Tage der offenen Paläste in Genua – Rolli Days in Ligurien bieten Einblicke in die Vergangenheit

Blick auf das Fresko in einem der Palazzi dei Rolli © Alessandro Dibari / Photo Archive Agenzia In Ligu

Auf den Spuren des ligurischen Adels
Die überwiegend von Adelsfamilien errichteten Prunkbauten waren einst Privatresidenzen und beherbergten illustre Gäste. Zwischen Ende des 16. und Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut, befinden sich viele Paläste im historischen Zentrum der ligurischen Hauptstadt Genua. Am Wochenende vom 18.-20. September haben Besucher der Stadt die Möglichkeit, die Paläste zu bestaunen, von denen 42 als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden.


Palazzo Rosso –  © Foto Comune di Genova

Dabei bekommen die Freunde der Kultur nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören:
Am Abend des 18. September erhaschen sie durch die geöffneten Fenster der Paläste in der Piazza Fontane Marose, Via Garibaldi und Piazza della Meridiana einen Blick auf die schmucken Hallen und künstlerischen Fresken. Am 19. und 20. September faszinieren die Paläste mit ihrem prunkvollen Interieur. Begleitet wird die Tour der Paläste vom Palazzo Reale zur Villa Croce von Klanginstallationen der Künstlerin Susan Philipsz.
Die Entstehung der Palazzi dei Rolli


Palazzo Lomellino – © Foto Comune di Genova

Dem neuen Architekturstil der Zeit folgend, erbaute Genuas Adel viele prachtvolle Paläste im historischen Zentrum der Stadt. Die Anzahl und die Pracht dieser Häuser führte zu einem aristokratischen Wohngebiet, das im Jahr 1576 durch ein Dekret des Senats zu offiziellen Ehren kam. Demnach wurde eine offizielle Liste der Unterkünfte ausgegeben – auch als Rolli bekannt. Diese hob die Wertigkeit jener Gebäude hervor. Das Dekret zwang die Eigentümer der Häuser abwechselnd Staatsbesucher aufzunehmen, da hierfür kein königlicher Palast zur Verfügung stand. Die Gastgeberwohnungen wurden in Übereinstimmung mit dem Rang der Gäste ausgewählt: Je höher der Adelsgrad der Gäste, desto prächtiger musste das Herrenhaus sein. Den wohlhabenderen Familien war somit die Ehre gegeben, den hohen Besuch begrüßen zu dürfen.


Via Garibaldi bei Nacht – © Foto Comune di Genova

Seit 2006 zählen 42 dieser Paläste zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Bereich auf der UNESCO-Liste beschränkt sich auf den Teil der Altstadt, der durch die Via Lomellini, über die Piazza Fossatello und durch die Via San Luca Piazza Banchi führt – das Handelszentrum im Herzen der Altstadt. Entlang dieser Strecke befinden sich einige der wichtigsten Beispiele der Palazzi dei Rolli, die sich in der Neuzeit allmählich mit der mittelalterlichen Struktur der Stadt verwoben. Heutzutage sind die Palazzi dei Rolli teilweise noch von privaten Eigentümern bewohnt, während einige der Gebäude als Hausbanken oder Büros dienen.

Weitere Informationen sind unter:
www.visitgenoa.it

http://www.turismoinliguria.it/it/liguria/scopri-gli-eventi-in-liguria.html

www.rolliestradenuove.it

www.visitgenoa.it

Es können Palastführungen gebucht werden.

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