Jahresprogramm des Stadtmuseums Siegburg mit Schaufensterpräsentation

Stadtmuseum Siegburg. Foto: © Bastian Ulrich

Siegburg. Das Jahresprogramm 2024 des Stadtmuseums Siegburg beinhaltet neben vier Einzelschauen und einer Keramikausstellung auch eine Schaufensterpräsentation.

Den Auftakt der Jahresschau macht am 04. Februar der „Siegburger Keramikpreis“. Der bereits zum 5. Male verliehene Preis ist aktuellen keramischen Strömungen gewidmet und richtet sich an professionelle Keramikerinnen und Keramiker. Unter den eingereichten Werken wählt eine Fachjury die Preisträger aus. Die ausgezeichneten Werke können bis zum 07. April bestaunt werden.

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Gemälde mit afrikanischen Frauen. (c) Kunststiftung Ruth Baumgarte

Über 40 Mal nach Afrika gereist

Vom 14. April bis zum 07. Juli zeigt das Museum unter dem Titel:

„I Believe in Woman – Frauenbilder 1940-2013“ Malerei und Zeichnungen der Künstlerin Ruth Baumgarte (1923 – 2013). Baumgarte war passionierte Zeichnerin, angewandte Grafikerin und expressive Malerin. Während einer von radikalen Umbrüchen geprägten Zeit schuf sie ein künstlerisches Lebenswerk, in dem der Mensch und dessen fragiles Dasein im Zentrum steht. Fasziniert von den Menschen und den Landschaften, vom Licht und den Farben, reiste sie ab den 1950er Jahren über 40 Mal nach Afrika. Sie beobachtete genau und mit großem Einfühlungsvermögen. Ihre Bilder zeigen keine exotischen Paradiese, sondern erzählen vom wirklichen Leben. Besonderes Interesse hatte die emanzipierte Künstlerin zeitlebens an der Rolle der Frau, ihren multiplen Aufgaben und den Weiblichkeitstypologien in einer patriarchalen Gesellschaft.

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„Pouplard 8“ links, „La détresse d’Achille“ 2018, 58 x 44 x 34 cm, rechts © Laurent Petit & Benoît Pouplard

Zeitgenössische Keramik aus Frankreich

Zeitgenössische Keramik aus Frankreich zeigen vom 13. Juli bis zum 01. September Laurent Petit & Benoît Pouplard. In der Ausstellung begegnen sich die freien Arbeiten zweier Künstler aus Frankreich, die mit den traditionellen Techniken der Keramikproduktion brechen. Petit ist inspiriert von Architektur und Fragmenten, Pouplard von Wasser und Eis. Beide spielen mit Brüchen, Rissen, Auffaltungen und Verschmelzungen. Jeder auf seine Weise sind sie auf der Suche nach einem Ausdruck für die Dialektik von Wachstum und Vergänglichkeit, Chaos und Ordnung, der Verwandlung der Materie und der Verletzlichkeit der Schöpfung.

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„Pouplard 8“ links, „La détresse d’Achille“ 2018, 58 x 44 x 34 cm, rechts (c) Laurent Petit & Benoît Pouplard

Konstruktive Kunst

„Malerei, Objekt, Installation“ ist die Ausstellung von Rita Rohlfing überschrieben, die vom 15. September bis 10.November gezeigt wird. Die in Köln lebende Künstlerin hat sich mit einem vielfältigen Werk zwischen Malerei, raumgreifenden Installationen, Objektarbeiten, Skulpturen und Fotografien einen Namen gemacht. Fläche, Raum, Farbe und Licht sind dabei stets entscheidende Komponenten, die Rohlfing in ihren für den jeweiligen Raum konzipierten Ausstellungen thematisiert. Über die Jahre hat sie ihre Ideen der konstruktiven Kunst konsequent weiterentwickelt und in den Raum erweitert. Die sich verändernde Perspektive des Betrachters, der die Kunst von Rita Rohlfing durchschreitet oder umrundet, ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Werke.

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„The-blue-deep“ „RoT“. © Rita Rohlfing

Eigenständige Werkgruppe

Am 17. November schließt sich Reinhard Puch mit der Ausstellung „Skulpturen, Objekte, Zeichnungen“ an. Die jahresübergreifende Schau endet am 19. Januar 2025. Als Ausgangsmaterial dienen Puch eine Stahlplatte, Profileisen oder auch Edelstahldraht, mit denen er aus Buchstaben und Ziffern in abstrahierter Form Skulpturen gestaltet. Obwohl gegenstandslos, sind seine Werke „lesbar“. Mit sehr reduzierten Mitteln entwickelt er auf diese Weise sowohl großformatige, raumgreifende, als auch kleine Objekte. Zeichnungen auf Papier begleiten die Stahlarbeiten als eigenständige Werkgruppe.

Kultur-Kiosk auf dem Markt

Neben dem eigentlichen musealen Ausstellungsraum wird mit dem Museumsschaufenster ein weiterer Bereich in den Fokus gerückt. Nicht groß, aber quirlig und unverzichtbar! Was gibt es hier zu sehen? Eine bunte Melange an Themen. Neuerwerbungen für die Sammlung des Museums, aber auch ganze Firmengeschichten und kulturelle Angebote Siegburgs. Besonders beliebt sind die Schauen mit privaten Sammlungen, die hier oft erstmals öffentlich zu sehen sind. Seit dem letzen Jahr wird das Schaufenster durch den Kultur-Kiosk auf dem Markt ergänzt, in dem wechselnde Ausstellungen, Aktionen und Informationsangebote anzutreffen sind. pk