Van Ham Art Estate zeigt unter dem Titel „Farbdimensionen“ Bernard Schultze

Bernard Schultze: „Eine Vorahnung“, 1998, Öl auf Leinwand, 200 x 260 cm.

Köln. Unter dem Titel „Farbdimensionen“, zeigt Van Ham „Art Estate“ vom 09. bis 20. April eine Ausstellung über Bernard Schultze (1915 – 2005). Die Schau wird von Renate Goldmann, Direktorin Van Ham, „Art Estate“, kuratiert.

Bild 5 Portrait Bernard Schultze
Porträt: Bernard Schultze. Foto: Holger Winkler

Informel-Künstler

Das Kölner Auktionshaus präsentiert rund 20 großformatige Gemälde aus dem Spätwerk, flankiert von Plastiken und Reliefs des Informel-Künstlers, der von 1968 bis zu seinem Tod 2005 in Köln lebte und eine feste Größe im kulturellen Leben der Stadt war. Die Ausstellung bildet den diesjährigen Rahmen für die Verleihung des ART-Kuratorenpreises bei Van Ham. Die Vernissage mit einer Einführung von Kay Heymer, Kurator am Museum Küppersmühle für moderne Kunst Duisburg, findet am Dienstag, den 09. April um 18.00 Uhr in den Räumen von Van Ham Kunstauktionen statt. Van Ham „Art Estate“ betreut seit 2018 im Auftrag des Essener Folkwang-Museumsvereins dessen Teilnachlass von Bernard Schultze sowie dessen Frau Ursula. Diese hatte selbst erst im letzten Jahr im Museum Ludwig eine grandiose Ausstellung.

Bild 2 Lancelot
Bernard Schultze: „Lancelot“, 1983, Öl und plastische Elemente auf Leinwand, 220 x 450 cm.

„Quadriga“-Gründung in der „Zimmer-Galerie“

1952 schreibt Bernard Schultze mit den Malern Karl Otto Götz, Heinz Kreutz und Otto Greis in der Frankfurter „Zimmergalerie“ von Klaus Franck Kunstgeschichte. Die als „Neuexpressionisten“ angetretenen jungen Künstler werden als „Quadriga“ bekannt und legen den Grundstein für die Entwicklung des Informel in Deutschland. Isolde Pechs Dokumentation „Quadriga“ ist neben einer weiteren Dokumentation über Bernard Schultze und Karl Otto Götz Teil der Ausstellungspräsentation und beleuchtet die besondere Rolle des späteren Wahlkölners im Kontext des Informel.

Bild 3 Zug Der Masken Tiere
Bernard Schultze: „Zug der Masken-Tiere“, 2000, Öl auf Leinwand, 100 x 304 cm.

„Das große Format“

Schultzes malerisches Œuvre seit den 1980er Jahren wird beherrscht von großen, teils monumentalen Formaten, in denen er trotz völligem Verzicht auf konventionelle Perspektive (innere) Landschaften von überwältigender Suggestionskraft erzeugt. „Das große Format“ als ein bis zu seinem Tod im Jahr 2005 bestimmend bleibendes Thema ist bereits 1994 Titel einer internationalen Retrospektive mit Stationen in Köln, Bologna, Budapest und Antwerpen. In der von Van Ham „Art Estate“ präsentierten Auswahl großformatiger Werke der 1990er und 2000er Jahre lässt sich dieses ganz spezielle Raumerlebnis des Spätwerks eindrucksvoll erleben.

Bild 4 Sommerwelt
Bernard Schultze, „Sommerwelt“, 2001, Öl auf Leinwand, 200 x 260 cm.

Biografie und Ausstellungen

Geboren wurde Bernard Schultze am 31. Mai 1915 in Schneidemühl, Provinz Posen. 1934 bis 1939 studierte er an der Hochschule für Kunsterziehung in Berlin und der Kunstakademie Düsseldorf. Danach erfolgte der Umzug nach Frankfurt am Main, wo er seine zukünftige Frau Ursula  (1921 bis 1999) kennenlernt. Regelmäßige Aufenthalte in Paris, Kontakte zur dortigen Kunstszene und zur legendären Galerie „Daniel Cordier“, die Bernard und Ursula Schultze repräsentiert. Teilnahme an der documenta II, III und 6 – 1968: Umzug des Paars nach Köln. 1969 erhält Bernard Schultze den Kunstpreis der Stadt Köln. 1990: Verleihung Stephan-Lochner Medaille. 1994: Ausstellung: „Das große Format.“ Schultzes Werke befinden sich in wichtigen internationalen Sammlungen und Museen wie der Nationalgalerie Berlin, dem Städel Musem in Frankfurt am Main, der Tate Modern in London sowie dem Museum of Modern Art in New York. Der Künstler verstarb am 14. April 2005 in Köln. pk