Jonas Hohnke und Filiz Özcelik erhalten Internationalen Bergischen Kunstpreis

White Cube (Hüpfburg), 2020 (Abbildung im Anhang Foto: Markus J. Feger)

Solingen. Jonas Hohnke und Filiz Özcelik erhalten den Internationalen Bergischen Kunstpreis. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und  wurde jetzt im Kunstmuseum Solingen verliehen. Dort findet zudem vom 17. September bis 30.Oktober die 76. Internationale Bergische Kunstausstellung statt. Zu den ersten Teilnehmern des Internationalen Bergischen Kunstpreises gehörten so namhafte Künstler wie Otto Dix und Conrad Felixmüller.

Heterogene Schau

Heute gehört die Ausstellung im Kunstmuseum Solingen zu den überregional renommiertesten Schauen zeitgenössischer Kunst. Die heterogene Schau, die traditionell unter keinem vorgegebenen Motto steht, gibt einen Einblick in das vielfältige Kunstschaffen der Region. Viele der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind Absolventinnen und Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie und bereits durch überregionale Ausstellungen bekannt. Es gibt aber auch noch wenig bekannte Künstlerinnen und Künstler zu entdecken, die am Anfang ihrer Karriere stehen und bereits ein eindrucksvolles Werk vorweisen können. Die Jury hat aus 120 Bewerbungen die innovativsten und spannendsten Ansätze ausgewählt. Diese schufen: Enya Burger, Liora Epstein, Magda Frauenberg, Jonas Hohnke (Preisträger), Ulrike Kazmaier, Lucien Liebecke, Jieun Lim, Filiz Özcelik (Preisträger), Klara Paterok, Charlotte Perrin, Josephine Scheuer, Anna Shpak,  Pauline Simon, Theresa Weber.

Hüpfburg und Wandinstallation

Über den 1983 in Wuppertal geborenen Preisträger Jonas Hohnke urteilte die Jury wie folgt: „Bei ihm wird der White Cube, die eigentliche Präsentationsfläche der Kunst, zum skulpturalen Kunstwerk. Humorvoll inszeniert er den Museums- oder Galerieraum als Ort, der mit Hilfe eines Kompressors aufgeblasen wird, sobald die Besucher kommen und die Hüpfburg auch betreten dürfen. Der museale Raum, das Kunstwerk und die Rezipienten verschmelzen zu einem Ganzen. Der verspielte Charakter der Hüpfburg, die Spaß verspricht, trifft auf den Ernst des White Cube, der durch die Materialität und Funktion der Skulptur hinterfragt wird. Jonas Hohnke versteht es mit seinem Werk hintergründig die Aufgabe und das Verhältnis von Präsentation, Wahrnehmung und Rezeption der Kunst zu thematisieren.“ Über die 1988 in Bielefeld geborene Filiz Özcelik hieß es seitens der Jury: „Filiz Özcelik stellt die Collage in den Fokus ihrer Arbeit. Die Künstlerin sammelt Fundstücke und unterschiedlichste Materialien wie PVC, Knetbeton, kaputte Treppenstufen, gebrochene Fliesen und andere Alltagsgegenstände, deren fragmentarische Materialität sie interessiert. Im Atelier arrangiert sie einzelne Elemente zu Gebilden, die neben- und übereinander liegen und täglich verändert und neu geordnet werden. So wächst prozessual das Kunstwerk, das als finale Wandinstallation präsentiert wird. Die Bildsprache ist weitgehend abstrakt, aber dennoch lyrisch und weckt Assoziationen an Natur, Pflanzen und organisches Wachsen.“ pk

Werkgruppe: „Walnut as thick as my neck“, Mixed Media, 2021. Foto: Kai Werner Schmidt