„Sammlung Florian Peters-Messer“ geht an den Kunstpalast Düsseldorf

Rebekka Benzenberg, „Too much Future, 2020 Pelzmäntel und Bleichmittel, 170 x 430 x 20 cm. Foto: Sascha Herrmann

Düsseldorf. Der Düsseldorfer Kunstpalast freut sich über eine großzügige Schenkung: Florian Peters-Messer überlässt dem Haus mehr als 300 Werke aus seiner umfassenden Sammlung zeitgenössischer Kunst. Eine Werkauswahl des Kovoluts wird von 28. August bis 05. Januar 2025 in der Ausstellung „Too Much Future“, zu sehen sein.

Bekannte Positionen

Anlässlich seines 60. Geburtstags trennt sich der Viersener Immobilienunternehmer von den in rund 30 Jahren Sammeltätigkeit zusammengetragenen Arbeiten. Die „Sammlung Messer“ verbindet bekannte Positionen der internationalen Gegenwartskunst wie Kader Attia, John Bock, Andrea Bowers, Sophie Calle und Thomas Hirschhorn mit Werken junger Künstlerinnen und Künstler darunter Harry Hachmeister, Henrike Naumann und Sophia Süßmilch.

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Kris Lemsalu, „Phantom Camp“, Ceramic and Blanket, 180 x 35 x 20 cm, Foto: Nick Ash.

Eine Lücke wird geschlossen

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Dr. Felix Krämer wird ab 1. Oktober 2017 Generaldirektor und Künstlerischer Leiter der Stiftung Museum Kunstpalast
© Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin

„Die Sammlung von Florian Peters-Messer stellt eine wunderbare und ausgesprochen wichtige Ergänzung für den Kunstpalast dar. Ich bin überaus dankbar, dass uns diese anvertraut

wurde.  Es sind irritierende, aufwühlende und herausfordernde Arbeiten, die durch die Schenkung in unsere Bestände gelangen. Wir schließen durch diese Sammlung eine Lücke. Mit Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen halte ich es für besonders wichtig, dass wir durch dieses Konvolut in Zukunft noch pointierter aktuelle Themen reflektieren können“, so Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast. Felicity Korn, Leiterin der Sammlung Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts am Kunstpalast, unterstreicht die Bedeutung der umfangreichen Schenkung: „Die Sammlung umfasst viele Positionen, die in der Erwerbungspolitik des Kunstpalastes in den letzten Jahrzehnten wenig Berücksichtigung gefunden haben. Von einem so wichtigen Künstler wie Thomas Hirschhorn haben wir beispielsweise bisher keine Werke in unserer Sammlung gehabt und sind nun Dank dieser Schenkung im Besitz eines umfangreichen Bestandes seiner Arbeiten.“

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Thomas Hirschhom, Arch (Growing Assertiveness), 2006, Holz, Tarnklebeband, Aufkleber, Nagel, Elektrodraht, Drucke, 300 x 245 x 78 cm, Ausstellungsansicht, „You are here“, Spinnerei Leipzig 2019.
Foto: Falk Messerschmidt, VG Bildkunst 2024

Museal angelegt

Die rund 310 Arbeiten umfassende Messer-Schenkung ist museal angelegt: Neben Malerei, Zeichnung und Fotografie beinhaltet sie viele Video- und Medienarbeiten sowie großformatige Installationen, die den institutionellen Charakter unterstreichen. Entsprechend hat der Sammler auch in der Vergangenheit die Werke viel und weitreichend ausgestellt – beispielsweise an der „Bremer Weserburg“, der „Miettinen Collection“, Berlin, der „Werkschauhalle“, Leipzig, oder dem „Marburger Kunstverein“.

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Murat Önen, „Why can’t we live together“, 2021, Öl auf Leinwand, 91 x 81 cm. Foto: Kai Werner Schmidt

Kunst muss gezeigt werden

Florian Peters Messer ist dem Kunstpalast schon lange verbunden. 2020 kuratierte er hier gemeinsam mit Linda Peitz die Ausstellung „Empört Euch! Kunst in Zeiten des Zorns“, die in den Fokus nahm, wie Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken auf die Krisensymptome der Gesellschaft reagieren. Seit vier Jahren engagiert sich der Sammler außerdem als Schatzmeister im Verein der Freunde des Kunstpalastes. „Den Kunstpalast und seine Sammlung kenne ich bereits seit meiner Kindheit sehr gut. Da war es naheliegend, auch großen Teilen meiner Sammlung hier ihr neues Zuhause zu geben, wo ich sie in guten Händen weiß.“  Er habe nie bloß für sich selbst gesammelt. Es sei immer sein Ziel gewesen, die von ihm als wichtig erachteten Werke mit der Öffentlichkeit zu teilen, sie dauerhaft für diese zu bewahren und zugänglich zu machen, sagt der Sammler. „Kunst ist dazu da, gezeigt zu werden, um andere Sichtweisen auf die Welt zu ermöglichen und Denkräume zu öffnen. Nicht nur einem einzelnen, der ein Kunstwerk erwerben konnte, sondern allen, die es interessiert.“ pk