Auf gemeinsame Einladung der Bundes- und UN-Stadt Bonn, des Auswärtigen Amtes sowie der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen haben VertreterInnen des internationalen Bonn am Dienstag, 24. Oktober 2023, im Alten Rathaus die Gründung der Vereinten Nationen vor 78 Jahren und 50 Jahre deutsche UN-Mitgliedschaft gefeiert. UN-Generalsekretär Antonio Guterres gratulierte per Grußbotschaft.
Erstmals seit der Corona-Pandemie fand das Netzwerktreffen für die internationale Gemeinschaft in Bonn wieder als Präsenzveranstaltung statt. Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßte beim internationalen Empfang in der „guten Stube“ der Stadt unter anderem Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Dr. Rainer Lassig, Leiter Verbindungsbüro UN-Campus Bonn/Internationale Organisationen in Deutschland im Auswärtigen Amt, sowie LeiterInnen und Mitarbeitende zahlreicher in Bonn ansässiger Büros der Vereinten Nationen und vieler weiterer internationaler Organisationen.
Katja Dörner betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Vereinten Nationen angesichts der aktuellen Krisen und Konflikte in der Welt. „Wir sind besonders froh, dass die Vereinten Nationen ihr Nachhaltigkeitsengagement seit nunmehr fast drei Jahrzehnten hier in Bonn bündeln. Gemeinsam mit der Bundesregierung und dem Land NRW unterstützen wir als Stadt die Arbeit von UN Bonn und die wachsende Gruppe gleichgesinnter, internationaler Organisationen um sie herum auf dem multilateralen und ganzheitlichen Weg einer globalen, nachhaltigen Entwicklung.“ Dörner dankte Bundesregierung und Land dafür, dass sie Bonn als zweites politisches Zentrum Deutschlands und UN-Stadt auf diesem Weg aktiv gefördert haben und weiterhin unterstützen.
Minister Nathanael Liminski zeigte sich erfreut, dass dieses Jubiläum in diesem Jahr gemeinsam begangen werden kann: „Die internationalen Beziehungen sind derzeit einem Stresstest ausgesetzt. Der 50. Jahrestag des Beitritts Deutschlands zu den Vereinten Nationen erinnert daran, wie dringend die internationale Gemeinschaft die Vereinten Nationen, multilaterale Zusammenarbeit und Dialog braucht. Auch vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe von nationaler Bedeutung, die Bundesstadt und den UN-Standort Bonn als Standort für ein modernes, krisenfestes Deutschland auszubauen und mit einer entsprechenden Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz zu stärken. Das Land Nordrhein-Westfalen bleibt Ansprechpartner und Anwalt für Bonn, die Vereinten Nationen und die internationalen Organisationen vor Ort.“
Botschafter Dr. Rainer Lassig hob in seinem Grußwort hervor, dass das Bekenntnis zu Multilateralismus und zu den Vereinten Nationen seit dem Beitritt Deutschlands vor 50 Jahren ein Grundpfeiler deutscher Außenpolitik sei. Nicht zuletzt aktuelle Herausforderungen wie der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine oder die terroristischen Angriffe der Hamas gegen Israel erforderten multilaterale Reaktionen. Das Bekenntnis Deutschlands zu den Vereinten Nationen zeige sich unter anderem daran, dass Deutschland mittlerweile der zweitgrößte Beitragszahler für die UN sei.
Deutschland ist seit 50 Jahren Mitglied der Vereinten Nationen
UN-Generalsekretär Antonio Guterres gratulierte per Grußbotschaft zum deutschen UN-Jubiläum: „Es ist eine große Freude, 50 Jahre Deutschland in den Vereinten Nationen zu feiern. Sie begehen ein halbes Jahrhundert deutscher Unterstützung für internationale Zusammenarbeit, multilaterales Handeln und unsere sich ständig vertiefende Partnerschaft zur Förderung von Frieden, nachhaltiger Entwicklung und Menschenrechten. Wir feiern auch eine bemerkenswerte Reise – Deutschlands Rückkehr in die Familie der friedliebenden Nationen. Heute ist Deutschland eine unverzichtbare Säule der regelbasierten Ordnung und ein unerschütterlicher Verfechter der UN-Charta.“
Am 18. September 1973 traten die beiden deutschen Staaten, die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR), den Vereinten Nationen bei. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie vor dem Hauptgebäude der Vereinten Nationen in New York begrüßte der damalige UN-Generalsekretär Kurt Waldheim beide Staaten als 133. und 134. Mitglied und ließ die Flaggen beider Mitgliedsstaaten aufziehen.
Internationales Bonn und Stadt der Vereinten Nationen
Der Welttag der Vereinten Nationen erinnert an das Inkrafttreten der UN-Charta am 24. Oktober 1945. Bonn ist deutsche Stadt der Vereinten Nationen und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch als weltweit anerkanntes Zentrum für nachhaltige Entwicklung und Austragungsort für hochrangige Konferenzen etabliert. Schwerpunkte der internationalen Aktivitäten in Bonn sind globale Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, freiwilliges Engagement, Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenvorsorge.
Die Bundesrepublik bekennt sich zu Bonn als deutscher Stadt der Vereinten Nationen. 1996 wurde mit der Ansiedlung des Freiwilligenprogramms und des Klimasekretariates der UN der Grundstein gelegt für eine starke Präsenz der UN in Bonn. Heute sind auf dem Bonner UN Campus 26 UN-Einrichtungen mit rund 1.000 Mitarbeitenden ansässig. Gemeinsam mit einem Netzwerk zahlreicher internationaler und international tätiger Organisationen, die ihren Sitz ebenfalls in Bonn haben, arbeiten sie für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung weltweit.
Die Stadt Bonn unterstützt die Arbeit der Vereinten Nationen in Bonn unter anderem durch Serviceangebote für die Mitarbeitenden, die Begleitung internationaler Konferenzen, gemeinsame Veranstaltungen und Empfänge sowie Maßnahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Anlässlich des Tages der Vereinten Nationen veranstaltet die Stadt jedes Jahr ein buntes Fest auf dem Markt, der den BonnerInnen die Arbeit der UN Bonn näher bringt. Er fand in diesem Jahr am Samstag, 21. Oktober, statt.
Weitere Informationen: Bonn UNO Stadt.