Schlagkräftige Genossenschaftsbank im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis

Vertreterversammlung stimmt dem Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Sankt Augustin zu (v.li.): Jürgen Krämer (Vorstand Raiffeisenbank Sankt Augustin), Ralf Löbach (Generalbevollmächtigter) , Prof. Dr. Martin Jonas (Aufsichtsratsvorsitzender), Holger Hürten (Vorstandsmitglied), Karl-Josef Schmitz (Vorstand Raiffeisenbank Sankt Augustin), Dr. Martin Schilling (Vorstandsvorsitzender), Andre Schmeis (Generalbevollmächtigter) und Barbara Welsch (Aufsichtsratsvorsitzende Raiffeisenbank Sankt Augustin) bei der Unterzeichnung des Verschmelzungsvertragsentwurfs.

Mit der absoluten Mehrheit von 100 Prozent hat die Vertreterversammlung der VR-Bank Rhein-Sieg am Montagabend die Fusion mit der Raiffeisenbank Sankt Augustin beschlossen. Die Vertreter der Genossenschaftsbank bewerteten den Weg in eine gemeinsame Zukunft genauso positiv wie die Vorstände und die Aufsichtsräte beider Häuser.

ereits eine Woche zuvor hatten die Vertreter der Raiffeisenbank ebenfalls mit der überwältigenden Mehrheit von 100 Prozent der Stimmen diesem Vorhaben zugestimmt. Nun ist der Weg frei für eine starke Genossenschaftsbank im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Den Mitgliedern und Kunden und denen, die es noch werden wollen, will die VR-Bank Rhein-Sieg damit auch in Zukunft eine wirksame Alternative zum reinen Gewinnstreben der Groß- und Geschäftsbanken bieten. Zuvor hatte Dr. Martin Schilling, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Rhein-Sieg die guten Zahlen des Geschäftsjahres 2016 vorgestellt.

Positive Zahlen und Ergebnisse

Die Bilanzsumme wuchs von 2,163 Milliarden Euro auf 2,245 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 3,8 Prozent entspricht. Das Kreditgeschäft entwickelte sich mit einer Steigerung um 3,4 Prozent solide. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Wachstum von 1,575 Milliarden Euro auf 1,630 Milliarden Euro. Mit einer Steigerung um 5,4 Prozent von 1,657 Milliarden Euro auf 1,746 Milliarden Euro bei den Kundeneinlagen ist die Bank sehr zufrieden. „Wir werten das als ein überdurchschnittliches Vertrauen der Menschen unserer Region in die Solidität und Stabilität unserer VR-Bank Rhein-Sieg“, freute sich Martin Schilling.

Das Zinsergebnis bereitet aufgrund der politisch gewollten Niedrigzinsphase nach wie vor Sorgen. Es verringerte sich von 43 Millionen Euro auf 42,6 Millionen Euro. Auch das Provisionsergebnis hat sich um 2,4 Millionen Euro von 17,3 Millionen Euro auf 14,9 Millionen Euro abgeschwächt.

Aufgrund des veränderten Kundenverhaltens analysiert die VR-Bank Rhein-Sieg sukzessive alle Filialen und entwickelte Konzepte zur Neuausrichtung. So wurde aus der Geschäftsstelle in Lohmar-Heide eine SB-Filiale mit Zusatznutzung für die Bevölkerung durch die Installation von drei Lebensmittelautomaten. Unter dem Label „Tante VRoni“ ist dieses Konzept im Einsatz.

Die Geschäftsstelle Siegburg-Stallberg wurde zu einer Beratungsgeschäftsstelle umfunktioniert, die allen Kunden nach vorheriger Terminvereinbarung offen steht. Die hohe Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfreut den Vorstand der VR-Bank besonders. Bei allen Vergleichswerten schneidet die Bank deutlich besser ab als alle Volksbanken und Raiffeisenbanken im Verbandsvergleich.

Das operative Ergebnis inklusive des außerordentlichen Ergebnisses über insgesamt rund 28 Millionen Euro reicht deutlich aus, um wie jedes Jahr die Vorsorgereserven ausreichend zu dotieren und die erforderlichen Steuern zu bezahlen. Der Jahresüberschuss der VR-Bank Rhein-Sieg beträgt 5 Millionen Euro. Die 46.332 Mitglieder der VR-Bank Rhein-Sieg partizipieren am Erfolg der Bank durch die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 6,75 Prozent, die von der Vertreterversammlung einstimmig beschlossen wurde. Damit können sich die Anteilseigener über eine Verzinsung freuen, die deutlich über dem Geld- und Kapitalmarkt liegt.

Vorstandsmitglied Holger Hürten erinnerte in seiner Ausführungen noch einmal daran, dass man mit der Fusion mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth im vergangenen Jahr die richtigen Weichen gestellt habe und diesen Weg nun mit einem weiteren richtigen Partner – der Raiffeisenbank Sankt Augustin – fortsetzen wolle. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass es den Verantwortlichen der Bank durch viele Gespräche gelungen sei, den Menschen in der Region aufzuzeigen, dass es sich lohnt für ein an genossenschaftlichen und nachhaltigen Werten orientiertes Geschäftsmodell zu stimmen.

Schlagkräftige Bank mit Wurzeln in der Heimat

Das Ergebnis wird ist eine starke, schlagkräftige Bank sein, die sich an diesen Werten ausrichtet und tief in der Heimatregion verwurzelt ist. Wichtig in den Gesprächen war das Bekenntnis zur Ausrichtung der Bank am Kundengeschäft. Ferner wird das jetzt schon hoch interessante Geschäftsgebiet durch die Attraktivität der Stadt Sankt Augustin ideal abgerundet. Auch vor dem Hintergrund, dass die VR-Bank Rhein-Sieg bereits mit Filialen in Menden und Meindorf präsent ist.

Durch die Verschmelzung entsteht in einer prosperierenden  Wirtschaftsregion eine Bank, die sich am Kunden ausrichtet, die Kreditversorgung in der Region sicherstellt und erster Ansprechpartner für alle Finanzfragen sein wird. 128.00 Kunden, davon über 51.000 Genossenschaftsmitglieder, werden künftig in 32 Geschäftsstellen von 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. In der künftigen Ausrichtung wird die fortschreitende Digitalisierung einen breiten Raum einnehmen, ohne das der persönliche Kontakt zu den Kundinnen und Kunden verloren gehen wird.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Peter Blatzheim, Yvonne Ersfeld, Michael Starck und Tatjana von la Valette St. George einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Für Josef Diez und Franz Kleff endete aufgrund des Erreichens der Altersgrenze die Mitwirkung im Aufsichtsrat. Hans-Peter Hohn, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, bedankte sich bei den Herren für die engagierte und kompetente Zusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten. Da Josef Diez über 28 Jahre dem Gremium angehörte, wurde ihm die Ehrennadel in Silber des Rheinisch-Westfälischen-Genossenschaftsverbandes überreicht.

Auch die fünf Aufsichtsratsmitglieder der Raiffeisenbank Sankt Augustin, Dr. Thomas Hardt, Ralf Ritz, Willy Schröer, Barbara Welsch und Walter Wiehlpütz wurden geschlossen in den Aufsichtsrat gewählt, der nun aus 21 Mitgliedern besteht. In einer direkt im Anschluss an die Vertreterversammlung stattgefundenen konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurde die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende der Raiffeisenbank Sankt Augustin Barbara Welsch zu einer weiteren Stellvertreterin gewählt.

Als letzter Schritt fehlt nun noch die Zusammenlegung des Zahlenwerkes, welches mit der technischen Fusion am 21. Oktober 2017 erfolgen wird.