Update Cologne 2024 | Preisträgerin Victoria Bell stellt in den Räumen der Horbach Stiftung aus

Bear II, 2014 | Werk und Foto: © Victoria Bell

Logo: Stadt KölnNach inzwischen sechs erfolgreichen Durchläufen in den Vorjahren wird die von der Stadt Köln initiierte Ausstellungsreihe „Update Cologne“ in den Räumen der Michael Horbach Stiftung in 2024 fortgesetzt. Im Jahr 2023 ist keine öffentliche Ausschreibung für die sechswöchige Ausstellung „Update Cologne #07“ erfolgt, denn die Jury hat bereits im Jahr 2022 beschlossen, einen traurigen Umstand zum Anlass zu nehmen, ein lang gehegtes Vorhaben in 2024 umzusetzen.

Just während der Jurysitzung in 2022 erreichte die Beteiligten die Nachricht, dass das langjährige Jurymitglied und der Mitinitiator der Ausstellungsreihe, Dietmar Schneider, überraschend verstorben ist. Nach Rücksprache mit seiner Witwe Christiane Schneider hat sich die Jury spontan darauf verständigt – nicht zuletzt dem treuen Begleiter der Kunstszene seit den 1970erJahren zu Ehren – gezielt dessen „Wunschkandidatin“ Victoria Bell für die Ausstellung in 2024 einzuladen, die sich bereits wiederholt auf die Ausschreibung hin beworben hatte.

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Trojan Horse, 2009 | Werk und Foto: © Victoria Bell

Das kraftvolle Œuvre von Victoria Bell wollte das Jurygremium von „Update Cologne“ schon seit Start der Ausstellungsreihe würdigen, aber da die Bildhauerin sehr raumgreifende und transportkostenintensive Arbeiten fertigt, war die Umsetzung bislang an finanziellen Hürden gescheitert. Mithilfe privater Spenden, die dank Christiane Schneider aktiviert werden konnten, ist nun die Kooperation mit Victoria Bell realisierbar.

Die US-amerikanische Künstlerin, geboren 1942 in Evanston, Illinois, USA, hat von 1961 bis 1965 am Smith College, Northampton, Massachusetts, USA, sowie von 1965 bis 1967 an der University of California, Berkeley, Kalifornien, USA studiert. Bell lebt seit 1969 in Köln und arbeitet im Wechsel hier sowie in ihrem Atelier in Albuquerque. Sie hat nicht nur zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland realisiert, sondern ist auch in öffentlichen Sammlungen vertreten, so im Museum Ludwig und im Kolumba, Köln. Im Mai 2024 ist eine Einzelausstellung bei Peters Projects in Santa Fe, New Mexico, USA geplant.

Pangaea, 2022
Pangaea, 2022 | Werk und Foto: © Victoria Bell

Die Künstlerin schafft mit ihren groß dimensionierten Skulpturen aus Eichen- und Zedernholz mit Stahlkomponenten kraftvolle Setzungen im Raum. „Bildhauerei ist Landschaft“, sagt sie. Zustände und Formen bleiben auch nach Vollendung der Werke in Veränderung. Die archaisch wirkenden Holzplastiken erzählen vom körperlich fordernden Prozess ihrer Herstellung. Das Licht, das sich in ihrer vielfältigen Oberflächenstruktur reflektiert, verleiht den massigen Objekten Dynamik. Mit Handwerkzeugen rückt Victoria Bell in rein manuellem Kontakt dem natürlichen Material zu Leibe, bezieht Maserungen, Jahresringe und Astlöcher in ihre Gestaltung ein. In ihren Drahtplastiken formt sie rätselhafte Vehikel oder Apparaturen, ihre aktuellen Öl- und Acrylmalereien auf Leinwand und Papier sowie ihre Stoffcollagen kennzeichnet ein farbenfroher Detailreichtum. Die Titel verweisen auf wissenschaftliche Kontexte, hinterfragen raumzeitliche Festschreibungen. Bell interessiert sich für (Astro-)Physik und Evolution und inszeniert in ihren Arbeiten Kosmos und Tierwelt weit zurückliegender Erdzeitalter.

Termine:

–        Vernissage: Sonntag, 14. Januar 2024, 11.00 bis 14.00 Uhr, Laufzeit: bis 25. Februar 2024

–        Artist Talk mit Sabine Elsa Müller: Sonntag, 04. Februar 2024, 12.00 Uhr.

–        Finissage mit Präsentation der Ausstellungspublikation (mit einem Text von Jens Peter Koerver): Sonntag, 25. Februar 2024, 11.00 bis 14.00 Uhr.

Ort:

Ausstellungsräume der Michael Horbach Stiftung, Wormser Str. 23, Köln-Innenstadt

Öffnungszeiten:

mittwochs und freitags von 15.30 bis 18.30 Uhr sowie sonntags von 11.00 bis 14.00 Uhr.

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To The Cobra, 2020 | Werk und Foto: © Victoria Bell

Hintergrund

Das Format „Update Cologne“ widmet sich Kölner KünstlerInnen ab 50 Jahren, die schon über einen langen Zeitraum kontinuierlich in Köln tätig sind, deren Arbeiten aber – aufgrund eines Mangels an großzügigen Ausstellungsräumen – hier vor Ort selten in größerem Rahmen gezeigt wurden. Seit Abriss der Kölner Kunsthalle fehlt in Köln eine Ausstellungshalle, die es den ortsansässigen KünstlerInnen ermöglicht, ihr Werk in größeren Räumen zu präsentieren. Aus diesem Wunsch erwuchs 2017 eine Initiative des Kulturamtes Köln, neue KooperationspartnerInnen zu finden, und mit ihnen ein geeignetes Raumangebot für Kölner KünstlerInnen. Dank der Zusammenarbeit mit der Michael Horbach Stiftung ist es gelungen, ein räumliches Angebot an die hiesige Künstlerschaft zu richten, das seinesgleichen in Köln sucht.In den vergangenen Jahren wurden im Rahmen von „Update Cologne“ Werke von Adi Meier-Grolman (2018), Heiner Blumenthal und Matthias Surges (2019), Doris Frohnapfel und Jon Shelton (2020), Gudrun Barenbrock (2021), Christine Reifenberger (2022) sowie Andreas Kaiser (2023) gezeigt.

Die Ausstellungsreihe wird konstant vom Kulturamt der Stadt Köln als Mitinitiator der Reihe mit 20.000 Euro gefördert sowie optional von weiteren Förderern. Aus diesen Mitteln werden die Miete für die Räumlichkeiten der Horbach-Stiftung, ein Katalog sowie die kuratorische und organisatorische Begleitung der Ausstellung und Ausschreibung finanziert. Die KünstlerInnen erhalten ein Honorar und einen Produktionskostenzuschuss.

Seit 2018 fungiert das Kulturwerk des BBK Köln e.V. als Träger der Reihe und informiert auf der Website Update Cologne regelmäßig über den Status des Projekts. Kuratiert wird „Update Cologne“ von Birgit Laskowski (www.zerofold.de).