Ausbau der S13 von Troisdorf bis Bonn- Oberkassel beginnt 2017

Über die Vertragsunterzeichnung zum Bau der S13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel freuten sich (von links): Werner Wingenfeld, Stadtbaurat Bonn, Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte DB Netz AG, Sebastian Schuster, Landrat Rhein-Sieg-Kreis, Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender DB Netz AG, NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, Dr. Norbert Reinkober, Nahverkehr Rheinland GmbH, Hermann-Josef Tebroke, Verbandsvorsteher Nahverkehr Rheinland. Foto Neuhaus

Für das Land Nordrhein-Westfalen unterzeichneten Verkehrsminister Michael Groschek, für die Deutsche Bahn Frank Sennhenn, Vorstands- vorsitzender DB Netz AG, und Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Netzpla- nung und Großprojekte DB Netz AG, für den Zweckverband Nahverkehr Rheinland Verbandsvorsteher Hermann-Josef Tebroke und Geschäfts- führer Dr. Norbert Reinkober.

„Der Ausbau der S13 bindet die Bundesstadt Bonn endlich besser an den Flughafen Köln/Bonn an. Die Züge fahren in Zukunft häufiger, pünktlicher und sind schneller am Ziel. Das ist nicht nur für den UN- Standort unverzichtbar, vom Ausbau der Schieneninfrastruktur profitiert die ganze Region. Für die Anlieger wird der Lärmschutz wesentlich ver- bessert,sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek nach der Un- terzeichnung.

Der Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG, Frank Sesterhenn, betonte: „Die Stärkung der Infrastruktur, gerade auch für den Nahverkehr in der Region Köln-Bonn, ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb ist es ein sehr gutes Zeichen, dass wir heute den Ausbau der S13 auf den Weg

bringen können. Davon werden die Fahrgäste ebenso profitieren wie die Anwohner, die modernen Lärmschutz an der Strecke erhalten.”

Auch Hermann-Josef Tebroke, Verbandsvorsteher Zweckverband Nah- verkehr Rheinland (NVR) begrüßte den Ausbau der S13: „Die neue rund 13 Kilometer lange Strecke trägt zu einer wesentlichen Verbesserung des Nahverkehrs auf der Schiene und der Verbindung zwischen den Regionen Bonn, Köln und Rhein-Sieg-Kreis bei. Damit gewinnt unser hochfrequentiertes Nahverkehrssystem weiter an Attraktivität.“

Mit der Verlängerung der S13 um rund 13 Kilometer bekommt Bonn ei- ne deutlich schnellere und häufigere Verbindung zum Flughafen Köln/Bonn. Durch den Ausbau zwischen Troisdorf und Bonn auf drei bzw. vier Gleise können Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und Gü- terverkehr im rechtsrheinischen Bahnnetz bei Köln, das Teil des europä- ischen Güterverkehrskorridors Rotterdam – Genua ist, weitgehend von- einander getrennt werden. Das ist notwendig, um den heute bestehen- den Kapazitätsengpass aufzulösen und den rechtsrheinischen Regio- nalexpressverkehr zu beschleunigen. Mit dem Bau des Halts in Bonn- Vilich wird die Umsteigebeziehung für Reisende vom Flughafen zum Bonner Hauptbahnhof gegenüber dem heutigem Umstieg am Bahnhof Bonn-Beuel erheblich verbessert. Der volkswirtschaftliche Nutzen des Vorhabens wurde im Rahmen einer gesamtwirtschaftlichen Bewertung auf aktueller Kostenbasis mit einem Nutzen-Kostenfaktor von 2,08 be- stätigt.

