Konzeptkünstler Mischa Kuball gastiert im Skulpturenpark Waldfrieden

Mischa Kuball, „Rotating Mirror“ horizontal, Simulation 2023 © Archiv Mischa Kuball, / VG Bild-Kunst Bonn, 2023 Foto: Anna Schwarz

Wuppertal. Bis zum 18. Februar 2024 ist der Düsseldorfer Konzeptkünstler Mischa Kuball mit seinen Lichtinstallationen im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal zu Gast.

Zentrale Sinnfragen

Mischa Kuball (*1959 in Düsseldorf geboren), durchbricht die Grenzen scheinbar gewohnter Umgebungen. Oft nutzt er das Medium Licht, um den Fokus auf zentrale Sinnfragen zu richten, soziale Handlungsweisen zu hinterfragen und politische wie naturwissenschaftliche Diskurse anzuregen. Für die Ausstellung „Light Poesis“ hat sich Kuball der transformativen Kraft tageszeitabhängigen Geschehens gewidmet. Mit eigens für den Ort konzipierten Licht- und Spiegelinstallationen verbindet der Künstler innen und außen, Tag und Nacht sowie Mensch, Natur und künstliche Umwelt.

Bild 2 Mischa Kuball
Konzeptkünstler Mischa Kuball. © Foto: Anna Schwarz

Stimmungsvolle Inszenierungen

In zwei Ausstellungshallen setzt Mischa Kuball die pulsierende Lichtstimmung seiner Interventionen in Dialog mit den natürlichen Tageslichtübergängen. So lässt sich die von Lichtreizen abhängige Wachstumsbewegung von Pflanzen auch auf das Erkenntnisstreben der Menschen übertragen. Sie wirken wie die Natur als Sensoren und Akteure in Kuballs stimmungsvollen Inszenierungen. Diesen Gedanken greift der Künstler auch in der anlässlich der Ausstellung dauerhaft installierten Außenskulptur auf: „Rotating Mirror Horizontal“ verändert durch ihre Bewegung nicht nur visuelle Perspektiven, sie thematisiert auch den Prozess bewussten Erfassens und Erkennens. „Mit „Light Poesis“ versuchen wir, den Menschen, besonders in der Region Wuppertal, den Park in einer Zeit zu zeigen, in der sich die Natur regeneriert und vieles von dem, was mit der Natur in Verbindung steht, eher verborgen bleibt“, so der Künstler und fährt fort: „Mit Light Poesis thematisieren wir diesen Zustand der Natur, indem wir in dieser besonderen Umgebung mit Licht und rotierenden Spiegeln die Magie unserer Installationen wirken lassen.“

Bild 4 Light Poesis
Mischa Kuball, „Light Poesis“, Ausstellungssimulation Nummer 2 © Archiv Mischa Kuball, / VG Bild-Kunst Bonn, 2023. Foto: Süleyman Kayaalp

Architektonische Räume

Mischa Kuball arbeitet seit 1977 im öffentlichen und institutionellen Raum. Mithilfe des Mediums Licht erforscht er architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Er reflektiert unterschiedliche Facetten, von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. Politisch motivierte und partizipative Projekte richten den Fokus auf die Verschränkung von öffentlichem und privatem Raum und stellen eine Plattform für die Kommunikation zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dem Künstler, dem Werk und dem urbanen Raum her. Seit 2007 ist Kuball Professor für Public Art an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Zuvor war er Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe. Seit 2015 ist er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Düsseldorf. 2016 wurde er mit dem Deutschen Lichtkunstpreis ausgezeichnet. pk

Bild 3 Light Poesis, Skulpturenpark
Mischa Kuball, „Light Poesis“, Ausstellungssimulation Nummer 1 © Archiv Mischa Kuball, / VG Bild-Kunst Bonn, 2023. Foto: Süleyman Kayaalp