3. Tag der Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Bonn Patientenversorgung gemeinsam neu denken

3. Tag der Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Bonn Prof. Birgitta Weltermann begrüßt den Gast aus Kiew Dr. Yaroslav Diakunchak | Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / A. Winkler

UKB LogoBonn, 28. September 2023 – Gestern richtete das Institut für Hausarztmedizin am Universitätsklinikum Bonn (UKB) den 3. Tag der Allgemeinmedizin aus. Ca. 50Fachärztinnen und –ärzte der Allgemeinmedizin, Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung sowie Medizinische Fachangestellte aus der Region fanden sich zu einem spannenden und interaktiven Event zusammen. Das Highlight boten Prof. Stephan Jonas vom Institut für Medizininformatik des UKB sowie Dr. Yaroslav Diakunchak, Allgemeinmediziner aus Kiew, Ukraine, der das UKB besuchte.

Geht es einem schlecht, geht es meist zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei unkomplizierten Fällen sind in den Praxen kompetent gewährleistet. Aber Forschung und Innovation? Obwohl die Hausarztpraxis das Setting ist, in dem die meisten Patientinnen und Patienten gesehen und behandelt werden, denken die meisten beim Thema Innovation fast ausschließlich an akademische Einrichtungen. Dabei gibt es im In- und Ausland Modelle, wie es anders gehen kann.

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Prof. Stephan Jonas erläutert wie Alltagsdaten aus dem Smartphone wichtige Hinweise auf Bewegungsstörungen geben können. Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / A. Winkler

Prof. Jonas führte am gestrigen Tag der Allgemeinmedizin aus, wie Alltagsdaten aus dem Smartphone wichtige Hinweise auf Bewegungsstörungen geben können. Dies kann perspektivisch gerade in der Hausarztpraxis bei der Untersuchung älterer Patientinnen und Patienten dabei helfen, die Gefahr von Stürzen zu erkennen und zu vermindern. Dr. Diakunchak aus der Ukraine beschrieb den Alltag der Allgemeinmedizin in Kriegszeiten, und wie gerade hier innovative Ansätze wie Telemedizin die Versorgung

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Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA © UKB

von Zivilisten und Soldaten verbessern können. „Das UKB hat vielfältige Kontakte mit der Ukraine, z. B. bei gezielten Hilfen mit Medikamenten, Rettungsfahrzeugen und medizinischen Ausrüstungen und bei der Betreuung von Kriegsverletzten und jetzt auch in der ärztlichen Weiterbildung“; sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.

Neben diesen Vorträgen standen verschiedene Workshops auf dem Programm. Die Teilnehmenden konnten u. a. portable Ultraschallgeräte kennenlernen, soziale Fragen in der Hausarztpraxis besprechen, Tipps zum Einsatz des Smartphones zur Beurteilung von Sturzgefährdung erhalten und sich darüber informieren, wie man am besten zu gesunder Ernährung kommuniziert. Zudem hielten drei ukrainische Ärzte einen Workshop zur Verwandlung der Allgemeinmedizin in Kriegszeiten. Darüber hinaus stand Besucherinnen und Besuchern der Markt der Möglichkeiten mit einer Stellenbörse, dem Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin Nordrhein und der MFA-Akademie zur Verfügung. Passend zum Kernthema der Veranstaltung stellte das Institut für Hausarztmedizin sein Promotionsprogramm vor.

Direktorin des Instituts für Hausarztmedizin des UKB Prof. Birgitta Weltermann resümierte: „Der Tag der Allgemeinmedizin ist eine gelungene Plattform zum Austausch, die die enge Verzahnung und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem UKB und den vielen Hausärztinnen und Hausärzten in der Region erlebbar macht.“