Der Ausbau wird von Lärmschutzmaßnahmen über den gesamten Stre- ckenverlauf flankiert. Die Anlieger der stark frequentierten rechtsrheini- schen Bahnstrecke erhalten damit einen modernen Lärmschutz nach Lärmvorsorgekriterien. Insgesamt werden 15,5 km Lärmschutzwände gebaut. Auch die Brücke, auf der die Bahn die Sieg überquert, wird lärmschutztechnisch saniert. Die Haltepunkte werden barrierefrei aus- gebaut und die Bahnsteighöhen angeglichen. Im Bereich des Halte- punktes Bonn-Vilich wird die S-Bahn-Strecke für die Umsteigemöglich- keit zur Stadtbahnlinie 66 auf einer Länge von rund 1.000 Metern um bis zu eineinhalb Meter abgesenkt.

Baubeginn wird nach den Plänen der Bahn voraus- sichtlich Anfang des Jahres 2017 sein. Nach einem über zehn Jahre dauernden Planfeststellungsverfahren liegt für den Ausbau der S13 seit Oktober 2013 un- eingeschränktes Baurecht vor. Es ist mit einer Bauzeit von zwölf Jahren zu rech- nen. Die Zwischeninbe- triebnahme bis Bonn-Beuel kann nach zehn Jahren erfolgen. Die lange Bauzeit liegt unter anderem darin begründet, dass „unter dem rollenden Rad“ gebaut wird; das macht viele unter- schiedliche Baustellenein- richtungen und Bauphasen erforderlich.

Die Finanzierung eines Großteils der Maßnahme erfolgt aus dem Nah- verkehrsanteil der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB (LuFV, Anlage 8.7). Von den vertragsmäßigen Gesamt- kosten in Höhe von rund 502 Millionen Euro entfallen rund 461,7 Millio- nen Euro auf die DB Netz AG, rund 40,2 Millionen Euro auf die DB Sta- tion & Service AG und 261.000 Euro auf die DB Energie GmbH. Das Land NRW beteiligt sich an diesen Kosten und zahlt 47,5 Millionen Eu- ro.

Neben dem Vertrag zum Ausbau der Strecke Troisdorf bis Bonn- Oberkassel vereinbarten die Beteiligten den Bau einer Abstellanlage für den Schienenpersonennahverkehr in Köln-Nippes. Sie wird 15 Gleise umfassen und soll den Betriebsknoten Köln nachhaltig entlasten und damit die Betriebsqualität erhöhen. Der dritte Vertrag regelt die Restab- wicklung weitgehend abgeschlossener Maßnahmen entlang der S12 zwischen Köln und Au (Sieg).

Bereits Ende des Jahres 2000 hatten die DB Netz AG, die DB Station & Service AG, der Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und das Land Nordrhein-Westfalen den Bau und die Finanzierung der Pro- jekte S12, S13 und SPNV-Abstellanlage Köln-Nippes vereinbart. Wegen unterschiedlicher Projektstände und einer geänderten Finanzierung der Maßnahmen durch Baukostenzuschüsse statt zinsloser Darlehen muss- ten die drei Neuverträge abgestimmt und geschlossen werden.

Die Unterzeichnung der Verträge erfolgte im Beisein von Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, und des Bonner Stadtbau- rats Werner Wingenfeld.

Landrat Schuster sagte: „Ein wichtiger Tag für die Mobilität im Rhein- Sieg-Kreis! Wir verbessern die Verbindung mit Köln und Bonn und über den Flughafen auch interkontinental. Der Ausbau der S-Bahn Linie 13 macht die Schiene für Kreis und Region noch attraktiver und verbessert den Lärmschutz.“

Stadtbaurat Wingenfeld betonte, dass die S13 mit ihren zusätzlichen Haltepunkten zum einen der Erschließung der Wohnbereiche in Beuel diene, da dort allein in der Tallage immerhin ca. 54.000 Einwohner wohnten. Zum anderen werden auch die Arbeitsplatzschwerpunkte mit derzeit rund 26.000 Arbeitsplätzen in der Tallage Beuel durch die S13 gut erschlossen“, sagte Wingenfeld.

Quelle:
Pressestelle Rhein-Sieg-Kreis

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