RWTH-Ausgründungen ausgezeichnet

Prof. Dirk Uwe Sauer | Foto: RWTH Aachen

RWTH LogoInnovationen sichern die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Um Herausforderungen wie dem Klimawandel begegnen zu können, sind technische Neuerungen unerlässlich. Eine entscheidende treibende Kraft hierbei sind Start-ups. Die aus der RWTH gegründeten Start-ups „Accure“ und „Cylib“ wurden nun mit dem Innovationspreis NRW 2023 ausgezeichnet.

„Accure“ wurde 2020 von Dr. Kai-Philipp Kairies, Dr. Georg Angenendt und Dr. Johannes Palmerist gegründet. Das Unternehmen ist aus dem von Professor Dirk Uwe Sauer geleiteten Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik hervorgegangen. Dirk Uwe Sauer und Co-Gründer Kai-Philipp Kairies nahmen die Auszeichnung in der Kategorie „am Montagabend in Düsseldorf entgegen. Accure überwacht die Leistung, Sicherheit und Langlebigkeit von Batterien, Basis sind umfangreiche Daten und der Einsatz von KI. „Diese Ehrung bedeutet uns sehr viel“, so Sauer, „denn wir treten mit unserer Forschung dafür an, Dinge zu verändern.“ Technologien, so der Lehrstuhlleiter und Chef der größten europäischen Forschungsgruppe für Batteriesysteme, müssten in die Wirtschaft gebracht werden. Genau diese Leistung wurde nun gewürdigt, seitens der Jury hieß es: „Die Preiskategorie „innovation2business“ prämiert Persönlichkeiten, die aus herausragenden Ideen für Produkt- oder Prozessinnovationen ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt haben.“ Prämiert wird in dieser Kategorie stets ein Tandem aus Unternehmerpersönlichkeit und Innovationsgeberin/Innovationsgeber. Die Kategorie ist mit 50.000 Euro dotiert, das Preisgeld ist zu Forschungszwecken zweckgebunden.

Cylib Gruender
Cylib Gruender | Foto: RWTH Aachen

Noch spannender als für „Accure“ verlief der Abend für Lilian Schwich, eine der drei Gründerinnen von „Cylib“. Stand Accure bereits länger als Preisträger fest, musste Lilian Schwich am Montagabend gegen zwei andere Nominierte pitchen, das Publikum entschied vor Ort über das siegreiche Projekt in der Kategorie „innovation4transformation“. Drei Minuten hatte sie Zeit, um das Publikum vor Ort von „Cylib“ zu überzeugen. Gegründet von Lilian, ihrem Mann Dr. Gideon Schwich und Paul Sabarny, wurde über Jahre hinweg an der RWTH Aachen ein Verfahren entwickelt, um alle Komponenten einer Lithium-Ionen-Batterie wiederaufzubereiten. „Wir können sämtliche Komponenten zurückgewinnen und die Lücke in der Kreislaufwirtschaft schließen“, so Lilian Schwich. Dies sei deutlich effektiver und zudem umweltfreundlicher als der derzeitige Stand der Technik. Das Konzept überzeugte auch das Publikum vor Ort, „Cylib“ siegte in der Kategorie „innovation4transformation“. „Die Auszeichnung ist auch eine Anerkennung für die lange harte Zeit der Forschung“, sagte Lilian Schwich, „mit der Forschung haben wir viele Stunden, Tage, Wochen, Wochenenden verbracht.“ Viel Energie des gesamten Teams sei in diese Zeit geflossen und die Auszeichnung würdige diese Forschung nun, „darüber freuen wir uns riesig.“ Der Publikumspreis „innovation4transformation“ zeichnet Persönlichkeiten aus, deren innovative Produkte, Lösungen oder Geschäftsmodelle auf herausragende Weise zur Lösung von Transformationsherausforderungen (zum Beispiel Dekarbonisierung, geschlossene Kreisläufe, Digitalisierung) beitragen. Er ist mit 25.000 Euro dotiert.