RWTH-Professor Hoos | „Endlich ein Bekenntnis zur KI-Forschung“

Professor Holger Hoos | Foto: RWTH Aachen

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Koalitionsvertrag 2025 bringt Rückenwind für KI-Initiativen – RWTH Aachen fordert europäische Lösungen, starke Infrastruktur und eine verlässliche Finanzierung für nachhaltige Forschung.

Drei Fragen zum Koalitionsvertrag an Professor Holger Hoos, Leiter des KI-Centers der RWTH Aachen

Seit langem fordert Professor Holger Hoos ein klares Bekenntnis der Politik zur KI-Forschung. Seine Idee: Ein „CERN für KI“ als starkes Gegengewicht zur kommerziellen Forschung insbesondere der USA und Chinas. Nur so, sagt Hoos, der eine Professur der Alexander-von-Humboldt-Stiftung innehat und gemeinsam mit Professor Sebastian Trimpe das KI-Center der RWTH leitet, könne ein sicherer und nachhaltiger Umgang mit KI gewährleistet werden.

Wie gefällt Ihnen der Koalitionsvertrag?

Professor Holger Hoos: Sehr gut. Künstliche Intelligenz spielt im Vertrag eine herausragende Rolle, gleich 15 Mal taucht der Begriff dort auf. Wir sind endlich auf dem richtigen Weg

In welchen Zusammenhängen taucht KI im Koalitionsvertrag auf?

Hoos: Natürlich im Wirtschaftskontext, hier ist für uns als Hochschule insbesondere dieser Passus interessant: „Wir unterstützen den Technologietransfer von Hochschulen in die Wirtschaft, von Start-ups in etablierte Unternehmen. Wir machen Deutschland attraktiv für internationale Talente, insbesondere IT-Fachkräfte und Forschende.“ Es geht auch um die wichtige Rolle, die KI bei der Transformation einnehmen, ebenfalls hervorgehoben ist der Aufbau einer geeigneten Infrastruktur, insbesondere eine KI-Giga-Fabrik. Auch wird im Vertrag der Einsatz einer Expertenkommission „Wettbewerb und Künstliche Intelligenz“ beim Bundeswirtschaftsministerium angekündigt. Weiterhin finden sich klare Bekenntnisse zum verantwortungsvollen KI-Einsatz in der Arbeitswelt, in der Kultur, im Steuerwesen, bei der Unterstützung von Familien, im Gesundheitswesen, in der modernen Landwirtschaft und zum Bürokratieabbau.

Wie muss es nun weitergehen?

Hoos: Wir kommen natürlich nur voran, wenn diese Absichten nun konsequent und entschlossen, mit der entsprechenden Finanzierung und unter starker Einbeziehung echter KI-Kompetenz umgesetzt werden. Und natürlich sollten es zum erheblichen Teil europäische KI-Lösungen sein, die hierzu entwickelt und eingesetzt werden – eben sichere, zuverlässige und nachhaltige KI „made in Europe“.