Köln. In diesem Jahr begeht das Kulturzentrum der Abtei Brauweiler (zu ihr gehört u.a. das Künstlerarchiv der Stiftung Kunstfonds Bonn) ihr 1000-jähriges Bestehen. Mit über 150 Veranstaltungen und 170 Führungen wird der Gründung der Abtei und ihrer wechselvollen Geschichte gedacht. Besondere Höhepunkte sind der Festakt zum Jubiläum (14. April), die Einweihung des Klostergartens (19. Mai) sowie die Eröffnung der neu konzipierten Gedenkstätte Brauweiler (08. Juni).
Jüdisches Museum
Neben der Abtei Brauweiler rückt mit dem „MiQua“ (kommendes Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln), eine weitere besondere Einrichtung in den Fokus des LVR-Kulturjahres 2024. Da es bereits einen ersten Vorgeschmack auf das spätere Museum geben soll, hat der LVR als künftiger Betreiber zum Jahresanfang im „Roten Haus“ am Alter Markt 31, Köln, das sogenannte „MiQua-Forum“ eröffnet. Künftig wird hier jeden Donnerstag von 16.00 bis 18.00 Uhr ein breites Informations- und Veranstaltungsangebot präsentiert.
Zukunftslabor „Gesenkschmiede“
Wie sieht die Arbeit in der Zukunft aus? Home-Office oder im Remote-Modus aus dem Ausland? Manueller Schraubendreher oder KI-gesteuerter Roboterarm? Wer bestimmt, wie und wofür wir arbeiten? Das Industriemuseum „Gesenkschmiede Hendrichs“ in Solingen lädt ab dem 21. Januar ein, diese Fragen im Zukunftslabor zu erforschen. In interaktiven Arbeitsräumen gibt es viele Möglichkeiten der Auseinandersetzung und Zusammenarbeit. In der Sonderausstellung im Freilichtmuseum Kommern, die am 05. Mai startet, geht es um die fließenden Grenzen zwischen „Kunst, Kitsch und Schund“ und jede Menge Anschauungsmaterial. Der „Wink mit dem Zaunpfahl“ wartet auf alle Interessierten ab dem 07. Juli. Die Präsentation thematisiert die Sehnsucht nach dem eigenen Garten und zeigt, wie seine Besitzerinnen und Besitzer ihn gestalten.
„Jrön und Jedön“
Zahlreiche Veranstaltungen warten im Freilichtmuseum Lindlar. Dazu gehören zum Beispiel der „Tierkinder & Bergische Schäfertag“ am 12. Mai oder für Garten- und Pflanzenfans „Jrön und Jedön“ am 25. und 26. Mai mit Pflanzen, Gartenzubehör und Dekoration. Für Kinder gibt es jeweils eigene Mitmachaktionen. Schafe, Wolle, Kunsthandwerk und verschiedene textile Handarbeiten finden Interessierte beim Rheinischen Wollmarkt am 02. Juni im Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Euskirchen.
Römisches Spanien
Mit „Augusta Emerita – Roms Metropole in Spanien“ zeigt ab dem 28. Juni der Archäologische Park Xanten / LVR Römer-Museum etwa 200 Leihgaben aus dem „Museo Nacional de Arte Romano de Merida“ und bringt damit die Welt des römischen Spaniens an den Niederrhein. Marmorne Statuen, prächtige Mosaikböden und filigraner Goldschmuck geben Einblick in die wechselvolle Geschichte der antiken Großstadt Merida von ihrer römischen Gründung bis zur Herrschaft der Westgoten und des islamischen Emirats.
Fotografin Anne Winterer
Ab dem 28. Juni zeigt das Industriemuseum St. Antony-Hütte in Oberhausen mit „Rheinland und Ruhrgebiet im Blick“ Arbeiten der Fotografin Anne Winterer. Die Ausstellung macht eine Neuentdeckung der früh verstorbenen Fotografin mit ihrem besonderen Auge für Orte und Menschen möglich und gibt Einblicke in vergangene Lebenswelten an Rhein und Ruhr. „Fotografieren, was ist“ lautet der Titel der Ausstellung über das umfangreiche Schaffen des Fotografen Dirk Reinartz, die ab dem 16. Mai im Landes Museum Bonn präsentiert wird. Reinartz gilt als einer der bedeutendsten Fotojournalisten der späten Bundesrepublik und des wiedervereinten Deutschlands. Seine Bilder zeigen gesellschaftspolitische Entwicklungen, kulturelle Umbrüche, Stimmungen aber auch konkrete Lebenssituationen von Menschen.
„Interlocking“
Die türkische Künstlerin Nevin Aladağ zählt zu den international renommiertesten Künstlerinnen. Mit der Ausstellung „Interlocking“ gastiert sie ab dem 10. März im Max Ernst Museum Brühl. Gezeigt werden textile Collagen, Klangskulpturen, Installationen und Videos. Außerdem gibt es interaktive Angebote wie ein Indoor-Basketballspiel mitten im Ausstellungsraum. Ab dem 1. September steht dann das surreale Schaffen des Schweizer Bildhauers, Malers und Zeichners Alberto Giacometti im Mittelpunkt. Die Präsentation zeigt weniger bekanntes Schaffen des Künstlers aus den 1920er und 1930er Jahren, das im Zeichen der surrealistischen Bewegung in Paris stand. Außerdem nimmt sie erstmals auch die künstlerische und freundschaftliche Verbindung zwischen Giacometti und Max Ernst in den Blick. pk