„An den Rändern“ vom Museum Morsbroich und Kunstverein Leverkusen

Jens Klein, „Schlafende Deutsche“, 2016, © Jens Klein

Leverkusen. Mit dem Museum Morsbroich und dem Kunstverein Leverkusen verantworten zwei Kunsthäuser die Ausstellung „An den Rändern“. Das von Miriam Edmunds und Maxie Fischer kuratierte Kooperationsprojekt wird bis 24. März in beiden Einrichtungen gezeigt. Die ausgestellten Werke stammen von Jennifer Bannert, Liv Burkhard, Kim da Motta, Jens Klein und Berit Schneidereit.

Kooperationsprojekt

„An den Rändern“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum Morsbroich und dem Kunstverein Leverkusen. Die Präsentationen an beiden Orten beschäftigen sich mit persönlichen Erzählungen, der Vergänglichkeit politischer Systeme, der Durchdringung von Natur und Kultur und dem Bedürfnis, all das als Bild zu fassen. Das Austarieren von Zufall und Geschichte, das Erblicken des Fremden im Vertrauten sowie das Verhältnis von Welt und Bild sind wiederkehrende Momente und laden ein zu einer Bewegung, die von den Rändern zur je eigenen Erfahrung führt.

Gemeinsamer Denkraum

Im Sinne der Idee vom „Ensemble Morsbroich“ werden die Ausstellungsflächen im Museum und im Kunstverein als gemeinsamer Denkraum verstanden, um verschiedenen Lebensrealitäten, Fragen und Geschichten aus einer gegenwärtigen Perspektive nachzugehen. Mit der Eröffnung am 27. Januar 2024, dem Jahrestag des Museums und im 70. Jubiläumsjahr des Kunstvereins Leverkusen ist „An den Rändern“ ein erster Auftakt für weitere Unternehmungen in, um und zwischen den beiden Institutionen.

Poetische Tiefe

Im kleinen Spiegelsaal des Museum Morsbroich zeigen Jennifer Bannert, Berit Schneidereit ihr Projekt „Reprise“. Der Blick in den Himmel, auf Sterne, Wolken, Dunst und Nebel. Umrisse von Pflanzen, die Sicht auf das Blattwerk eines wuchernden Gartens. Die beiden Künstlerinnen verbindet die scheinbare Flüchtigkeit ihrer Motive, die in ihrer Betrachtung eine ungeahnte konzeptuelle und poetische Tiefe entfalten.

Bild 2 Liv Burkhard
Liv Burkhard & Kim da Motta, Erna., Filmstill, 2021, © Liv Burkhard

Historische Zusammenhänge

Im gegenüberliegenden Kunstverein zeigt Jens Klein Bilder „vom Schlafen und Gehen“. Klein arbeitet mit Fotografien, die er nicht selbst gemacht hat, deren Anordnung aber durch ihn bestimmt ist. Er sucht, recherchiert, rekonstruiert. Er bearbeitet, kombiniert, imaginiert. Mit seinen als Serien konzipierten Werkgruppen befragt er historische Zusammenhänge und eröffnet Lesarten abseits bekannter Narrative. Das Gästezimmer des Museums haben Liv Burkhard, Kim da Motta für ihr Projekt „Home to Horizons“ auserkoren. Liv Burkhard widmet ihre künstlerische Arbeit der Erforschung ihres familiären Kontexts. Gemeinsam mit Kim da Motta untersucht sie die Verbindung zwischen den gesellschaftlichen Normen, die auf ihre Großmutter Erna einwirkten, und den neuen Horizonten, die sich aus dem emanzipierten Verhalten der Großmutter eröffneten.

Das Projekt findet im Rahmen von Residence NRW+ statt, ein Stipendienprogramm für Künstlerinnen und Künstler und Kuratorinnen und Kuratoren. pk