Warmlaufen für die großen Oldtimerrallyes

Hans Keller, ehemaliger Personalrat, sowie Prorektorin Doris Klee freuen sich mit den Mitarbeitern Ali Acur und Ramona Böing auf den 2. RWTH Motor Day (v.l.n.r.). Ein Sponsor stellte den Simca 1000, Bertone Coupé, zur Verfügung. © Frank Fäller

Der große Erfolg der Auftaktveranstaltung mit über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im letzten Jahr war für die RWTH Aachen Anlass genug, diese Veranstaltung erneut ins Leben zu rufen. Die Organisatoren, TH-Professorin Doris Klee, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs, und Hans Keller, ehemaliger Personalratsvorsitzender der RWTH, sehen das Potenzial dieser Veranstaltung: „Im Aachener Wissenschaftsjahr wollen wir viele Gesichter der Universität zeigen, Kontakte mit Ehemaligen  pflegen, neue Studierende gewinnen, aber auch die Bürger unserer Stadt in unsere Aktivitäten einbinden“, hob Prof. Klee hervor. „Futurelab“ heißt die Plattform für das Wissenschaftsjahr, das alle Aachener Hochschulen vereint und Bürgernähe erreichen will.

So schön: das Interieur des kleinen französischen Sportflitzers Simca 1000. Fertig restauriert liegt der Marktwert bei rund 20.000 Euro. © Frank Fäller

Die RWTH Aachen und die innovativen Entwicklungen der Mobilität sind untrennbar verbunden, davon sind (nicht nur) die Veranstalter fest überzeugt.  So spiegelt auch die Teilnehmerliste mit Studierenden, Alumni-Absolventen und Oldtimer-Fans aus Stuttgart und München, das ungebrochene Interesse an der Mobilität und der Technik wider. Der 2. RWTH Motor Day soll daher eine neue spannende Route mit einem Re-Start am Katschhof, im historischen Herzen von Aachen sein. „Zeit für Kontakte mit den Bürgern“, hofft die Prorektorin, die selbst in einem Mini Cooper an Start gehen wird. Der älteste Wagen stammt von 1932, bis zum Baujahr 1982 sind Autos zugelassen.

Wie schön ist ein bisschen Nostalgie

Alles nicht so streng wie bei den großen Rallyes, unterstreicht Hans Keller gelassen. Gegessen werde dann für kleines Geld, die Startgelder seien besonders günstig für Studierende. Ohne den ehemaligen Oldtimer-Historie-Europameister von 2002, Rallye Monte Carlo-Teilnehmer und immer noch begehrten Beifahrer wäre dieses Ereignis wohl nicht denkbar. „Herzblut gehört dazu“, freut sich Keller, der über 400 Pokale gesammelt hat, und „die historische Fahrzeugentwicklung gerade an der TH Aachen so spannend findet“. Ach, wie schön ist ein bisschen Nostalgie. Auch ein Laie könnte noch Bauteile erkennen, sich im Chrom spiegeln oder gar am Leder riechen …

E-Mobility ist das Thema der Zukunft

Sowohl die RWTH als auch die FH Aachen haben starke Kompetenzen im Bereich Forschung und Entwicklung. Motorenentwicklung ist nur ein Schwerpunkt zahlreicher innovativer Vorhaben, die auch außerhalb der Hochschulen in Ingenieurbüros ehemaliger Absolventen zur Produktreife geführt werden. Dazu zählt etwa die Firma Engiro in Aachen-Laurensberg, deren Projekt-Manager Jan Werner ist.

Von wegen olle Schüssel: Ein Golf II Baujahr 1984 (E-Oldtimer!) verbirgt unter seiner Motorhaube elektrische Motorenbauteile, die Jan Werner als Projekt Manager und Auto-Liebhaber bei Engiro mitentwickelt.
© Frank Fäller

Als bekennender Oldtimer-Fan ist ein schicker Ford Capri sein Liebling, „von dem er manchmal die Nase voll hat“. Weil der konventionelle Motor (natürlich optimiert) zu wartungsintensiv sei, überlege er nun, in den Oldtimer einen Hochleistungselektroantrieb-Elektroantrieb für den Antrieb aus seiner Schmiede einzubauen. Einen alten VW Golf II Baujahr 1984 fährt er bereits elektrisch ausgerüstet, technisch authentisch bis ins Detail. Stilbruch oder Fortschritt? Die E-Mobility ist das Thema der Zukunft, weiß Jan Werner. Sein Herz schlägt in erster Linie für die technische Herausforderung bei Motoren: Nostalgie privat, Fortschritt beruflich. Spannende Frage zum Schluss: Erleben wir in absehbarer Zeit noch oder schon auch E-Oldtimerrallyes?
(Frank Fäller)

www.rwth-aachen.de/motorday

www.engiro.de

www.futurelab-aachen.de

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