorg künstlerischer Leiter des Klavierfestival Ruhr; eine Aufgabe, der er sich nach Beendigung seiner Tätigkeit in Berlin 2003 mit großer Euphorie und Energie widmete.

Professor Franz Xaver Ohnesorg, der seit 1988 auch im Vorstand des Zentral-Dombau-Vereins war, ist der Kölner Philharmonie immer eng verbunden gewesen. Regelmäßig besuchte er Konzerte in der Kölner Philharmonie, besonders die seines Kölner Kammerorchesters, das erst im März dieses Jahres ein Gala-Konzert zum 100. Jubiläum veranstaltete. Es fiel zeitlich zusammen mit seinem 75. Geburtstag. Noch am 21. September 2023 hatte die Oberbürgermeisterin mit Franz-Xaver Ohnesorg gemeinsam das 100. Jubiläum des Kölner Kammerorchesters im Hansasaal des Historischen Rathauses gefeiert und versprochen, auch zukünftig Kammermusik im Hansasaal zu ermöglichen und das erste Konzert Franz-Xaver Ohnesorg zu widmen.

-rob/wot-