»ifs-Begegnung« Edimotion | Spielfilm »Ausser Atem« am 13.12.2023 im Filmforum in Köln

Bild: »Ausser Atem« © Arthaus

»ifs-Begegnung« Edimotion
Mittwoch, 13. Dezember 2023 | 19.00 Uhr
Filmforum NRW | Kino im Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln

Auf der Leinwand: »Ausser Atem«
FRA 1960, 87‘, OmU, Regie: Jean-Luc Godard, Montage: Cécile Decugis, Spielfilm mit Jean Seberg, Jean-Paul Belmondo u.a.

Anschließend Filmgespräch mit Editorin Anne Fabini, moderiert von Dietmar Kraus, Kurator beim Filmfestival Edimotion

Eintritt frei

Filmschule

Während des Schreibens an seinem späteren Kultfilm »À bout de souffle« meinte Jean-Luc Godard: »Grob gesagt, geht es um einen Jungen, der an den Tod denkt, und ein Mädchen, was dies nicht tut.« Aus diesen simplen »Boy meets Girl«-Zutaten, angereichert mit Verweisen auf Gangsterfilme und »B-Movies« des amerikanischen Film noir, schuf Godard zusammen mit dem Kameramann Raoul Coutard und der Filmeditorin Cécile Decugis einen der bedeutendsten Filme der französischen »Nouvelle Vague«.

Die Kombination aus Handkamera, natürlicher Umgebung und einem elliptischen, ruppigen Schnittstil mit vielen Jump Cuts, wurde stilbildend für Generationen von Filmemacher*innen. Unser Gast, die mehrfach preisgekrönte Editorin Anne Fabini, hat sich den Klassiker für unser Filmgespräch ausgesucht, weil seine radikalen Brüche mit den damaligen Gestaltungs- und Sehgewohnheiten für ihre eigene Montage-Arbeit immer wieder eine Inspirationsquelle sind: »Lange bevor ich überhaupt in Erwägung zog, Filmeditorin zu werden, hatte der Film Außer Atem durch seinen ungezähmten Schnitt-Stil mein Herz erobert. So präsent spielt die Montage in der Geschichte mit, dass sie neben dem Ganoven Michel und der Studentin Patricia beinahe zu einer weiteren Protagonistin wird. Man kann sie nicht übersehen, sie bleibt nicht unsichtbar – sondern manifestiert selbstbewusst das, als was Jean-Luc Godard sie versteht: den Herzschlag des Films.«

Anne Fabini zählt hierzulande zu den renommiertesten Kino-Editorinnen und ist zunehmend auch international gefragt. Aufgewachsen in Siebenbürgen, Rumänien, emigrierte sie Anfang der 1990er nach Deutschland und studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Ihr erster Spielfilm als Editorin, »Berlin is in Germany«, gewann den Publikumspreis der Berlinale 2001 – der Auftakt einer inzwischen mehr als 40 lange Dokumentar- und Spielfilme umfassenden Karriere. Sie war viermal für den deutschen Filmpreis nominiert und gewann diesen 2019 für »Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats«. Sie war auch dreimal bei Edimotion nominiert und gewann u.a. 2014 den Preis der Deutschen Filmkritik für »Houston«. In der Deutschen Filmakademie war sie von 2019 bis 2021 Leiterin der Sektion Schnitt im Vorstand. Sie ist außerdem Mitglied der Europäischen Filmakademie und der Oscar-Academy AMPAS.

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Eine Veranstaltung von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln im Rahmen des Filmforums NRW e.V. und mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln.