Bonn hat bundesweit das dichteste Haltestellen-Netz im ÖPNV

KIOSK - Haltestelle Rheinallee Bad Godesberg © KABINETT
Bonn ist bundesweit spitze, wenn es um die Erreichbarkeit von Bussen und Bahnen geht: Laut einem aktuellen Ranking der Allianz pro Schiene weist Bonn unter allen Städten und Landkreisen in Deutschland das dichteste Netz an Haltestellen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf.Linie

„Dass wir bei der Erreichbarkeit auf Platz eins des Rankings liegen, ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich“, sagt Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Denn unser Ziel ist es, den ÖPNV in den kommenden Jahren noch besser und attraktiver zu machen, damit mehr Menschen Busse und Bahnen nutzen.“

Unter allen Städten und Landkreisen weist Bonn in Deutschland das dichteste Netz an Haltestellen im öffentlichen Verkehr auf. 99,95 Prozent der BonnerInnen haben eine Haltestelle mit regelmäßigen Fahrten in ihrer Nähe und damit eine akzeptable Anbindung an Bus und Bahn. Für die EinwohnerInnen sind die Wege zu akzeptablen Bus- und Bahn-Angeboten sogar kürzer als für Berliner (99,35), Hamburger (98,73) oder auch Münchner (99,68).

„Ein kurzer Weg zur Haltestelle bedeutet Freiheit bei der Verkehrsmittelwahl. Viele Menschen würden ihr Auto gerne stehen lassen, wenn sie ihr Ziel mit dem öffentlichen Verkehr klimaschonend erreichen könnten. Dabei steht fest: Wenn Bahnen und Busse für die Menschen gut erreichbar sind, steigert das nicht nur die Lebensqualität durch kürzere Fahrtzeiten. Mit einem dichten Haltestellen-Netz und guten Verkehrsangeboten kann die Politik auch die Belastung der Luft mit Schadstoffen mindern und die Klimabilanz verbessern“, schreibt Allianz pro Schiene.

Etwa 570 Haltestellen im Stadtgebiet

Im Bonner Stadtgebiet gibt es etwa 500 Bushaltestellen mit ca. 1.000 Haltepositionen, von denen ca. 43 Prozent barrierefrei ausgebaut sind. Allerdings ist aufgrund der in den Niederflurbussen vorhandenen Klapprampen und der Kneeling-Funktion (Absenken der Einstiegsseite) ein barrierefreier Ein- und Ausstieg an allen Bushaltestellen möglich. Von den 72 Straßen- und Stadtbahn-Haltestellen sind bereits 79 Prozent barrierefrei ausgebaut. Im Vergleich mit anderen Städten kommt die Bundesstadt beim Ausbau schnell voran, denn die Stadtverwaltung baut in jedem Jahr mehrere Haltestellen entsprechend aus. Bis Ende 2023 beginnt beispielsweise der barrierefreie Ausbau in Ramersdorf, und an der Thomas-Mann-Straße werden Aufzüge zur U-Bahn gebaut.

Neben der durch das Ranking bestätigten sehr guten Erreichbarkeit und Versorgung mit ÖPNV-Haltestellen verfügt Bonn über ein außerordentlich gutes Bedienungs- bzw. Fahrplanangebot im Vergleich ähnlich großer Städte. Mit Stadt- und Straßenbahn als Rückgrat und ergänzt durch ein großes Busnetz werden die Haltestellen in der Regel im 5- bis 10-Minuten-Takt, in den Außenbezirken im 20-Minuten-Takt bedient. Für die Stadtbahn ist für das Jahr 2026 ein 5-Minuten-Takt für alle Linien geplant. Hinzu kommt die bestehende Versorgung durch ein Nachtbusnetz. Der ÖPNV stellt damit bereits heute eine gute Alternative zum Auto und Individualverkehr dar.

ÖPNV wird weiter gestärkt

Die Stadt wird den Öffentlichen Personennahverkehr weiter stärken – und zwar deutlich: Aktuell plant sie so viele Nahverkehrsprojekte wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Erste Projekte wie das Busbeschleunigungsprogramm laufen bereits, andere Projekte wie die Seilbahn liegen noch einige Jahre vor dem Baubeginn. Denn Nahverkehrsprojekte sind meist größere Infrastrukturvorhaben. Dementsprechend dauern Planung und Bau in der Regel einige Jahre.

Ranking im Internet abrufbar

Das Ranking von Allianz pro Schiene ist hier veröffentlicht.